Der Admiral: Krieg im Pazifik |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | **** | *** | ** | **** | - | ***** | **** | 77% |
Inhalt:
Der Admiral beleuchtet die Ereignisse des Zweiten Weltkriegs aus der japanischen Perspektive. Die japanische Öffentlichkeit, Politik und Armee drängen im Angesicht eines expandierenden Nazi-Deutschlands auf ein schnelles Drei-Länder-Bündnis mit Nazi-Deutschland und Italien, da ein Scheitern der Kriegsambitionen in Europa nicht möglich erscheint. Der militärische Führungsstab um den 77-jährigen Vize-Admiral Yamamoto bewegt die Marine, sich gegen den geplanten Pakt zu stellen.
Der Versuch, die Marine als reine Defensivkraft zu benutzen, wird jedoch von der Politik nicht akzeptiert und so muss Vize-Admiral Yamamoto den Oberbefehl über den japanischen Flottenverband übernehmen und gegen die U.S.A. in den Krieg ziehen. Dieser ist jedoch ein friedliebender Mensch, der die Schrecken des Krieges bewusst wahrnimmt und die Kriegsneigung seines Landes mit Sorge betrachtet. Daher versucht er, aus dieser ihm aufgezwungenen Rolle das Beste für sich und sein Land zu machen, um so schnell wie möglich den Frieden wiederherzustellen. Durch einen schnellen, entschlossenen Angriff auf die U.S.A. hofft er, diese militärisch empfindlich zu treffen, um somit eine starke Basis für Friedensverhandlungen zu schaffen: der Angriff auf Pearl Harbor.
Kritik:
Die Ansichten der Akteure werden dabei in verschiedenen Situationen authentisch dargestellt. In einer Szene ist es der Reporter, der seine journalistische Integrität vergisst, um gezielt die öffentliche Meinung zu befeuern - einmal die des Japanischen Senats und in einer anderen Nachricht die Meinung einfacher Japaner. Diese Perspektive ist besonders wertvoll, da sie die öffentliche Meinung und die Propaganda des japanischen Medienapparates in seiner finalen Form präsentiert und auf diese Weise den Eindruck vermittelt, wie die breite Masse der Japaner die politischen Ereignisse der damaligen Zeit wahrgenommen hat. So werden die Geschehnisse menschlicher und zugleich greifbarer.
Einige historische Anspielungen sind nur für solche, die sich mit der japanischen Geschichte auskennen, verständlich. Dies schadet dem Film als Ganzes jedoch keineswegs. Im Gegenteil: es ist sogar sehr hilfreich, um der reichen Kultur Japans gerecht zu werden.
Die langen Unterhaltungen werden nur an gewählten Stellen mit passender Hintergrundmusik hinterlegt. Auf sonstige musikalische Kulisse wird verzichtet. „Der Admiral“ bietet eine Menge Inhalt, könnte jedoch mit einer Länge von 135 Minuten nicht für alle Geschmäcker geeignet sein. Sowohl anspruchsvoll als auch unterhaltsam präsentiert sich der Film in einer ruhigen und gelegentlich intensiven Atmosphäre über eine sehr ernste Zeit der Geschichte.
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