Gambit - Der Masterplan |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | **** | ** | * | *** | ** | ** | *** | 63% |
Inhalt:
PJ Puznowski (Cameron Diaz) lebt in den Staaten und ist die Rettung für den unglücklichen Harry Deane (Colin Firth) und seinen Freund, den Major (Tom Courtenay). Da PJ keine Ahnung von Kunst, dafür aber von Pferden und Menschen hat und außerdem gut aussieht, engagieren die beiden sie kurzerhand als Lockvogel für einen Kunstbetrug. Denn der Major hat ein Bild gefälscht, dass Harrys Boss, der nudistisch veranlagte Lionel Shabandar (Alan Rickman) schon seit Jahren verzweifelt sucht.
Wie durch einen Zufall schiebt Harry ihm bei einer mehr oder weniger günstigen Gelegenheit eine in PJs Wohnwagen gemachte Aufnahme des Bildes unter und vermittelt auch einen Gesprächstermin zwischen der von seinem letzten Ersparten nach London eingeflogenen PJ und Lionel. Doch danach geht so ziemlich alles schief. PJ gefällt das Luxusleben auf Kosten der Kreditkarte von Harry und lässt sich - nachdem Harry endgültig pleite ist - auf eine Affäre mit Lionel ein. Währenddessen rauscht Harry von einer Peinlichkeit in die nächste und als er auch noch seinen Job verliert und durch den deutsch Kurator Martin Zaidenweber (Stanley Tucci) ersetzt wird, scheint der Plan endgültig gescheitert - oder gehört das alles etwa doch zum wahren Masterplan dazu?
Kritik:
Wie man es von den Coen-Brüdern gewohnt ist, entwickelt sich auch hier um knausrige Charaktere herum eine ziemlich verzwickte aber voll durchdachte Geschichte. Daher kann man sich darauf verlassen, sich am Ende des Films mit dem genretypischen Aha-Effekt zurückzulehnen. Soweit, so gut. Leider gibt es aber viel zu viele Dinge, wegen derer man Abstriche machen muss. Da wäre zum einen die Regiearbeit von Michael Hoffman, die sich vor allem dadurch auszeichnet, dass in den allermeisten Szenen das I-Tüpfelchen fehlt, dass man sonst bei den Filmen der Coens geboten bekommt. Stattdessen wurde wohl eifrig herumgeschnitten, so dass die finale Fassung gleich mehrfach Gags wiederholt. Weder die Diskussion über den "kleinen Major" noch die Dame, die ihren heimlichen Zimmergast nicht entdeckt, sind wirklich schlecht, aber eigentlich ebenso wie die gesamte "Vasen-Odyssee" für den Film an sich völlig überflüssig. Colin Firths komödiantisches Talent wird hier stark gefordert, aber er macht nur eine leidlich gute Figur auf einer dauerhaften Gradwanderung zwischen Unterhaltung und Peinlichkeit.
Vor Jahren hätte sich Cameron Diaz wohl an den Kopf gefasst, wenn man ihr das Drehbuch und ihre Rolle in diesem Film gezeigt hätte. Mittlerweile nimmt sie es aber wohl mit einer gesunden Portion Selbstironie, dass sie hier in Miniröckchen viel Bein zeigen und als Bauerntrampel im versnopten London einziehen und schließlich mit ihrem Lasso einen Löwen fangen darf. Leider war die Dialogregie der Synchronisation an dieser Stelle mutlos - wie schon so oft. Wäre es nicht toll gewesen, wenn der Kontrast zwischen dem Südstaatendialekt und der vornehmen britischen Aussprache sich auch in der deutschen Sprachfassung wiedergefunden hätte?
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