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Der junge Pi (Suraj Sharma) wächst mit seiner Familie in Indien auf, als sie eines Tages beschließt nach Kanada auszuwandern. Auf der Überfahrt sinkt jedoch das Schiff und Pi kann sich gerade so auf ein Rettungsboot flüchten. Er ist jedoch nicht der Einzige dort…
Inhalt:
„Piscine Molitor“ ist womöglich der einzige indische Junge, der nach einem Pariser Schwimmbad benannt wurde. Er hat es nicht leicht in der Schule, denn seine Mitschüler machen sich über seinen merkwürdigen Namen lustig. Als er sich jedoch durch exzellenten Scharfsinn einen neuen Namen macht, nennen ihn alle nur noch „Pi“. Schon früh interessiert sich Pi für Religionen und Spiritualismus. Seine Eltern, die einen Zoo betreiben, gründen ihren Glauben jedoch auf der Wissenschaft. Eines Tages fassen sie den Entschluss, ihre Tiere gewinnbringend im Ausland zu verkaufen und nach Kanada auszusiedeln.
Auf der Überfahrt gerät das Schiff in einen Sturm und kentert. Pi kann als Einziger in ein Rettungsboot flüchten. Am nächsten Tag trifft er einige Tiere wieder, die seine Eltern im letzten Moment noch freilassen konnten. Unter diesen bricht sofort ein Krieg aus: Die Hyäne unternimmt mehrere Versuche, das verletzte Zebra zu fressen. Das Orang-Utan-Weibchen protestiert. Doch im letzten Moment stößt der Tiger aus seinem Versteck hervor und tötet die Hyäne schlagartig. Die anderen Tiere sind bereits schon tödlich verwundet worden und sterben nach kurzer Zeit.
Pi findet sich in einer aussichtslosen Situation wieder: Alleine mit dem bengalischen Tiger Richard Parker an Deck eines kleinen Rettungsbootes. Um dessen gefährlichen Klauen zu entgehen, setzt Pi sich auf eine aus Schwimmwesten und Rudern zusammengeflickte Schwimmboje ab. Da er bald einsieht, dass er Richard Parker nicht zähmen kann, versucht er, diesen zu bändigen und entwickelt schon bald ein Gefühl der Fürsorge für das gefährliche Raubtier. Auf ihrer Reise erfahren die beiden noch jede Menge spektakulärer Ereignisse. Werden sie es am Ende schaffen, gemeinsam auf See zu überleben?
Kritik:
Zunächst fallen dem Zuschauer die unendlich schönen Bilder auf, die der Film in verschiedenen Szenen zeigt: Die leuchtenden Quallen, der Buckelwal, der aus dem Wasser herausschießt, der vorbeizischende Schwarm fliegender Fische… Die Auswahl ist schier endlos!
Die Animation des Tigers ist besonders hervorzuheben. Bei den Dreharbeiten wurde sehr selten ein realer Tiger verwendet – z.B. bei den Schwimmszenen. Der brillant animierte Tiger strahlt eine beeindruckende Präsenz aus, die mit der eines wirklichen Tigers wohl kaum vergleichbar wäre.
Jegliche Bewegung des Wassers wirkt echt: Die tosenden Wellen, die sachte Strömung, als auch der Seegang an sich. Der Zuschauer hat das Gefühl, dass Pi und Richard Parker wirklich allein auf hoher See isoliert sind – und nicht in irgendeinem Schwimmbecken.
Der bislang unbekannte Schauspieler Suraj Sharma beweist sich durch eine gute schauspielerische Leistung. Sie wirkt echt und ist der Story angemessen. Dies war bestimmt nicht der letzte Film, den wir mit ihm bewundern dürfen.
Obwohl die Handlung bodenständig beginnt, driftet sie zusehends ins Fantastische ab. Die Tiere verleihen der Geschichte zudem etwas Fabelartiges. Und als Pi zum Schluss eine andere Version der Geschichte in Kurzform erzählt, wird deutlich, dass es mehr als eine Art gibt, seine Erlebnisse auszulegen. Ist der Tiger etwa die Bestie in ihm, die im Kampf ums Überleben all die grausamen Dinge tut, zu denen er nicht in der Lage ist? Wer waren dann die anderen Tiere in seiner Geschichte? Was hat es mit den anderen außergewöhnlichen Begegnungen auf sich?
Wie weit man diese Geschehnisse interpretiert, ist jedem selbst überlassen. Vermutlich ist es eine Frage des Glaubens, welche Version einem letzten Endes plausibel vorkommt. Eins ist jedoch sicher: Mit der Verfilmung des Romans „Schiffbruch mit Tiger“ ist Ang Lee eine kunstvolle Parabel gelungen, die Auge und Seele gleichzeitig verzaubert.
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Fakten |
Originaltitel: Life of Pi
deutscher Kinostart am: 26.12.2012
Genre: Drama / Fantasie
Regie:
Ang Lee Länge: ca. 121 Minuten FSK der Kinofassung: ab 12 freigegeben mit Eltern ab sechs Jahren erlaubt Kinoverleih: Fox
Dieser Film wurde bewertet von: ML(94%) RS(91%) Frank(85%)
Texte: MLC
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Synchronsprecher
Schauspieler | Synchronsprecher |
Suraj Sharma | Patrick Baehr |
Irrfan Khan | Ilja Richter |
Ayush Tandon | Nicolas Rathod |
TV-Termine
Datum | Uhrzeit | Sender |
18.07.2023 |
13:15 |
Arte |
12.07.2023 |
20:15 |
Arte |
²) Sendezeiten bis 05:00 Uhr sind in der Nacht zum Folgetag.
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