Hänsel & Gretel: Hexenjäger |
|
Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | *** | *** | ***** | **** | * | - | **** | 73% |
Inhalt:
Es waren finstere Zeiten, als die Mutter von Hänsel und Gretel den Vater der beiden Kids beauftragte, diese im dunklen Wald auszusetzen und dort ihrem Schicksal zu überlassen. Verängstigt und hungrig fanden die Geschwister dann ein Lebkuchenhaus und landeten durch ihren Heißhunger auf Süßes schließlich in den Fängen einer fiesen Hexe, die Hänsel gezielt mästete und Gretel derweil als Haussklavin missbrauchte. Doch die Kinder wehrten sich und am Ende landete die Hexe im feurigen Ofen und verbrannte – eben so, wie es sich für Hexen im Mittelalter offenbar gehörte…
Der örtliche Gesetzeshüter Berringer (Peter Stormare) glaubt derweil, dass man nur mit äußerster Härte und entsprechender Manneskraft gegen die fiesen Hexen im nahe gelegenen Wald erfolgreich sein kann. Doch was dem Unterfangen fehlt, ist der nötige Verstand, denn die örtlichen Hexen (u.a. Zoe Bell) haben etwas Großes geplant, und das zu verstehen, ist das wahre Fundament. Auch die inzwischen eingetroffenen Hänsel und Gretel brauchen erst eine Weile, bis sie dahinter steigen. Derweil wird ein weiteres Kind entführt und in Augsburg bricht kurzzeitig die Hölle aus und einige Bewohner bezahlen dies mit ihrem Leben. Berringer gibt die Schuld daran den beiden Hexenjägern, was die schwarze Oberhexe Muriel (Famke Janssen) so noch leichter ihren fiesen Plan verwirklichen lässt.
Kritik:
Erinnert sich noch jemand an den 80er-Jahre-Skandalfilm „Scarfarce“? Wo der aus Kuba nach Miami geflüchtete Tony Montana zu einem großen Drogenboss aufstieg und am Ende mit seinem Leben bezahlte? Über 20 Jahre später kam ein Videospiel (für die PS2) heraus, worin die Hauptfigur ihren sicheren Tod vom Filmende überlebt und man als Spieler in GTA-Manier versucht, das Montana-Imperium wieder aufzubauen… Eine interessante Variante also, die bekannte Geschichte weiterzuspinnen und genau das tut man hier nun mit Hänsel und Gretel. Hier wurde allerdings auf dem Ende der Märchengeschichte direkt aufgebaut und die beiden Geschwister dürfen hier zu Erwachsenen heranreifen – Erwachsene, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Hexen zu jagen und zu töten… auf dass keinem Kind und auch sonst keinem Gutbürger solche Hölle auf Erden zuteilwerden wird, wie Hänsel und Gretel es einst selbst erlebt hatten.
Auch wenn die meisten Sequenzen in waldiger Gegend (vor allem in und um Potsdam sowie der Burgplatz in Braunschweig) spielen, sind die Kulissen – vor allem die der Stadt Ausgsburg – gut gelungen. Dies ist dem deutschen Filmstudio Babelsberg zu verdenken, welches die Kulissen lieferte. Dies merkt man auch beim finalen Schauplatz, wo Hänsel und Gretel den Hexensabbat beenden wollen. Dieser findet auf einem Berg statt und die steinige Landschaft erinnert doch ein wenig an typische Babelsberg-Pappkulissen wie aus „Die unendliche Geschichte“… Dafür sind die Hexen gut gelungen und auch der riesige Troll zeugt von guter Masken- und Kostümarbeit. Natürlich sind für viele optische Raffinessen auch die üblichen Special Effects verantwortlich, denn dieser Streifen wurde direkt in 3D gedreht. Man kann den Film aber auch in 2D sehen, was leider nicht für alle Filme gilt, die gezielt in 3D gedreht wurden. Hier aber funktionieren die Actionsequenzen und schnellen Schnitte auch in der normalen Variante, was lobenswert ist – wie übrigens auch Gemma Arterton, die als Gretel eine gute Figur (nicht nur optisch) macht…
Ansonsten kann man zudem festhalten, dass es sich bei „Hansel & Gretel: Witch Hunters“ (so der OT) nicht um eine an das Märchen angelehnte Geschichte handelt, sondern dass man wirklich versucht hat, die Story weiterzuspinnen. Natürlich mit übertriebener Effekthascherei und cineastischer Härte. Der hier geleistete Blutzoll ist hoch, da kann der Lebenssaft auch schon mal in die Gesichter von ängstlich guckenden Kindern spritzen und Köpfe oder gar ganze Körper explodieren in blutiger Manier und die Gedärme verteilen sich über die gesamte Szenerie.
Jetzt
haensel gretel hexenjaeger (sofern schon verfügbar)
auf DVD übers Internet ausleihen |
Synchronsprecher
TV-Termine
Streaming-Angebote Links |
[Film bewerten] - [Synchronsprecher]
zurück zum Filmarchiv
zurück zur Wertungsübersicht
zurück zur Cineclub-Homepage
© 2024 Cineclub, Bochum für alle Texte, die Rechte an den Bildern liegen beim jeweiligen Filmverleih.