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leer Der Geschmack von Apfelkernen


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Iris (Hannah Herzsprung) erbt das Haus ihrer Großeltern und muss sich mit vielen unliebsamen Erinnerungen aussöhnen, die mit dem Haus verbunden sind. Diese Romanverfilmung ist gut besetzt und gespielt, kann aber kaum Gesamtdramatik oder Spannung aufbauen.

Der Geschmack von Apfelkernen


Als Bertha (Hildegard Schmahl) stirbt, kommt die Familie in der Heimat Bootshaven zusammen: die elektrisch aufgeladene Tochter Inga (Marie Bäumer), die in einer Sekte lebende Tochter Harriet (Meret Becker) sowie die nun im Süden lebende Tochter Christa (Oda Thormeyer), die Mutter der 28-jährigen Enkelin Iris (Hannah Herzsprung), welche das Haus der Familie erbt. Bei der Testamentsverlesung ist auch Max Ohmstedt (Florian Stetter) anwesend, der Bruder von Iris‘ ehemaliger Jugendfreundin Mira (Zoe Moore). Aber Iris ist sich nicht sicher, ob sie das Erbe wirklich antreten will, denn so viele schmerzliche, puzzleartige Erinnerungen sind mit diesem Ort verbunden.

Der Geschmack von Apfelkernen

In Iris‘ Kindheit lebte ihre Cousine Rosmarie (Paula Beer) noch und mit Mira haben sie immer das „Friss oder stirb“ oder andere Mutproben gespielt. Zwischen den drei Mädchen gab es einige Spannungen und Max haben sie immer geärgert und sie sind nicht ganz unschuldig daran, dass Ingas Liebe zu dem niedlichen Tankwart Peter Klaasen (Friedrich Mücke) nicht gehalten hat. Während Iris noch mit diesen Erinnerungen kämpft, besucht sie der alte Herr Lexow (Matthias Habich), der ihr noch ein erschütterndes Geheimnis gesteht. Auch Max trifft Iris mehrmals, zum Beispiel beim Schwimmen im See, aber zu ihm scheint sich das Verhältnis gänzlich zu ändern – zum Positiven.

Der Geschmack von Apfelkernen


„Der Geschmack von Apfelkernen“ basiert auf dem gleichnamigen, etwas magischen Roman von Katharina Hagena, der mit 1,25 Mio. verkauften Exemplaren eines der erfolgreichsten deutschen Debüts der letzten Jahre ist. Mir ist dieser Roman nicht bekannt, aber eine Verfilmung sollte für sich selbst stehen können und muss auch ohne Vorkenntnis funktionieren. Die Atmosphären, die Regisseurin Vivian Naefe („Die wilden Hühner 1-3“) erschafft, sind ganz nett, aber einige Stellen sind auch ziemlich dröge – weil die Darstellung zu brav bleibt.

Das Drehbuch von Produzentin Uschi Reich („Das fliegende Klassenzimmer“, „Im Winter ein Jahr“) und Rochus Hahn („Das Wunder von Bern“) verknüpft ziemlich geschickt und flüssig verschiedene Zeitebenen und mehrere Charaktere. Dadurch wird der Informationsfluss gut verteilt. Die Geschichte bietet viele interessante Anekdoten und Schicksale auf. Dennoch fehlt der Tiefgang für diese Familiensaga. So schafft es der Film kaum, eine größere Spannung aufzubauen.

Der Geschmack von Apfelkernen

Obwohl die (meist weiblichen) Darsteller schon überzeugend agieren, sorgen einige Lücken im Drehbuch (oder im Roman) dafür, dass einige Handlungen der Charaktere bzw. der Mangel an Handlung nicht überzeugen. Warum zum Beispiel schweigen die Mädchen, insbesondere Iris, in mehreren Situationen, in denen ein paar kleine Worte große positive Effekte für geliebte Personen gehabt hätten? Warum fällt Peters Reaktion auf den Kuss so unlebendig aus? Dies dient eindeutig dafür, Drama zu erzeugen – aber leider nur auf Daily-Soap-Niveau. Zudem habe ich selten eine so holprige Beinahe-Sex-Szene gesehen.

Im Fernsehen wird „Der Geschmack“ sicherlich besser, wenn die Werbeunterbrechungen die anekdotische Erzählweise begünstigen. An einem Stück schafft es der Film leider nicht, einen großen Spannungsbogen aufzubauen. Auch die Magie, die hin und wieder miterzählt wird, erschafft kaum Mysterium. Ich vermute, dass dies im Roman mehr zum Tragen kam. Wie gut der Film den Buchkennern gefallen wird, vermag ich nicht abzuschätzen, aber einem weiblichen Publikum mag der fast sommerurlaubshafte Film vielleicht zusagen.

Der Geschmack von Apfelkernen


  • Die Darsteller sind unter anderem bekannt aus folgenden Filmen: Hannah Herzsprung aus „Vier Minuten“, „Hell“ und „Vision – Aus dem Leben der Hildegard von Bingen“; Friedrich Mücke aus „Friendship“ und „Russendisco“; Marie Bäumer aus „Der alte Affe Angst“ und „Im Angesicht des Verbrechens“; Meret Becker aus „Kokowääh“, „Rossini“, „Kleine Haie“; Paula Beer aus „Poll“; Florian Stetter aus „Sophie Scholl – Die letzten Tage“; Matthias Habich aus „Nirgendwo in Afrika“; und Hans Kremer aus „Stammheim“.
  • „Der Geschmack von Apfelkernen“ wurde von der Bavaria Filmverleih- und ProduktionsGmbH sowie der Dr. Wilfried Ackermann Filmproduktion produziert und von der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein, der HessenInvestFilm, der Filmförderungsanstalt (FFA), dem Deutschen Filmförderfonds (DFFF) sowie dem FilmFernsehFonds Bayern (FFF) gefördert.

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Fakten
Originaltitel:
Der Geschmack von Apfelkernen
 
deutscher Kinostart am:
26.09.2013
 
Genre:
Drama / Romanverfilmung
 
Regie:
Vivian Naefe
 
Kinoverleih:
Concorde
 
Dieser Film wurde bewertet von:
Martin(56%)
 
Texte:
Martin
 
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TV-Termine

DatumUhrzeitSender
25.10.2015 15:10 ZDF
²) Sendezeiten bis 05:00 Uhr sind in der Nacht zum Folgetag.
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