42 - Die wahre Geschichte einer Sportlegende |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
** | *** | *** | **** | *** | ** | **** | **** | 74% |
Inhalt:
Jackie Robinson (Chadwick Boseman) spielt 1945 für das schwarze Baseball-Team Kansas City Monarchs. Obwohl schwarze und weiße US-Bürger im zweiten Weltkrieg Seite an Seite gekämpft haben, sind viele Bundesstaaten wieder zur Rassentrennung zurückgekehrt und auch im Sport herrscht diese vor. Doch Branch Rickey (Harrison Ford), Manager des Baseball-Teams Brooklyn Dodgers, will sich dieser inoffiziellen Absprache der Major League nicht mehr fügen. Auch wenn das Geld im Vordergrund zu stehen scheint, hat Branch mehr im Sinn. Deswegen lässt er Jackie ein Angebot für die Montreal Royals machen. Obwohl Branch einen taffen Spieler haben will, macht er Jackie unmissverständlich klar, dass den vorherzusehenden Ressentiments von anderen Spielern und Sportfans nicht mit Aggression begegnet werden darf. Jackie spielt eine Saison bei den Royals und seine Frau Rachel (Nicole Beharie) darf ihn als einzige Spielerfrau begleiten. Als Jackie 1947 beim Major-League-Verein Brooklyn Dodgers spielen soll, fällt es dem werdenden Vater jedoch immer schwerer, den wütenden Reaktionen, Drohungen und Beleidigungen gelassen zu begegnen. Kritik:
Sehr beliebt in Sportfilmen sind die Geschichten von Außenseitern, die sich gegen alle Umstände durchsetzen, und immer wieder gern verfilmt Hollywood die geschichtsträchtige Auflösung der Rassentrennung im Sport. Am beliebtesten ist dabei der American Football, z.B. 2000 in „Gegen jede Regel“ mit Denzel Washington, 2008 in „The Express“, 2009 in „Blind Side“ (Oscar für Sandra Bullock). Aber auch das südafrikanische Rugby durfte wegen Nelson Mandela für „Invictus“ mit Matt Damon und Morgan Freeman herhalten.
Aus der Reihe der oben genannten Sportfilme ist die Geschichte von Jackie Robinson die älteste, beginnt sie doch direkt nach Ende des zweiten Weltkriegs und nicht erst in den 60ern oder später. Das gibt einen netten historischen Rahmen für eine allerdings recht typische Erzählung. Selbst wer nicht vorher von Robinson gehört hat, weiß ziemlich genau, wie sich die Handlung entwickeln wird. So ein formelhaftes Drehbuch hätte man dem mit einem Oscar ausgezeichneten Brian Helgeland („L.A. Confidential“, „Mystic River“) kaum zugetraut – Helgeland führt seit „Payback“ und „Ritter aus Leidenschaft“ auch wieder Regie bei „42“. Dass er jedoch den Film mit viel Pathos füllt, liegt daran, wie bewusst hier die Geschichtsträchtigkeit betont wird. So manipulativ das beim Lesen erscheinen mag, so stark funktioniert es jedoch tatsächlich auf emotionaler Ebene beim Schauen des Films. Umso entscheidender ist, dass er seinen Film nicht nur handwerklich gut umgesetzt, sondern auch toll besetzt hat. Chadwick Boseman spielt seine Rolle überzeugend, doch Harrison Ford („Krieg der Sterne“, „Indiana Jones“) ist der große Blickfang des Filmes. Er war schon lange nicht mehr derart präsent und süffisant, mal abgesehen dass solche Charakterrollen bei ihm eher spärlich sind. Er spielt den Ohioaner Rickey mit viel Schmackes und (zumindest im englischen Original) wunderbarem Akzent.
Hintergrund:
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