The Perfect Family |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
***** | **** | **** | ** | **** | ** | *** | **** | 84% |
Inhalt:
Eileen Cleary (Kathleen Turner) ist eine Vorzeige-Christin: sie ist gläubig und bringt sich sehr in ihrer Gemeinde ein, hilft bei Gottesdiensten und Essen auf Rädern. Bei so viel Einsatz bleibt es nicht aus, dass sie von Monsignor Murphy (Richard Chamberlain) zur "katholischen Frau des Jahres" nominiert wird. Weil mit dem Gewinn auch eine Absolution durch den Erzbischof verbunden ist, setzt Eileen alles daran zu gewinnen. Doch in Agnes Dunn (Sharon Lawrence) hat Eileen eine Rivalin, die ihr bereits in Jugendjahren alles vor der Nase wegschnappte. Zudem ist ein wichtiges Kriterium für die Preisverleihung, dass der Bischof, der die Gewinnerin auswählt, die Familie der Nominierten kennen lernt. Doch an diesem Kriterium glaubt Eileen zu scheitern, denn ihre Familie ist alles andere als gläubig oder ein so perfektes katholisches Rollenbild wie sie: ihr Ehemann Frank (Michael McGrady) ist zwar mittlerweile trocken, aber ein bekennender Ex-Alkoholiker; Sohn Frank Jr. (Jason Ritter) beginnt eine außereheliche Affäre; und Tochter Shannon (Emily Deschanel), eine Anwältin, hat bisher ihre Lebenspartnerin verheimlicht, ebenso wie ihre Pläne, Angela (Angelique Cabral) eine Woche nach der Nominierung zu heiraten. Deswegen versucht Eileen mit allen Mitteln, ihre Familie vor dem Bischof zu verstecken. Kritik:
Kathleen Turner war einmal eine äußerst gefragte Schauspielerin. Neben Francis Ford Coppolas „Peggy Sue hat geheiratet“ hatte sie in den 1980ern dreimal riesigen Erfolg an der Seite von Michael Douglas und Danny DeVito: mit „Auf der Jagd nach dem grünen Diamanten“, „Auf der Jagd nach dem Juwel vom Nil“ und „Der Rosenkrieg“. Außerdem verlieh sie der Jessica Rabbit die Stimme und ist vielen wegen John Waters’ „Serial Mom“ von 1994 in Erinnerung. Doch während der Dreharbeiten dazu wurde bei ihr Arthritis diagnostiziert, die Medikamente machten sie aufgedunsen und ihre Karriere wurde bedeutend ruhiger.
Außerhalb seines Entstehungslands kommt „The Perfect Family“ wesentlich besser an. Ja, die Handlung setzt auf einen etwas übertriebenen klassischen Erzählstil, bei dem unwahrscheinlich viele Probleme auf einmal auftauchen. Aber der Film überspitzt (und kritisiert dadurch) auf sehr unterhaltsame Weise die Unreflektiertheit christlicher Werte, die von Gläubigen gerne mal ungefragt übernommen werden. Wenn ihre Tochter Eileen fragt, was sie selbst über Homosexualität denkt, und Eileen darauf antwortet, dass sie Katholikin ist und nicht selbst denken braucht, so ist das nicht nur einer der spitzesten Witze des Films, sondern bringt auch den Sinn des Filmes auf den Punkt: nämlich doch mal selbst zu denken.
Hintergrund:
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