Drive |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
*** | - | **** | *** | ***** | - | *** | **** | 70% |
Inhalt:
Es ist für ihn längst reine Routine. Sein Job als Stuntman in Hollywood macht dem Fahrer (Ryan Gosling) bereits gar nichts mehr aus, so dass oft schon die erste Aufnahme mit ihm im Kasten ist. Wenn es dunkel wird in Los Angeles, erwacht der wortkarge Einzelgänger zum privaten Fluchtfahrer, der jedem Gauner, der es sich leisten kann, die Rettung auf vier Rädern beschert. Auch hier ohne große Worte sondern mit überzeugenden Taten schafft er es immer wieder, vor dem Gesetz zu fliehen, und gibt den jeweiligen Kriminellen dabei immer fünf Minuten Zeit, in denen er ganz ihnen gehört - komme, was da wolle.
Privat lebt der Fahrer einfach und ruhig, lernt dann aber seine hinzugezogene Nachbarin Irene (Carey Mulligan) und ihren kleinen Sohn kennen. Irenes Mann Standard (Oscar Isaac) sitzt derweil im Knast, wird aber bald entlassen und kehrt zurück zu seiner jungen Familie. Dass diese aber mit dem Fahrer inzwischen viel besser klar kommt, ist im Grunde jedoch Nebensache, denn dieser ist und bleibt ein Einzelgänger - Gefühle hin oder her. Als Standard jedoch gezwungen wird, einen Raubüberfall zu begehen, um seine Knastschulden zu begleichen, und der Fahrer sich auch hier als Fluchthelfer anbietet, geraten die Dinge dieses Mal außer Kontrolle und Standard wird eiskalt erschossen. Zudem hat man es nun auch auf den Fahrer abgesehen und Irene ist ebenfalls in Gefahr.
Kritik:
Entspannt nimmt man auf dem Rücksitz des Fahrers Platz und lässt sich entführen in seine karge und einfache Welt. Geordnet und sicher fährt er die Straßen entlang und wenn es doch einmal hecktisch wird, bewahrt er noch immer die Ruhe – es sei denn, es wird persönlich. Ryan Gosling überzeugt immer – egal, welches Genre. Selbst in dem Drama „Wie ein einziger Tag“ bringt der derzeit 31-jährige Amerikaner als zurück gelassener Geliebter beste Leistungen und gerade in „Drive“, wo er kaum Dialoge hat, muss er sich beweisen. Diesmal sind nämlich Ausstrahlung und Mimik entscheidend für die Charakterzeichnung der Hauptfigur. Zwar geht man hier nie groß in die Tiefe, bleibt durch die stetige Entwicklung im Film aber eben auch nicht nur an der Oberfläche.
Mit dem Preis „Beste Regie“ bei den Filmfestspielen in Cannes 2011 ausgezeichnet, besticht dieser Indi-Streifen vor allem durch seine Optik, die entfernt an „Collateral“ erinnert. Saubere und dennoch düstere Bilder, Kamerafahrten aus der Luft über die Straßen der Stadt, Zeitlupen und gute Schnitte – eben nüchtern und dennoch irgendwie auf Hochglanz poliert. Dazu die Darsteller, die ihre Arbeit allesamt gut machen, auch wenn man von Bryan Cranston eine interessantere Rolle erwartet hätte, denn durch seine Darstellung als Hauptfigur in der US-Serie „Breaking Bad“ weiß man, was der einstige Vater aus „Malcolm mittendrin“ alles kann (viele Film- und Fernsehpreise schon für ihn).
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