Passion |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
** | * | ** | * | ** | * | ** | ** | 39% |
Inhalt:
Die brünette Isabelle James (Noomi Rapace) und die blonde Schönheit Christine (Rachel McAdams) sitzen in Christines luxuriösem Wohnzimmer in Berlin und sehen sich auf einem Laptop eine Handywerbung an und witzeln darüber. Sie trinken Bio-Wodka, keuchen und lachen. Dann betritt Christines Geliebter Dirk (Paul Anderson) die Wohnung. Isabelle verabschiedet sich und Christine legt ihr einen Schal um - sich darüber freuend, was für ein gutes Team sie sind. Isabelle ist von ihrer Vorgesetzten enttäuscht, zudem ordnet der Vorstand Änderungen an der Werbung an. Also lädt sie das Video einfach im Netz hoch und bekommt binnen weniger Stunden Millionen von Aufrufen – ein riesiger Erfolg, der Isabelle wieder auf die Karrierelandkarte bringt und Christines angesetzte Beförderung auf Eis legt.
Kritik:
Dass Autor und Regisseur Brian de Palma bereits seit über 50 Jahren Filme dreht, mit ein paar anderen als Speerspitze des neuen Hollywoods galt und solche Klassiker wie "Die Unbestechlichen", "Mission: Impossible", "Scarface" oder "Carrie" erschuf, davon ist in "Passion" kaum etwas zu bemerken. In jeder Filmminute wirken der Streifen und seine Fehler wie das Werk eines ambitionierten Anfängers. Es zieht sich durch Drehbuch, Besetzung und das Schauspiel unter seiner Regie, Produktplatzierung, etc. Beide Schauspielerinnen wirken in De Palmas Hand und mit seinen Worten hölzern. Außerdem ist die RomCom-Prinzessin McAdams völlig fehlbesetzt. Sie kann die nötige Boshaftigkeit und Kaltblütigkeit nicht wirklich ausdrücken. Da hätte selbst Meryl Streep eher noch Sinnlichkeit spielen können. Und wo war Noomi Rapace während des Drehs? Vermutlich nach der Millennium-Trilogie und "Prometheus" im Urlaub, denn präsent oder fokussiert ist sie in kaum einer Szene.
Leider beginnt die Fehleinschätzung bereits mit dem Filmposter. Dort deuten McAdams und Rapace einen Kuss an, deuten also damit auch irgendwie eine lesbische Begierde an. Man erwartet, dass der Film scharf ist, aber er ist kalt und klinisch wie Chirurgenstahl. Erotik à la "Basic Instinct" oder "Bound – Gefesselt" gibt es hier nicht, es ist eher ein "Sliver" geworden. Etwas lesbische Passion gibt es einzig in einem Nebencharakter, aber wie in einem Prä-90er-Film wird die lesbische Liebe als krankhafte Obsession dargestellt.
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