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Erdenmensch John Carter (Taylor Kitsch) gerät zwischen die Fronten sich bekämpfender Marsbewohner und hilft der Prinzessin Dejah Thoris (Lynn Collins) ihr Volk zu retten. Nach „Findet Nemo“ und „Wall-E“ versucht sich Andrew Stanton an der Verfilmung eines Sci-Fi-Klassikers – und endet in Beliebigkeit.
John Carter (Taylor Kitsch) aus Virginia entdeckt in einer Höhle etwas Besonderes...
Inhalt:
John Carter (Taylor Kitsch) aus Virginia ist Veteran des Amerikanischen Bürgerkriegs. Nachdem er fast alles verloren hat, zieht der Einzelgänger 1867 durch Arizona auf der Suche nach Gold und einem unbeschwerten Leben. In einem kleinen Westernstädtchen wird er von Colonel Powell (Bryan Cranston) aufgegriffen und genötigt, sich wieder in den Dienst für sein Land zu begeben.
John Carter kann jedoch fliehen und sich in einer Höhle vor seinen Verfolgern verstecken. Dort wird er unvermittelt von einer priesterähnlich gewandeten Gestalt mit einem magischen Amulett angegriffen. In ihrem Kampf erschießt Carter diese Person, nimmt das Amulett an sich und wiederholt die fremdsprachigen Worte des Sterbenden. Mit dem letzten Wort, „Barsoom“, wird Carter plötzlich in eine andere Welt katapuliert, ohne es anfangs wirklich zu verstehen.
...und findet sich als Gefangener von grünen Marsbewohnern wieder.
Allerdings kann er auf einmal ganz weit springen und ist kräftiger als zuvor. Doch dann wird John von grünen Außerirdischen angegriffen und gefangen genommen, den kriegerischen, sechsarmigen Tharks. Ungewollt wird er damit nicht nur in einen Machtkampf von Thark-Anführer Tars Tarkas (Willem Dafoe) und seinem Rivalen Tal Hajus (Thomas Haden Church) hineingezogen…
…sondern auch in die Auseinandersetzung von menschengleichen Bewohnern des sterbenden Planeten Barsoom, des Mars. Die Göttin Issus hat dem Zodanganer Sab Than (Dominic West) eine mächtige Waffe geschenkt, mit der er den Planeten unter seine Herrschaft bringen will. Der Herrscher der friedlichen Stadt Helium sieht keinen anderen Weg, als seine Tochter Dejah Thoris (Lynn Collins) an Sab Than zu verheiraten. Doch mit John Carters Hilfe widersetzt sich die Prinzessin.
Die Marsprinzessin Dejah Thoris (Lynn Collins, Mitte) soll an den Feind verheiratet werden.
Kritik:
Western, Science-Fiction, Fantasie, Gladiatorenepos, Action-Abenteuer – „John Carter – Zwischen zwei Welten“ vermischt viele verschiedene Genre, ähnlich wie „Krieg der Sterne“. Dieser Meilenstein von Filmsaga ist eine der Messlatten für später gedrehte Streifen - so auch für „John Carter“. Doch ist dies eigentlich eine Ironie des Schicksals, denn geschrieben wurden die ersten John-Carter-Geschichten bereits vor genau 100 Jahren und diese dienten George Lucas als Inspiration für sein Star-Wars-Epos.
Die hauptsächlich in den USA bekannten Barsoom-Romane stammen aus der Feder von Tarzan-Schöpfer Edgar Rice Burroughs. Bereits seit 1931 wurde immer wieder daran gearbeitet, die Romanserie für die große Leinwand zu adaptieren (dieser Film basiert auf dem Buch „A Princess of Mars“). Doch es benötigte den zweifach Oscar-ausgezeichneten Pixar-Visionär Andrew Stanton („Findet Nemo“, „Wall-E“) und die modernen Computereffekte, damit eine adäquate Verfilmung ins Rollen kam.
Doch zuvor muss John Carter in einer Arena gegen wilde Biester kämpfen.
