Hugo Cabret |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | *** | **** | *** | **** | ** | **** | ***** | 88% |
Inhalt:
In den 1930ern lebt der Waisenjunge Hugo Cabret (Asa Butterfield) allein und unbemerkt im Pariser Bahnhofsgebäude von Montparnasse. Dort klaut er sich Essen und andere Dinge und sorgt er dafür, dass die Uhren aufgezogen und repariert werden – etwas, das er von seinem Vater und Onkel gelernt hat. Spielzeughändler Papa George (Ben Kingsley) erwischt Hugo beim Stehlen, liefert ihn jedoch nicht dem Bahnhofsinspektor Gustav (Sacha Baron Cohen) aus, welcher gern herumlungernde Waisen ins Heim schicken lässt. Allerdings nimmt George ihm ein Notizbuch ab. Doch dieses benötigt Hugo, um den menschenähnlichen Automaten zu reparieren, in dem er eine Botschaft seines Vaters vermutet.
Hugo folgt George bis zu seinem Haus, um sein Buch wiederzubekommen, aber George lässt sich nicht erweichen. Stattdessen wittert Georges Patenkind Isabelle (Chloë Grace Moretz) ein Abenteuer und freundet sich mit Hugo an. Hugo nimmt sie mit ins Kino, Isabelle rettet ihn vor Inspektor Gustav. Als Hugo an Isabelles Hals einen Kettenanhänger in Herzform entdeckt, kann er den Automaten endlich ans Laufen bringen und ihm seine Botschaft entlocken – und diese Botschaft wirft auch ein ganz neues Licht auf Papa George. Dieser ist nämlich der Filmpionier George Méliès, der das Filmemachen schon vor langer Zeit aufgegeben hat.
Kritik:
Die Literaturverfilmung „Hugo Cabret“ beginnt wie ein Abenteuerfilm für Kinder, eine sehr schön umgesetzte Geschichte eines Waisenjungen, der sich allein durchschlägt und mit einem Mädchen anfreundet. Dies dürfte zwar auch ein erwachsenes Publikum ansprechen können, aber mit der Zeit entwickelt sich der Film immer mehr zu einer Hommage an das frühe Kino und eine Biographie des Visionärs George Méliès. Und wo könnte man eines Filmpioniers besser gedenken als im Kino selbst?
Der Film hingegen funktioniert nur dank der Computerunterstützung. 3D-Digitaleffekte machen die Zeitreise um 80 Jahre in die Vergangenheit zu einer bunten, rasanten und ziemlich realistisch aussehenden Angelegenheit. Natürlich wurden auch reale Sets gebaut. Das Produktionsdesign stammt von einem riesigen Team und passt hervorragend zu den Kostümen der dreifachen Oscar-Preisträgerin Sandy Powell („Shakespeare in Love“, „Aviator“) und der Musik von Howard Shore („Der Herr der Ringe“, „Eclipse – Bis(s) zum Abendrot“).
„Hugo Cabret“ springt zwar zwischendurch in Rückblicke, die im letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts spielen, doch die Haupthandlung soll in den frühen 1930ern sein. Manchmal ist man sich dennoch nicht sicher, in welcher Epoche die Haupthandlung wirklich spielt, weil Bau-, Kleidungs- und Setstile nicht eindeutig erscheinen. Aber das tut dem Filmgenuss selbstverständlich keinen Abbruch. Ebenso wenig wie der Fakt, dass nach Méliès‘ wirklichem Leben der Film in den späten 1920ern spielen müsste. Aber eines haben die Filmdesigner trotz der sehr britischen Besetzung ganz klar herausgearbeitet: der Film spielt unverwechselbar in Paris.
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