Django Unchained |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
***** | ***** | **** | ***** | ***** | ** | **** | ***** |
99% |
Inhalt:
Sklavenhändler schunden eine Gruppe von Schwarzen durch Mississippi. Eines Nachts treffen sie auf Dr. King Schultz (Christoph Waltz), der nach einem der Sklaven sucht. Selbstverständlich wollen die Sklaventreiber diesen nicht hergeben, doch mit einiger Überredungskunst befreit der freidenkende Schultz den Sklaven namens Django (Jamie Foxx). Schultz ist eigentlich Kopfgeldjäger und will mit Djangos Hilfe drei Kriminelle aufspüren. Dazu bringt er Django sein Handwerk bei und schmiedet einen Plan: Django soll sich bei einem Treffen mit dem Plantagenbesitzer Calvin Candie (Leonardo DiCaprio) als Fachmann für Sklavenkämpfe ausgeben, um Zugang zu dessen Kreisen zu bekommen. Doch Django hat seine eigenen Pläne: er will seine Frau befreien und sich an ihrem Käufer rächen.
Kritik:
Quentin Tarantino ist wohl ein Phänomen, was kaum eine Beschreibung benötigt. Man muss eigentlich nur einen seiner vielen guten Filme (z.B. "Pulp Fiction", "Kill Bill") kennen, um zu wissen, ob man Tarantinos Werke mag oder nicht. Dann kann man sich fast blind auf ihn verlassen, denn der autodidaktische Filmauteur hat seine eigene Handschrift, die ausschweifende Dialoge, coole Musik, das Überschreiten von Grenzen, handfeste Gewalt, Fremdbezüge, Ironie und Verbeugungen vor verschiedenen Genres, aber auch prominente Besetzung beinhaltet. Viele lieben Tarantino für seinen festen Stil, ob er nun einen Thriller oder wie mit "Django Unchained" einen Western macht.
Seit der Nazi-Persiflage "Inglourious Basterds", die hauptsächlich in Berlin gedreht wurde, scheint Tarantino Gefallen an dem deutsch-österreichischen Darsteller Christoph Waltz gefunden zu haben, denn die Rolle des Dr. Schulz ist ihm auf den Leib geschrieben. Dabei bedient sich Tarantino, was Genre und die Hauptfigur angeht, sonst unter anderem lose an der Django-Italo-Westernreihe aus der zweiten Hälfte der 1960ern, die Sergio Corbucci mit Franco Nero (Cameo) in der Hauptrolle drehte (siehe nächstes Filmbild).
Das N-Wort macht den Film, wie viele andere Elemente auch, nur konsequenter, konsistenter und kantiger. Spannend und großartig unterhaltsam wäre er bestimmt auch ohne. Dafür stimmt einfach alles an dem Film: Geschichte, Darsteller, Ausstattung und natürlich die gewohnte Handschrift Tarantinos in jeder Einstellung, jeder Szene. Das sehen viele andere auch so, versahen Nebendarsteller Waltz und Tarantinos Drehbuch mit je einem Golden Globe und nominierten "Django Unchained" fünffach bei den Oscars 2013, den Baftas und so weiter. Und dass Christoph Waltz seinen zweiten Oscar gewinnen wird, das ist so sicher, wie das nächste "Nigger" im Kino.
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