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leer Bottled Life – Das Geschäft mit dem Wasser


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***** *** *** - **** - ***** ***** 75%
 

 
Der Lebensmittelgroßkonzern Nestlé pumpt täglich mehrere Millionen Liter Wasser ab - und das zu einem einzigen Zweck: Es in Flaschen abzufüllen und zu verkaufen. Doch auf wessen Kosten?


Der größte Lebensmittelhersteller der Welt heißt Nestlé. Mit seiner Tochterfirma Nestlé Waters kontrolliert der Konzern nach eigenen Angaben mittlerweile 0,005% des ganzen Süßwassers der Erde. 0,0009% davon werden in Flaschen abgefüllt (Quelle: siehe Hintergrund).

Bereits 1987 kaufte Nestlé Waters den nordamerikanischen Getränkehersteller Poland Spring. Im nordöstlichen US-Bundesstaat Maine wird seitdem Trinkwasser in ungeheuren Mengen abgepumpt. Dies schadet den örtlichen Seen. Selbst in einem Naturschutzgebiet sind schon Testobjekte eingelassen worden, um die örtliche Wasserqualität zu prüfen.

In Äthiopien sagte man einem Flüchtlingslager Unterstützung bei der Betreibung einer Trinkwasseranlage zu. Obwohl Nestlé mit dieser humanen Tat immer noch auf seiner Website wirbt, geben die örtlichen Helfer der UNHCR (Hoher Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen) an, Nestlé unterstütze sie schon eine geraume Zeit nicht mehr.

Pakistan soll als Testmarkt für eine radikale Marketingkampagne dienen. In Flaschen abgefülltes Trinkwasser war vor dem Auftreten von Nestlé mit seiner globalen Marke „Pure Life“ so gut wie unbekannt. Seitdem die schweizerische Firma präsent ist, können sich die ärmeren Menschen kaum noch sauberes Trinkwasser leisten.

Bottled Life
In Nigeria kannte man bisher nur das Wasser aus der Tüte,
das Krankheiten verbreiten kann.


Die im Film dargestellten Recherchen werfen beim Zuschauer empörende Fragen auf, die unter anderem auch das eigene Konsumverhalten in Frage stellen. Wie verschwenderisch gehen wir wirklich mit Wasser um?

Doch im Fokus des Films steht zunächst das Großunternehmen, das hier angeprangert wird: Nestlé. Der schweizerische Konzern setzte 2012 mehr als 92 Mrd. CHF um (ca. 75 Mrd. €) mit einem Reingewinn von über 10 Mrd. CHF (über 8 Mrd. €). (Quelle: Bericht zur Gemeinsamen Wertschöpfung 2012). Damit ist es nach der Fortune Global 500 das 29. profitabelste Unternehmen der Welt.

Bottled Life
Peter Brabeck ist Verwaltungsratspräsident von Nestlé. Sein hier finster
dargestelltes Gesicht lässt keine guten Absichten ahnen...

Allein wenn es um die Anzahl der geförderten Trinkwassermengen geht, bleibt dem Zuschauer „die Spucke weg“: Millionen teils Milliarden an Litern Wasser. Und immer gewinnt man den Eindruck, dass Nestlé einerseits das Wasser hütet wie einen Schatz, andererseits es jedoch großzügig und barmherzig verschenkt. Diese zynische Inszenierung zieht die Handlungen Nestlés ins Lächerliche und zeigt den paradoxen Unterschied zwischen dem Marketing und der Selbstdarstellung des Konzerns.

Wie man es von kritisierenden Dokumentarfilmen gewohnt ist, mangelt es nicht an manipulierenden Stilmitteln: Der gezielt eingesetzte Close-Up auf die Lippen des Verwaltungsratspräsident von Nestlé unterstreicht seine entscheidende Aussage, die den Rest seines Redeschwalls vollkommen unwichtig erscheinen lässt.

Die Musik des Films unterstreicht eindeutig positive oder negative Momente. Nahezu immer wenn von Nestlé und seinen Machenschaften berichtet wird, hört man tiefe Töne klingen. Zum Abschluss wird über den Erfolg einer Bürgerinitiative in Maine berichtet, während melodische Klänge eines Klaviers Harmonie erzeugen.

Letzten Endes entscheidet der eigene Standpunkt, ob man den „objektiv“ Berichtenden glaubt oder durch die guten Taten der vermeintlichen Lebensspender überzeugt wird. Mit „Bottled Life“ wird wieder einmal die Grundsatzdiskussion angestoßen, wie weit Privatisierung gehen sollte und für wen dies Vorteile birgt.

Bottled Life
Wer in Pakistan etwas von sich hält, trinkt Nestlés "Pure Life": Ein Premiumprodukt.


Auf der offiziellen Homepage von Nestlé äußert sich das Unternehmen nun doch zu einigen der im Film aufkommenden Fragen. Die Antwort ist überraschenderweise immer verneinend...

www.nestle-waters.com/ask-nestle/bottledlife

Bottled Life
Ein knalliges Reklameschild von Nestlé wirkt in der
staubigen Gegend Pakistans irgendwie fehl am Platz...

Bottled Life

Jetzt bottled life (sofern schon verfügbar) auf DVD übers Internet ausleihen
oder die DVD bei momox.de verkaufen.


 

 

Fakten
Originaltitel:
Bottled Life: Nestle's Business with Water
 
deutscher Kinostart am:
12.09.2013
 
Genre:
Dokumentarfilm
 
Regie:
Urs Schnell
 
Länge:
ca. 89 Minuten
 
FSK der Kinofassung:
ab 0 freigegeben /
Freigegeben ohne Altersbeschränkung
 
Kinoverleih:
W-Film
 
Dieser Film wurde bewertet von:
ML(75%)
 
Texte:
MLC
 
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