Magic Mike |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
** | *** | ** | ***** | **** | *** | ** | ** | 70% |
Inhalt:
Mike Martingano (Channing Tatum) und seine Gespielin Joanna (Olivia Munn) erwachen nicht allein: im Bett schlummert noch eine Frau, an deren Namen sich beide nicht erinnern können. Keine Seltenheit bei Mike, dem wegen seines durchtrainierten Körpers, Geldes und lockeren Lebensstils mit Party und gelegentlichen Drogen die Frauen zu Füßen liegen. Aber Mike arbeitet auch wirklich fleißig, nicht nur als Dachdecker, sondern in mehreren anderen Metiers.
Doch Dallas sagt The Kid trotz seiner Minderjährigkeit ein paar Dollar für Assistenztätigkeiten zu und zudem warten die Frauen aus dem Club im Publikum. Die Stripper nehmen The Kid mit ein paar Initiationsscherzen in ihrer familiären Runde auf. Als einer der Stripper ausfällt, schiebt Mike den Jüngling auf die Bühne. Zuerst unbeholfen entkleidet sich The Kid vor dem johlenden Publikum, dann nähert er sich den Frauen aus dem Club und wird forscher.
Kritik:
Steven Soderbergh hat für „Traffic“ einen Oscar gewonnen und mit „Ocean’s Eleven“ und „Erin Brockovich“ äußerst erfolgreiche Filme gedreht. Channing Tatum, Hauptdarsteller und Ko-Produzent von Soderberghs neuem Film "Magic Mike", ist nicht nur Teenie-Idol aus Tanzfilmen und Romanzen wie „Step Up“ oder „Das Leuchten der Stille“, nein, er hat auch actionlastigere Rollen gespielt, z.B. in „21 Jump Street“, „Haywire“ oder „Der Adler der neunten Legion“. Außerdem hat Tatum seine Karriere mit Striptease-Tanz begonnen – als 19-Jähriger in Florida. Bei einem Rapper würde man bei dieser Besetzung wohl von Street Credibility (also Straßen-Glaubwürdigkeit) reden.
Allerdings ist das Drehbuch des 30-jährigen Reid Carolin, Tatums Produzentenpartner, auch sein Spielfilmdebüt und den Mangel an Erfahrung spürt man deutlich. Einige Charaktere, wie eben Brooke, sind eindimensional angelegt und deren Verbindungen sind nicht tief . Über weite Strecken ist die Erzählung lückenhaft, oberflächlich und unspannend. Mehrere Szenen wirken wie Lückenfüller, etwas das man bei anderen Film-DVDs als geschnittene Szenen sieht. Dies dehnt den Film unnötig und erzeugt zusammen mit einigen harten Schnitten ein stotterndes Erzähltempo.
„Magic Mike“ versucht den Spagat zwischen Unterhaltung und ernstem, dramatischen Unterton, doch endet er als seltsamer, etwas missratener Zwitter, bei dem beide Seiten nicht auf den Punkt kommen. So unterhaltsam die Tanzszenen und einige lustige Begebenheiten sind (z.B. Tatum als Marilyn Monroe verkleidet), verpuffen auch so manch andere Witzigkeiten ohne Wirkung. Die ernsten Seiten (z.B. Wirtschaftskritik) hingegen sind nur angedeutet, schablonenhaft, sind nicht rund und gehen nicht tief genug. Ein Beispiel ist, dass Mikes Leidenschaft für die Möbelherstellung völlig unterentwickelt und unglaubwürdig ist. Schade!
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