Die John-Carter-Romane sind nicht ins Deutsche übersetzt und so hat das hiesige Publikum kaum Vorkenntnisse zu dem 3D-Film. Besonderes Interesse weckt der Titel bestimmt nicht und auch der deutsche Zusatz „Zwischen zwei Welten“ könnte alles Mögliche bedeuten. Aber mit reißerischen Arenakampfbildern und einer verzweifelt geballten Medienpräsenz kurz vor Bundesstart will Disney den Erfolg des Films nicht dem Zufall überlassen – immerhin muss der Film seine Kosten von sage und schreibe 250 Mio. Dollar einspielen.
Doch was erwartet den Zuschauer wirklich? Trifft „Cowboys & Aliens“ auf „Gladiator“ und „Star Wars“? „John Carter“ hat viele gute Zutaten an der Hand und kann auch einiges davon umsetzen. Der Film bleibt recht nah am Roman. Aber am Ende ist die Filmerzählung ähnlich oberflächlich wie die von „Prince of Persia“: ein Abenteuer mit einigen Kämpfen und der üblichen, aber leider flachen Romanze. Begleitet wird dies von einigen platten Dialogen, die man den drei Autoren nicht zugetraut hätte. Immerhin war Stanton zwei Mal zum Drehbuch-Oscar nominiert, und zusätzlich zu seinem Pixar-Kollegen Mark Andrews („Star Wars: Clone Wars“) schrieb auch noch Pulitzer-Preisträger Michael Chabon (Roman „Wonder Boys“) mit.
Erst dann kann er Dejah Thoris und ihrer Heimatstadt Helium helfen.
Ja, das Design und die Effekte sind ganz gut, aber die Schauspieler wirken ein bisschen blass, allen voran Hauptdarsteller Taylor Kitsch („X-Men Origin: Wolverine“, „Der Pakt – The Covenant“). Er soll zwar blass aussehen, um ihn von den „rothäutigen“ Marsbewohnern abzusondern, aber seine Blässe bezieht sich auch auf seinen Wiedererkennungswert und Charme. Den hat er leider nicht. Kitschs Charakter wirkt sehr beliebig. Da können die Nebencharaktere und computerbearbeiteten Geschöpfe schon etwas mehr bieten.
Die größte Seltsamkeit im Film ist Carters Entdeckung seiner Sprungfähigkeiten (hauptsächlich wegen der veränderten Schwerkraft). Anfangs stellt er sich aber merkwürdig unnatürlich an; später hüpft er herum, als wäre er einer aus der Gummibärenbande. Er prallt von härtesten Böden so leichtfüßig wie ein Flummi ab. Das sieht sehr seltsam aus. Der Roman erklärt, dass der Planet mit einem weichen Pflanzenteppich überzogen ist. Bei Felsen, Gebäuden und Luftschiffen lässt sich die Seltsamkeit jedoch nicht mehr wegerklären, Schwerkraft hin oder her.
Wo Pixar-Kollege Brad Bird mit „Mission Impossible: Phantom Protokoll“ ein gewollt überzogenes Realfilmdebüt hingelegt hat, driftet der überambitionierte Stanton mit seinem ersten Realfilm leider in die Beliebigkeit ab.
Dejah wiederum entschlüsselt mit John das Geheimnis des Amuletts, mit dem John zum Mars gereist ist.
Hintergrund:
- Hinter den scheinbar computeranimierten Charakteren stehen echte Darsteller, die mit der in „Avatar“ ausgereiften Performance-Capture-Methode gefilmt wurden: z.B. Willem Dafoe („Der blutige Pfad Gottes“), Samantha Morton („Minority Report“) und Thomas Haden Church („Spider-Man 3“).
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Fakten |
Originaltitel: John Carter
deutscher Kinostart am: 08.03.2012
Genre: Sci-Fi-Abenteuer / Fantasy-Western-Action
Regie:
Andrew Stanton Länge: ca. 132 Minuten FSK der Kinofassung: ab 12 freigegeben mit Eltern ab sechs Jahren erlaubt Kinoverleih: Disney
Dieser Film wurde bewertet von: Martin(67%)
Texte: Martin
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Synchronsprecher
Schauspieler | Synchronsprecher |
Taylor Kitsch | Stefan Günther |
Lynn Collins | Tanja Geke |
Willem Dafoe | Rainer Schöne |
TV-Termine
Datum | Uhrzeit | Sender |
13.03.2020 |
22:25 |
3Sat |
04.08.2019 |
22:30 |
RTL |
²) Sendezeiten bis 05:00 Uhr sind in der Nacht zum Folgetag.
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