Hours - Wettlauf gegen die Zeit

 
Alle drei Minuten muss Nolan Hayes (Paul Walker), mit einer Handkurbel die Maschine aufladen, die seine neugeborene Tochter am Leben hält, während er im von Katrina überfluteten New Orleanser Krankenhaus auf Hilfe hofft. Spannende Ein-Mann-Show, die vom Hurricane selbst nur ein paar Fernsehberichte einstreut.

Als Dr. Edmonds (Yohance Myles) dem jungen Vater Nolan Hayes (Paul Walker) mitteilt, dass seine Frau Abigail (Genesis Rodriguez) bei der Geburt gestorben ist, kann er zunächst nicht glauben. Während er noch mit sich ringt, bricht um ihn herum das Chaos aus, weil das Krankenhaus wegen des Hurricanes Katrina evakuiert werden muss. Als einziger kann Nolan nicht mit, weil seine neugeborene Tochter beatmet werden muss und deshalb nicht transportiert werden kann. Man verspricht, ihm Hilfe zu schicken. Doch noch bevor diese eintrifft, bricht ein Damm und das Wasser überflutet die Stadt, wodurch auch der Strom im Krankenhaus ausfällt. Da auch die Batterie des Beatmungsgeräts defekt ist, behilft sich Nolan mit einem Handgenerator. Alle drei Minuten muss er nun an einer Kurbel drehen, damit seine Tochter weiter Luft bekommt. Dies schränkt seine Möglichkeiten, nach einem Ausweg aus seiner misslichen Lage zu suchen, deutlich ein. Als die Stunden vergehen, kommt auch noch Müdigkeit hinzu. Außerdem streifen Plünderer durch die Stadt und machen auch vor dem Krankenhaus nicht halt.

Drehbuchautor und Regisseur Eric Heisserer hat in seinem Kinodebut vor dem Hintergrund des Hurricanes Katrina eine Ein-Mann-Show gestaltet, in der Paul Walker kurz vor seinem Tod noch einmal groß aufspielen konnte. Denn der sonst eher im Action-Genre beheimatet Darsteller muss hier die gesamte Dramatik auf seinen Schultern tragen. Zunächst gelingt es ihm, Trauer und Zweifel zu vermitteln, im letzten Drittel kommt dann die bleierne Müdigkeit hinzu.

Es liegt in der Natur der Sache, dass der Film mit sehr wenigen Kulissen auskommt. Den Sturm selbst erlebt man als Hintergrundgeräusch, die Überflutung als kurzes Erzittern des Gebäudes. Außerdem wurden ein paar Fernsehbilder eingeschnitten. Doch das reicht völlig aus. Denn die Situation selbst liefert genug Spannung, um den Film voranzutreiben. Dabei dient der Countdown der Beatmungsmaschine und ihr vorwurfsvolles Piepen zusammen mit der Stoppuhr am Arm des Hauptdarstellers als Taktgeber, wodurch das Tempo hoch gehalten wird. Gelungen sind außerdem die immer wieder eingeschnittenen Szenen, in denen Nolan mit seiner Tochter spricht, ihr Fotos zeigt oder in Erinnerungen träumt.

Da der Film im Krankenhaus spielt und es am Ende auch zu einigen Konflikten mit Plünderern kommt, hier noch kurz die Erwähnung, dass der Film zwar nicht gewaltfrei ist, aber immerhin auf die in US-Produktionen oftmals beliebten Verstümmelungs- oder Selbstbehandlungsszenen verzichtet.

Insgesamt ist „Hours – Wettlauf gegen die Zeit“ ein runder Thriller. Kein Blockbuster, aber dank seines engagierten Hauptdarstellers ganz gut gelungen.

Was immer er auch versucht, Nolan (Paul Walker) kämpft immer gegen die Zeit.

• In „Hours“ spielt der 7jährige Schäferhund Balco den Rettungshund „Sherlock“, dessen Handlungsteil auf einer wahren Begebenheit beruht.
• Um den Wikipedia-Artikel zu diesem Film solltet ihr besser einen Bogen machen, da dort die gesamte Filmhandlung gespoilert wird!

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Fakten
Originaltitel: Hours   auf DVD/Blu-ray ab: 29.11.2013   Genre: Thriller / Drama   Regie: Eric Heisserer   Dieser Film wurde bewertet von: RS(71%)   Texte: RS   Diesen Film bewerten!