Dark Shadows |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
*** | ***** | **** | **** | ***** | *** | *** | ***** |
90% |
Inhalt:
Ende des 18. Jahrhunderts ist Barnabas Collins (Johnny Depp) ein gefragter und sehr erfolgreicher Geschäftsmann. Kein Wunder, dass ihm die Frauen zu Füßen liegen. Auch die hübsche Angelique Bouchards (Eva Green) hegt große Gefühle für ihn, die er aber nicht erwidert. Sein Herz gehört schließlich der ebenfalls attraktiven Josette (Bella Heathcote). Zu dumm, dass Barnabas nicht weiß, dass Angelique nicht nur äußerst rachsüchtig, sondern zudem auch noch eine Hexe ist. Über die Collins-Familie legt sie einen Fluch, und Barnabas verwandelt sie in einen Vampir, der in einem Metallsarg lebendig vergraben wird. Im Jahr 1972 wird er zufällig ausgegraben, und muss feststellen, dass sein majestätisches Anwesen völlig runtergekommen ist und seine Nachfahren sein ganzes Vermögen verloren haben. Gefangen in einer ihm fremden Zeit, ist der ehemalige Playboy nur noch ein Schatten seiner selbst. Vor allem, als er herausfindet, dass sich Angelique in bester Verfassung befindet.
Kritik:
Den einen dürfte eine weitere Zusammenarbeit zwischen Regisseur Tim Burton und Schauspieler Johnny Depp mittlerweile zu viel sein, doch die meisten können gar nicht genug von dem kongenialen Duo bekommen. Warum auch nicht? Schließlich stehen Filme wie "Ed Wood" oder "Sweeney Todd - Der teuflische Barbier aus der Fleet Street" für Qualität. Johnny Depps extravagante Darstellung und Tim Burtons schaurig schöne Bildsprache kommen auch in dem neuesten Werk "Dark Shadows" wieder voll zum Tragen.
Diesmal macht sich Burton über die Fernsehserie "Dark Shadows" aus den 60er/70er Jahren her, von der er und Depp (auch als Produzent beteiligt) große Fans sind. Die Mischung aus Soap und übernatürlichen Elementen scheint wie geschaffen, um in die morbide Welt des Tim Burton aufgenommen zu werden. Die filmische Adaption sprüht auch nur so von den genialen Einfällen des Filmemachers. Ein kurzer Blick genügt, um seine Handschrift sofort wiederzuerkennen. Kinogänger, die mit seinen früheren Werken wenig anfangen konnten, werden sicherlich auch "Dark Shadows" kaum zu ihren Lieblingsfilmen zählen, doch gibt es einige Elemente (wie der schwarze Humor) die auch unabhängig vom Burton-Kosmos zu gefallen wissen. Es ist eine wahre Freude, Johnny Depp dabei zuzusehen, wie er als altmodischer Vampir seine moderne Umwelt entdeckt, Hippies aussaugt und Alice Cooper für die hässlichste Frau hält, die er jemals gesehen hat. Apropos Alice Cooper: Auch die Musik ist ein großer Pluspunkt, was nicht nur an Danny Elfmans wie immer hervorragender Musikuntermalung liegt, sondern auch an der Auswahl rockiger 70er Jahre Songs. Überhaupt werden die 70er stimmungsvoll in Szene gesetzt, die gleichzeitig einen Kontrast, aber auch eine passende Symbiose zur düsteren Burton-Welt darstellen und dem Regisseur die Möglichkeit geben, neue Wege zu gehen, ohne gleich die Richtung zu wechseln. Seine Naivität und Geisterbahnästhetik werden zwar viele wieder belächeln, doch werden Fans den Charme, den Burtons Bilderwelt zweifelsohne umgibt, auch bei "Dark Shadows" zu schätzen wissen.
Auch bei den Darstellern gibt es keinen Grund zur Klage. Johnny Depp spielt so komisch wie eh und je, und man könnte sich keinen passenderen Barnaby Collins vorstellen. Auch bei dem Rest des Ensembles hat Tim Burton wie immer ein gutes Händchen bewiesen. Von Michelle Pfeiffer als genervte, aber gutherzige Mutter über Chloe Grace Moretz als aufmüpfiger Teenager bis hin zu Jackie Earle Haley in der Rolle des trinkfreudigen Dieners. Natürlich darf auch Burtons große Liebe Helena Bonham Carter nicht fehlen. Besonders Eva Green muss man aber hervorheben, bei der man sich schon vor Jahren fragte, wann sie denn mal bei einem Burton-Film mitspielt. Endlich ist es passiert, und ihre Darstellung der durchgeknallten Hexe ist buchstäblich der Wahnsinn.
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