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leer Captain Phillips


Länge Unterhaltung Spannung Action Musik Erotik Anspruch Eindruck Gesamt
*** ** **** *** **** - *** **** 70%
 

 
„Captain Phillips“ erzählt die Geschichte der „Maersk Alabama“, die im April 2009 von somalischen Piraten angegriffen wurde. Captain Phillips (Tom Hanks) ist der Hirte, der seine Schiffsbesatzung vor den Piraten bewahren will. Spannend inszeniert, aber am Ende mehr Navy-SEALs-Werbung als die gesellschaftskritische Reflexion, die sich der deutsche Zuschauer wohl gewünscht hätte.

Captain Phillips (mit Tom Hanks)
Mit dem Standard-Gewehr der Entwicklungsländer bewaffnet,
machen sich die somalischen Piraten bereit für den Angriff.


Richard Phillips (Tom Hanks) ist ein erfahrener Schiffskapitän, der für eine globale Logistikfirma Containerschiffe um das Kap von Afrika lenkt. Dass in letzter Zeit immer mehr Schiffe von somalischen Piraten überfallen werden, bereitet ihm große Sorge. Daher lässt er seine Mannschaft Übungsmanöver machen in Vorbereitung auf einen echten Piratenangriff. Dieser trifft jedoch allzu bald ein und das Szenario wird zum Ernstfall. Durch taktisch kluge Züge gelingt es ihm, die zwei Bote vorerst auf Abstand zu halten. Bald jedoch naht ein neuer Angriff unter dem Kommando des neuen Piratenanführers Muse (Barkhad Abdi). Mit seiner Crew gelingt es ihm, das Schiff zu entern und den Führungsstab einzuschüchtern. Der Großteil der Schiffsbesatzung hat sich jedoch mittlerweile unter Deck versteckt. Es gelingt ihnen, den Piratenanführer zu kidnappen und zum Tausch für ihren Captain anzubieten. Die Piraten überlisten jedoch die Schiffscrew und kapern das Rettungsboot des Schiffs, samt Captain Phillips, der sich nun hoffnungslos mit den Piraten auf dem Weg nach Somalia befindet. Von hier an übernimmt die U.S. Navy, die sich folgendem Problem gegenübersieht: Wie kriegen sie den amerikanischen Familienvater lebend aus dem Boot ohne zu viel internationales Aufsehen zu erregen?

Captain Phillips (mit Tom Hanks)
Bewaffnet stürmen die Somalier die Kommandozentrale.


„Captain Phillips“ basiert auf einer wahren Begebenheit, denn 2009 wurde wirklich ein Schiff namens „Maersk Alabama“ von somalischen Piraten angegriffen. Der Konflikt mit somalischen Piraten, die vor allem aus der Not heraus international verkehrende Schiffe angreifen, ist in den letzten Jahren immer mal wieder in den Nachrichten diskutiert worden. Eine nachhaltige Lösung hat man nicht gefunden. Stattdessen wird uns jetzt ein Film aus Hollywood präsentiert, der die Hilflosigkeit der Besatzungen zeigt, die „nur“ ihre Arbeit machen wollen. Die wirtschaftlichen Probleme Somalias werden lediglich mit Nebensätzen gestreift. Aber diese sollen auch nicht im Mittelpunkt dieser Verfilmung stehen, sondern Captain Phillips, der als patriotischer Märtyrer in das Rettungsboot steigt, um die Piraten von seinem Schiff herunterzubewegen und seine Crew somit zu schützen. Wieder einmal ist es der einzelne Hirte, der eine Gruppe von Schafen vor dem Wolfsrudel bewahrt.

Jedoch muss man dem Film zugutehalten, dass er seine Länge – die durch die wenigen Szenenwechsel zusätzlich langwierig wirkt – recht spannend kontert. Die hilflos und ängstlich wirkende Besatzung sorgt für (An-)Spannung beim empathischen Zuschauer. Dennoch lässt die schiere Überzahl an Schiffsarbeitern und die Wehrlosigkeit des Captains einen immer wieder aufs Neue grübeln, warum die Piraten die Oberhand gewinnen. In der einen oder anderen Szene will man schon „Jetzt!“ schreien, wenn sich gerade eine günstige Gelegenheit zur Überwältigung der Piraten oder zur Flucht bietet.

Captain Phillips (mit Tom Hanks)
Das Rettungsboot soll sie nach Somalia bringen - hier finden gerade
Verhandlungen mit den Amerikanern über Lösegeld statt.

Wie bereits aus vielen seiner Filmen bekannt glänzt Tom Hanks mit dramatischen Inszenierungen. Auch in diesem Film gelingt es ihm, die verzweifelte Notlage des Familienvaters eindrucksvoll zu vermitteln. Der Interessenskonflikt innerhalb der somalischen Piratengruppe ist ebenfalls gut inszeniert. Es wird deutlich, dass neben dem wirtschaftlichen Interesse der Piraten auch Ruhm und eine Art Selbstbehauptung im Mittelpunkt des Überfalls eine Rolle spielen.

Dass am Ende die „großen und mächtigen“ Navy SEALs wie Weißkopfseeadler zur Rettung vom Himmel segeln, ist eine weitere Hommage an die Vereinigten Staaten von Amerika. Mit gigantischem technologischem Fortschritt demonstrieren sie ihr Handlungsgeschick und militärisches Können. Während der Navy SEALs Anführer bei einer ruhigen Meerbrise über das Schiffsdeck des Flugzeugträgers wandert, ist dem einen oder anderen Amerikaner vielleicht der Gedanke gekommen, sich bei der Navy einzuschreiben. Das wäre dann auch reiner Zufall, oder? Insgesamt schildert der Film eindrucksvoll die Entführung des Captains durch moderne, jedoch etwas verzweifelte Piraten, die sich am Ende einer unglaublichen Übermacht der westlichen Welt beugen müssen. Wen Tom Hanks‘ schauspielerische Leistungen begeistern und wem mehr als zwei Stunden nicht zu viel sind, um als „spannend“ durchzugehen, dem empfehle ich „Captain Phillips“.

Captain Phillips (mit Tom Hanks)
Mittlerweile ist die U.S. Navy eingetroffen
und macht den Piraten das Leben schwer.


„Captain Phillips“ erzählt die Geschichte der Maersk Alabama, die im April 2009 von somalischen Piraten angegriffen wurde. Der Film basiert auf Richard Phillips‘ 2010 veröffentlichten Buch über seine Rettung durch U.S. Navy SEALs.

Captain Phillips (mit Tom Hanks)
Die Piraten lassen sich von den Wasserstrahlern nicht aufhalten und entern das Schiff.

Captain Phillips (mit Tom Hanks)

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Fakten
Originaltitel:
Captain Phillips
 
deutscher Kinostart am:
14.11.2013
 
Genre:
Action-Thriller / Drama / Biographie
 
Regie:
Paul Greengrass
 
Länge:
ca. 128 Minuten
 
FSK der Kinofassung:
ab 12 freigegeben
mit Eltern ab sechs Jahren erlaubt
 
Kinoverleih:
Sony
 
Dieser Film wurde bewertet von:
ML(69%) & Mäx(71%)
 
Texte:
MLC
 
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DatumUhrzeitSender
16.03.2024 ²) 00:45 ZDF NEO
13.11.2022 ²) 00:05 RTL
²) Sendezeiten bis 05:00 Uhr sind in der Nacht zum Folgetag.
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