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leer Hänsel & Gretel: Hexenjäger


Länge Unterhaltung Spannung Action Musik Erotik Anspruch Eindruck Gesamt
**** *** *** ***** **** * - **** 73%
 

 
Was wurde eigentlich aus Hänsel (Jeremy Renner) und Gretel (Gemma Arterton), nachdem sie als Kinder der Hexe aus dem Knusperhäuschen entkommen konnten? Diese übertriebene 3D-Hollywood-Variante (genauer gesagt eine amerikanisch-deutsch-europäische Produktion mit Hilfe vom Filmstudio Babelsberg) erzählt es uns und macht aus einer klassischen deutschen Märchengeschichte ein ziemlich kurzweiliges aber durchaus unterhaltsames Actionspektakel, welches sogar eine Fortsetzung bekommen soll…

Hänsel & Gretel: Hexenjäger
Gretel (Gemma Arterton) und ihr Bruder Hänsel (Jeremy Renner) jagen Hexen.


Es waren finstere Zeiten, als die Mutter von Hänsel und Gretel den Vater der beiden Kids beauftragte, diese im dunklen Wald auszusetzen und dort ihrem Schicksal zu überlassen. Verängstigt und hungrig fanden die Geschwister dann ein Lebkuchenhaus und landeten durch ihren Heißhunger auf Süßes schließlich in den Fängen einer fiesen Hexe, die Hänsel gezielt mästete und Gretel derweil als Haussklavin missbrauchte. Doch die Kinder wehrten sich und am Ende landete die Hexe im feurigen Ofen und verbrannte – eben so, wie es sich für Hexen im Mittelalter offenbar gehörte…

Diese außergewöhnlichen Kindheitserlebnisse formten die beiden Waisenkinder zu Hexenjägern der besonderen Güte und mit ihren Methoden und ihren großen Erfolgen machten sich Hänsel (Jeremy Renner) und Gretel (Gemma Arterton) über die Jahre schnell einen Namen in den Zeitungen aller deutschen Städte. Kein Wunder also, dass Bürgermeister Engleman (Rainer Bock) die beiden inzwischen erwachsenen Geschwister zu Hilfe ruft. In seiner Stadt Augsburg werden nämlich seit geraumer Zeit ständig Kinder entführt – und diese scheinen auch noch einem besonderen Auswahlverfahren zum Opfer zu fallen.

Hänsel & Gretel: Hexenjäger
Ein fieser Hüter des Gesetzes: Berringer (Peter Stormare) arbeitet für die Stadt Augsburg.

Der örtliche Gesetzeshüter Berringer (Peter Stormare) glaubt derweil, dass man nur mit äußerster Härte und entsprechender Manneskraft gegen die fiesen Hexen im nahe gelegenen Wald erfolgreich sein kann. Doch was dem Unterfangen fehlt, ist der nötige Verstand, denn die örtlichen Hexen (u.a. Zoe Bell) haben etwas Großes geplant, und das zu verstehen, ist das wahre Fundament. Auch die inzwischen eingetroffenen Hänsel und Gretel brauchen erst eine Weile, bis sie dahinter steigen. Derweil wird ein weiteres Kind entführt und in Augsburg bricht kurzzeitig die Hölle aus und einige Bewohner bezahlen dies mit ihrem Leben. Berringer gibt die Schuld daran den beiden Hexenjägern, was die schwarze Oberhexe Muriel (Famke Janssen) so noch leichter ihren fiesen Plan verwirklichen lässt.

Doch Hänsel und Gretel geben nicht auf und während sie sich immer wieder in Kämpfen gegen die Hexen wiederfinden, entdecken sie auch einige Wahrheiten über ihre Vergangenheit. So erfahren sie, dass ihre Mutter eine weiße (also gute) Hexe war – sogar die mächtigste weiße Hexe, die ihre Kinder einst zur Sicherheit in den Wald schickte und am Ende mit ihrem Leben bezahlen musste. Auch der Vater der heutigen Hexenjäger musste sterben und alles führt auf Muriel zurück. Die Hilfe des in Augsburg lebenden Ben (Thomas Mann), der ein großer Fan von Hänsel und Gretel ist, sowie die Magie einer in Augsburg lebenden weißen Hexe (Pihla Vitala) sind nun bitter nötig, denn der nächste Blutmond steht bevor und ein großer Hexensabbat ist bereits anberaumt…

Hänsel & Gretel: Hexenjäger
Oberhexe Muriel (Famke Janssen) kann menschliche Gestalt annehmen.


Erinnert sich noch jemand an den 80er-Jahre-Skandalfilm „Scarfarce“? Wo der aus Kuba nach Miami geflüchtete Tony Montana zu einem großen Drogenboss aufstieg und am Ende mit seinem Leben bezahlte? Über 20 Jahre später kam ein Videospiel (für die PS2) heraus, worin die Hauptfigur ihren sicheren Tod vom Filmende überlebt und man als Spieler in GTA-Manier versucht, das Montana-Imperium wieder aufzubauen… Eine interessante Variante also, die bekannte Geschichte weiterzuspinnen und genau das tut man hier nun mit Hänsel und Gretel. Hier wurde allerdings auf dem Ende der Märchengeschichte direkt aufgebaut und die beiden Geschwister dürfen hier zu Erwachsenen heranreifen – Erwachsene, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Hexen zu jagen und zu töten… auf dass keinem Kind und auch sonst keinem Gutbürger solche Hölle auf Erden zuteilwerden wird, wie Hänsel und Gretel es einst selbst erlebt hatten.

