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leer Magic Mike


Länge Unterhaltung Spannung Action Musik Erotik Anspruch Eindruck Gesamt
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Strip-Tänzer Magic Mike (Channing Tatum) führt Jüngling The Kid (Alex Pettyfer) in die Welt des Strippens ein, obwohl er gerne aussteigen würde, um sich selbst zu verwirklichen. Der neue Film von Steven Soderbergh ist nicht ganz rund und eher zurückhaltend sexy, aber toll getanzt.

Magic Mike (von Steven Soderbergh)
Im Club "Xquisite" tanzen Männer vor weiblichem Publikum.


Mike Martingano (Channing Tatum) und seine Gespielin Joanna (Olivia Munn) erwachen nicht allein: im Bett schlummert noch eine Frau, an deren Namen sich beide nicht erinnern können. Keine Seltenheit bei Mike, dem wegen seines durchtrainierten Körpers, Geldes und lockeren Lebensstils mit Party und gelegentlichen Drogen die Frauen zu Füßen liegen. Aber Mike arbeitet auch wirklich fleißig, nicht nur als Dachdecker, sondern in mehreren anderen Metiers.

Auf dem Bau trifft Mike einen 19-jährigen Schulabbrecher Adam (Alex Pettyfer), der über Falschangaben im Internet an den Job gekommen ist. Abends begegnet ihm Adam, den er The Kid tauft, abermals vor einem Club und Mike lässt sich breittreten, ihn in den Club zu schleusen. Dort überredet Mike ein paar junge Frauen, sich seine Show anzuschauen. Denn Mike ist Striptänzer im Club Xquisite, den Dallas (Matthew McConaughey) leitet. The Kid ist davon anfangs nicht sonderlich begeistert.

Magic Mike (von Steven Soderbergh)
Mike (Channing Tatum, rechts) geht mit Adam (Alex Pettyfer) Unterwäsche kaufen.

Doch Dallas sagt The Kid trotz seiner Minderjährigkeit ein paar Dollar für Assistenztätigkeiten zu und zudem warten die Frauen aus dem Club im Publikum. Die Stripper nehmen The Kid mit ein paar Initiationsscherzen in ihrer familiären Runde auf. Als einer der Stripper ausfällt, schiebt Mike den Jüngling auf die Bühne. Zuerst unbeholfen entkleidet sich The Kid vor dem johlenden Publikum, dann nähert er sich den Frauen aus dem Club und wird forscher.

Mike nimmt Adam weiter unter seine Fittiche, geht mit ihm aufreizende Wäsche einkaufen, und auch Dallas gibt The Kid Nachhilfe im Tanzen. Doch Mike möchte eigentlich gar nicht mehr Strippen, sondern viel lieber maßgefertigte Möbel herstellen und hat dafür einiges Geld angespart. Doch weder will ihm die Bank einen Kredit gewähren, noch nimmt Adams Schwester Brooke (Cody Horn) seine Ambitionen ernst. Außerdem bekommt The Kid einen Höhenflug und lässt sich auf einen Drogendeal ein.

Magic Mike (von Steven Soderbergh)
Mike mag Adams Schwester Brooke (Cody Horn) und hat sie romantisch zum Strand eingeladen.


Steven Soderbergh hat für „Traffic“ einen Oscar gewonnen und mit „Ocean’s Eleven“ und „Erin Brockovich“ äußerst erfolgreiche Filme gedreht. Channing Tatum, Hauptdarsteller und Ko-Produzent von Soderberghs neuem Film "Magic Mike", ist nicht nur Teenie-Idol aus Tanzfilmen und Romanzen wie „Step Up“ oder „Das Leuchten der Stille“, nein, er hat auch actionlastigere Rollen gespielt, z.B. in „21 Jump Street“, „Haywire“ oder „Der Adler der neunten Legion“. Außerdem hat Tatum seine Karriere mit Striptease-Tanz begonnen – als 19-Jähriger in Florida. Bei einem Rapper würde man bei dieser Besetzung wohl von Street Credibility (also Straßen-Glaubwürdigkeit) reden.

