Looper |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
*** | *** | **** | **** | **** | ** | *** | **** | 72% |
Inhalt:
Joe (Joseph Gordon-Levitt) lebt in einer nicht allzu fernen Zukunft, in der die Gewalt allgegenwärtig ist und ein Menschenleben nicht sehr viel zählt. Er verdient damit seinen Unterhalt, zu einen exakt vorgegebenen Zeitpunkt am richtigen Ort zu erscheinen und eine wie aus dem Nichts auftauchende, vermummte Person zu erschießen. Man nennt Personen wie ihn Looper, da sie irgendwann ihren Loop schließen müssen, indem sie ihr aus der Zukunft zurückgeschicktes Ich eliminieren. Auftraggeber ist eine Verbrecherorganisation in der Zukunft, die auf diese Art und Weise nie nachweisbare Morde begehen kann. Einzige Verbindung zwischen Auftraggebern und den Loopern stellt der ohne Rückfahrkarte in die Vergangenheit geschickte Abe (Jeff Daniels) dar, der für Joe fast zu einem Ersatzvater geworden ist.
Aber dies ist nur eine Version: In einem Paralleluniversum drückt Joe doch ab, schließt seinen Loop und durchlebt dank seiner Gold-Abfindung eine unglückliche Phase voller Gewalt und Drogen, bis er Jahre später seiner hübschen Frau (Summer Qing) begegnet und ein neue Leben beginnt. Doch pünktlich auf die Minute erscheinen die Männer des Regenmachers, um Joe in die Vergangenheit zu schicken. Da er weiß, was kommt, kann er jedoch mit einem Trick dafür sorgen, dass er nach seiner Ankunft vom jungen Joe nicht erschossen wird. Damit schließt sich ein erster Kreis. Doch Joe weiß, dass es nur eine Möglichkeit geben kann, die Zukunft zu verändern. Er muss den Regenmacher – jetzt noch ein Kind – finden und töten. Während Old Joe seinem Plan nachgeht, begegnet der jüngere Joe auf seiner Flucht vor Abes Männern der Farmerin Sara (Emily Blunt) und ihrem Sohn Cid (Pierce Gagnon), der unheimliche telekinetische Kräfte besitzt…
Kritik:
In dieser atmosphärischen Erzählung zeichnet Regisseur und Drehbuchautor Rian Johnson eine düstere Zukunft. Es herrschen Gewalt und Herzlosigkeit. Autos fahren mit Solarstrom, sind jedoch fast alle schrottreif. Es gibt überlegene Technik, jedoch findet sie kaum Anwendung. In diese Szenerie passt die Geschichte um das (vermeintliche) Zeitparadoxen ebenso wunderbar wie die beiden Haudegen Joseph Gordon-Levitt und Bruce Willis. Ersterer kann sich hier nach „The Dark Knight Rises“ ein weiteres Mal als junger Actionheld präsentieren, während der zweite natürlich seine Stirb-langsam-Gedenk-Szene bekommt, allerdings ohne dass die Drehbuchautoren oder die Synchro-Dialogregie ihm eine weitere Kultzeile gegönnt hätten. Und während zahlreiche weitere Rollen zwar passend aber auch unspektakulär besetzt sind, stehlen Emily Blunt und vor allem Pierce Gagnon allen anderen die Schau. Der kleine Pierce kann auf eine so eindringliche Art abwechselnd kindlich lieb und abgrundtief böse gucken, dass es wirklich beeindruckend ist.
Während der Film überwiegend in sehr hohem Tempo an einem vorbei zieht, erlebt ein ums andere Mal die mehr oder weniger gelungenen Versuche, Elemente anderer Filme zu übernehmen. Bestes Beispiel ist sind die Szenen auf der inmitten eines Kornfelds angesiedelten Farm. Diese wirken vor allem deshalb gruselig, weil sie an M. Night Shyamalans „Signs“ erinnern und nicht etwa, weil sie besonders gut inszeniert wären. Und so ist es leider oft, was dem Film trotz der an sich guten Grundgeschichte etwas von seiner Eigenständigkeit raubt.
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