Direkt in den ersten Minuten wird schnell klar, dass sich die Macher hier nicht mit viel Palaver aufhalten, denn das bekannte Grimm-Märchen wird hier in knapp 5 Minuten schnell und gut in Szene gesetzt erzählt und die kommenden Jahre, die von den Erfolgen der beiden Geschwister berichten, werden im Vorspann graphisch dargestellt. So ist man direkt auf dem Laufenden, wenn es dann richtig losgeht und man zusehen darf, wie Hänsel und Gretel eine ungerechte Verurteilung einer jungen Frau als vermeintliche Hexe verhindern und sich des neuen Jobs annehmen – einem Job, der wohl als ihr bisher größter Fall gewertet werden kann.

Hänsel & Gretel: Hexenjäger
Es sind verschiedene Arten von Hexen, gegen die sich Hänsel (Jeremy Renner) wehren muss...

Auch wenn die meisten Sequenzen in waldiger Gegend (vor allem in und um Potsdam sowie der Burgplatz in Braunschweig) spielen, sind die Kulissen – vor allem die der Stadt Ausgsburg – gut gelungen. Dies ist dem deutschen Filmstudio Babelsberg zu verdenken, welches die Kulissen lieferte. Dies merkt man auch beim finalen Schauplatz, wo Hänsel und Gretel den Hexensabbat beenden wollen. Dieser findet auf einem Berg statt und die steinige Landschaft erinnert doch ein wenig an typische Babelsberg-Pappkulissen wie aus „Die unendliche Geschichte“… Dafür sind die Hexen gut gelungen und auch der riesige Troll zeugt von guter Masken- und Kostümarbeit. Natürlich sind für viele optische Raffinessen auch die üblichen Special Effects verantwortlich, denn dieser Streifen wurde direkt in 3D gedreht. Man kann den Film aber auch in 2D sehen, was leider nicht für alle Filme gilt, die gezielt in 3D gedreht wurden. Hier aber funktionieren die Actionsequenzen und schnellen Schnitte auch in der normalen Variante, was lobenswert ist – wie übrigens auch Gemma Arterton, die als Gretel eine gute Figur (nicht nur optisch) macht…

Hänsel & Gretel: Hexenjäger
Amazonenhaft: Gretel (Gemma Arterton) im Kampf gegen eine Hexe.

Ansonsten kann man zudem festhalten, dass es sich bei „Hansel & Gretel: Witch Hunters“ (so der OT) nicht um eine an das Märchen angelehnte Geschichte handelt, sondern dass man wirklich versucht hat, die Story weiterzuspinnen. Natürlich mit übertriebener Effekthascherei und cineastischer Härte. Der hier geleistete Blutzoll ist hoch, da kann der Lebenssaft auch schon mal in die Gesichter von ängstlich guckenden Kindern spritzen und Köpfe oder gar ganze Körper explodieren in blutiger Manier und die Gedärme verteilen sich über die gesamte Szenerie.

Derweil haben die Hexenjäger – vor allem Jeremy Renner als Hänsel – einen ausgeprägten Sinn für schwarzen Humor und das ist manchmal auch bitter nötig, zumal Hänsel aufgrund des damaligen Mästens der Knusperhaus-Hexe inzwischen unter Diabetes leidet, was hier auch direkt als „Zuckerkrankheit“ erkannt wird. Aber auch sonst sind die hier dargestellten Hexen schon ziemlich miese Kreaturen, weshalb ein bisschen eingestreuter Humor nicht schadet. Dass dann in dieser mittelalterlichen Kulisse Worte wie „fick dich“ gesprochen werden, ist dann dem heutigen Zeitgeist geschuldet, der diesem Action-Horror-Fantasy-Spektakel aber auch nicht sonderlich schaden kann. Man darf eben nicht mit irgendeinem Anspruch oder einer hohen Erwartung an die Sache rangehen – auch wenn es schön ist, dass sich die Macher hier trotz der arg kurzweiligen Unterhaltung (eine halbe Stunde mehr wäre z. B. noch ok gewesen) noch die Mühe machen, zu erklären, was mit der Mutter von Hänsel und Gretel eigentlich passiert ist… der Vater überlebte im Märchen übrigens und auch sonst waren die Motive der Eltern im Märchen von etwas anderer Natur, aber ok – eine Fantasy-Kinoproduktion halt, für die inzwischen eine Fortsetzung für 2015 angedacht ist.

Hänsel & Gretel: Hexenjäger
Nachwuchsjäger Ben (Thomas Mann) gerät in die Fänge von Muriel...

Hänsel & Gretel: Hexenjäger
Auf wessen Seite steht Riesentroll Edward (Derek Mears, mit Maske)?

Hänsel & Gretel: Hexenjäger

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Fakten
Originaltitel:
Hansel & Gretel: With Hunters
 
deutscher Kinostart am:
28.02.2013
 
Genre:
Action / Fantasy
 
Regie:
Tommy Wirkola
 
Länge:
ca. 88 Minuten
 
FSK der Kinofassung:
ab 16 freigegeben
 
Kinoverleih:
Paramount
 
Dieser Film wurde bewertet von:
Conway(73%)
 
Texte:
Conway
 
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Synchronsprecher

SchauspielerSynchronsprecher
Jeremy RennerGerrit Schmidt-Foß
Gemma ArtertonMaria Koschny
Famke JanssenSusanne von Medvey

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DatumUhrzeitSender
23.05.2024 20:15 Vox
09.06.2023 20:15 RTL II
²) Sendezeiten bis 05:00 Uhr sind in der Nacht zum Folgetag.
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