Das wundersame Leben des Timothy Green |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
*** | **** | *** | ** | *** | ** | *** | *** | 63% |
Inhalt:
Das Ehepaar Cindy (Jennifer Garner) und Jim Green (Joel Edgerton) lebt im kleinen amerikanischen Städtchen Stanleyville, das nach dem Gründer einer Bleistiftfabrik benannt ist. Cindy arbeitet im Stadt- und Bleistiftmuseum und Jim hat eine gehobene Position in der Bleistiftfabrik, mit der es finanziell jedoch nicht zum Besten steht. Auch das Ehepaar hat ein Problem: Sie haben alles versucht, um ein eigenes Kind zu bekommen, aber zuletzt müssen die beiden die schlechte Nachricht der Ärztin akzeptieren: eine Adoption ist die einzige Möglichkeit für das Paar.
Nach der schlechten Arztnachricht versuchen Cindy und Jim, mit der Enttäuschung über ihre Kinderlosigkeit klarzukommen. Bei einer Flasche Wein schreiben sie alle positiven Eigenschaften auf, die ihr Kind haben sollte. Um mit dem Thema abzuschließen, begraben sie diese Liste in einer Box im Garten. Noch in der Nacht zieht ein mächtiger Sturm auf, der das Paar aufweckt. Als Jim aufsteht, bemerkt er, dass sie nicht mehr allein im Haus sind.
Kritik:
Man möchte fast sagen, dass das, was Regisseur und Drehbuchautor Peter Hedges ("Gilbert Grape", "About a Boy") aus der Geschichte von Frank Zappas Sohn Ahmet gemacht hat, der vollendete Disney-Familienfilm ist: sehr charmant besetzt, erwachsene Zuschauer können sich mit dem Film-Elternpaar identifizieren, Kinder mit dem etwa 10-jährigen Timothy, der Film ist ein bisschen lustig, dramatisch, niedlich, es ist ein bisschen Magie im Spiel, es werden moralische Werte ausgehandelt und vermittelt, Timothy bringt eine positive Botschaft für jedermann – und doch ist "Das wundersame Leben des Timothy Green" in seiner menschelnden Perfektion schon fast wieder etwas langweilig. Dabei ist es – zumindest für mich – immer eine Freude, Jennifer Garner mit ihren schelmischen Grübchen anzusehen, sei es in "Juno", "30 über Nacht", "Der Womanizer" oder hier. Ich kann mir nicht helfen und finde sie einfach hinreißend. Ähnlich wird es wohl auch vielen bei dem Kinderdarsteller CJ Adams gehen, den Hedges von seinem Film "Dan – Mitten im Leben!" mitbringt (genau wie Dianne Wiest). Der Junge mit den großen grauen Augen ist einfach herzerweichend. Und Joel Edgerton ("Star Wars: Episode 2 + 3", "Zero Dark Thirty") passt optisch wie gefühlt gut an die Seite von Garner. Dass Edgerton nun eine Bleistiftfabrik rettet, weckt zudem starke Erinnerungen an den humorvolleren "Kinky Boots" von 2005, wo es eine bankrotte Schuhfabrik war. Die Chemie zwischen den Darstellern und die prominente Besetzung bis in die Nebenrollen sind äußerst stimmig; und sie sind es auch, die mein Interesse aufrechterhalten haben. Für Erwachsene ist die Geschichte völlig vorhersehbar, weil durch die Rückblicksituation schon klar ist, dass Timothy nicht bleiben wird. Dennoch wird die (manipulative) Gefühlsduselei des Wohlfühlfilms wohl viele Zuschauer irgendwie berühren. Vielleicht lässt "Das wundersame Leben des Timothy Green" auch einige Eltern ihren Erziehungsstil überdenken. Für ältere Jugendliche ist der Film vermutlich weniger interessant als für Kinder von 6-12 (die FSK hat den Film ab 6 Jahren freigegeben). Hintergrund:
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