Rush - Alles für den Sieg |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | ***** | ***** | ***** | ***** | ***** | ***** | ***** |
100% |
Inhalt:
Der hübsche Hitzkopf James Hunt (Chris Hemsworth) fährt in einer der unteren Ligen Autorennen und erfreut sich nicht nur seiner Rennerfolge, sondern auch der Frauen, die ihm scharenweise hinterherlaufen. Sofort als der österreichische Niki Lauda (Daniel Brühl) auf der Bildfläche auftaucht, macht sich James über ihn lustig: Niki sähe aus wie eine Ratte und hätte keine Schnitte gegen James. Und als Niki vor ihm in der Formel 1 mitfährt, echauffiert James sich, dass Niki sich nur dort eingekauft hätte. Doch sobald James ebenfalls in die erste Liga von Fahrern aufsteigt und die beiden Männer auf gleicher Augenhöhe fahren, zeigt sich, dass James' Draufgängertum nicht alles ist – Niki ist eindeutig der bessere Konstrukteur und baut sich das schnellste Auto der Formel 1. Auch in Sachen Liebe scheint Niki der beständigere zu sein. Mehrfach setzt sich Niki an die Spitze, bis es zu jenem schicksalhaften Regenrennen am Nürburgring kommt, das von der Rennleitung nicht abgesagt wird.
Kritik:
Eigentlich bin ich überhaupt kein Formel-1-Fan. Das Im-Kreis-Fahren und Stoßstange-an-Stoßstange-Kleben langweilt mich enorm. Dennoch ist "Rush" in meinen Augen wohl der triumphalste Film 2013. Alles an dem Film ist vollkommen stimmig. Die notwendige Darstellung der Autorennen ist testosterongeschwängert und wirklich spannend, doch das Hauptaugenmerk liegt auf der Rivalität der beiden sehr unterschiedlichen Rennfahrer. Ich kann mich an kaum einen Film erinnern, der es so gut geschafft hat, die Gegensätze und Spannungen eines persönlichen Wettkampfes so deutlich auszuarbeiten und dem Zuschauer zu vermitteln. Der mit zwei Oscars ausgezeichnete Regisseur Ron Howard hatte bereits mit "Nixon/Frost" sehr erfolgreich ein Drehbuch von Peter Morgan ("Die Queen", "Hereafter") verfilmt und mehrfach gezeigt, dass ihm seine Filmcharaktere und deren Menschlichkeit sehr wichtig sind (so z.B. in "A Beautiful Mind", "EDtv"). Die Filmemacher wagen es, ziemlich ungeschönt und mit aller Eindringlichkeiten auch die Schattenseiten des Rennfahrerlebens zu zeigen. Deswegen driftet das Action-Drama "Rush" auch niemals in so triviale Abgründe wie manch ein Muskelauto-Film.
Dafür sorgen auch die beiden Hauptdarsteller Chris Hemsworth ("Thor", "Snow White and the Huntsman") sowie der Deutsche Daniel Brühl, der bereits in "Das Bourne Ultimatum" und "Inglourious Basterds" mit Hollywood geliebäugelt hatte. Beide spielen hier die vermutlich stärksten Rollen ihrer Karriere. Völlig zu Recht wird "Rush" bereits als einer der großen Oscar-Favoriten des nächsten Frühjahrs gehandelt. Ich bin ziemlich überzeugt davon, dass der Film in den Königskategorien nicht nur nominiert bleiben wird, denn "Rush" verwirklicht beide Bedeutungen des englischen Wortes: das Rasen wie auch den Rausch. Diesen genialen Film sollte man sich auf keinen Fall auf der großen Leinwand entgehen lassen.
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