Auch wenn sich Tatum am Set nicht gut mit seinem jungen Ko-Star Alex Pettyfer („In Time“, „Beastly“) verstanden haben soll, ist Pettyfer eine niedliche, ganz passende Besetzung. Die von Matthew McConaughey („Die Jury“, „Der Womanizer“) als gealterter, egoistischer Ex-Stripper ist sogar kongenial, im Grunde selbstironisch. Seine Darbietung ist köstlich und die wohl beste seiner Karriere. Cody Horn hingegen, die Mikes romantisches Objekt der Begierde verkörpert, hat die undankbare Aufgabe, ihre recht wenigen Szenen mit Leben zu füllen, und sieht dabei etwas verloren aus.

Magic Mike (von Steven Soderbergh)
Auf der Bühne lassen Mike und seine Kollegen jedoch die Sau raus.

Allerdings ist das Drehbuch des 30-jährigen Reid Carolin, Tatums Produzentenpartner, auch sein Spielfilmdebüt und den Mangel an Erfahrung spürt man deutlich. Einige Charaktere, wie eben Brooke, sind eindimensional angelegt und deren Verbindungen sind nicht tief . Über weite Strecken ist die Erzählung lückenhaft, oberflächlich und unspannend. Mehrere Szenen wirken wie Lückenfüller, etwas das man bei anderen Film-DVDs als geschnittene Szenen sieht. Dies dehnt den Film unnötig und erzeugt zusammen mit einigen harten Schnitten ein stotterndes Erzähltempo.

Das kann auch Soderberghs Regie nicht ausbügeln, die manchmal unnötig zurückhaltend wirkt, insbesondere bei den wirklich gut getanzten Strip-Sequenzen – so als versuchten die Filmemacher, die männlichen Körper trotz der vielen entblößten Haut und simulierten „Trockenficks“ nicht zu stark zu erotisieren? Und was der gelb-orange Farbfilter auf den Außenszenen soll, außer ein konstantes, glückliches Sonnenuntergangsgefühl zu vermitteln, lässt sich kaum ergründen.

Magic Mike (von Steven Soderbergh)
Dallas (Matthew McConaughey, rechts) gibt Adam Striptease-Unterricht.

„Magic Mike“ versucht den Spagat zwischen Unterhaltung und ernstem, dramatischen Unterton, doch endet er als seltsamer, etwas missratener Zwitter, bei dem beide Seiten nicht auf den Punkt kommen. So unterhaltsam die Tanzszenen und einige lustige Begebenheiten sind (z.B. Tatum als Marilyn Monroe verkleidet), verpuffen auch so manch andere Witzigkeiten ohne Wirkung. Die ernsten Seiten (z.B. Wirtschaftskritik) hingegen sind nur angedeutet, schablonenhaft, sind nicht rund und gehen nicht tief genug. Ein Beispiel ist, dass Mikes Leidenschaft für die Möbelherstellung völlig unterentwickelt und unglaubwürdig ist. Schade!

Magic Mike (von Steven Soderbergh)
Die Stripper Big Dick Richie (Joe Manganiello, rechts) und Ken (Matt Bomer)
sind bereit für die nächste Nummer.

Magic Mike (von Steven Soderbergh)
Richie macht auch als Bauarbeiter die Mädels heiß...

Magic Mike (von Steven Soderbergh)
...ebenso wie Magic Mike als Gentleman-Stripper.

Magic Mike (von Steven Soderbergh)

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Fakten
Originaltitel:
Magic Mike
 
deutscher Kinostart am:
16.08.2012
 
Genre:
Dramödie / Tanzfilm
 
Regie:
Steven Soderbergh
 
Länge:
ca. 111 Minuten
 
FSK der Kinofassung:
ab 12 freigegeben
mit Eltern ab sechs Jahren erlaubt
 
Kinoverleih:
Concorde
 
Dieser Film wurde bewertet von:
Martin(70%)
 
Texte:
Martin
 
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