Taffe Mädels |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
***** | **** | *** | *** | ***** | * | * | **** | 75% |
Inhalt:
FBI Special Agent Ashburn (Sandra Bullock) ist überaus talentiert, macht einen guten Job und lässt keine Gelegenheit aus, dies allen ihren Kollegen auf die Nase zu binden. Das einzige, was ihr zu ihrem Glück noch fehlt, ist eine Beförderung. Die könnte auch in greifbare Nähe rücken, als ihr eigener Chef ebenfalls einen Sprung auf der Karriereleiter macht. Doch er knüpft seine Unterstützung an ein paar Bedingungen. So soll Ashburn nach Boston fliegen und dort einen Drogenbaron dingfest machen, der derzeit eiserner Hand und gnadenloser Brutalität die Straßen Bostons unsicher macht. Kaum in Boston angekommen, begegnet Ashburn auch schon der resoluten Detective Mullins (Mellissa McCarthy), die es sich zu ihrer ureigenen Aufgabe gemacht hat, ihre Nachbarschaft zu beschützen. Die beiden hassen sich vom ersten Augenblick an – bezeichnenderweise klaut Ashburn in ihrer ersten Begegnung Mullins ihren Parkplatz – den einzigen vor dem Polizeipräsidium. Kritik:
Taffe Mädels ist unterhaltsam, gar keine Frage. Aber irgendwie hatte ich mir mehr von diesem Film versprochen. Möglicherweise auch zu viel… Melissa McCarthy knüpft nahezu nahtlos an ihren Auftritt in „Abgezockt“ an. Obwohl sie hier eine Gesetzesvertreterin spielt, nimmt sie es erneut mit Recht und Ordnung nicht ganz so genau und legt schon mal das eine oder andere zu ihren Gunsten aus, bleibt dabei aber stets ihrem Gewissen treu. Und Sandra Bullock ist wieder mal Miss Undercover – allerdings diesmal genau andersherum. Sie macht eine Art Rückentwicklung von der arroganten, steifen, unterkühlten, erwachsenen, Anzug-tragenden FBI-Agenting durch zum taffen Mädel, das mit seiner Schwester durch den Block zieht und den bösen Jungs eins auf die Mütze gibt. Soweit ist auch noch alles ok, solange man Bullock und McCarthy grundsätzlich gerne anschaut. Was dann aber wirklich auf die Nerven geht, sind Szenen, die von Buddy-Komödien-Stereotypen und künstlich aneinander gereihten Peinlichkeiten nur so strotzen: Weil Ashburn im Anzug in einem Disco-Club auffällt, schnippelt Mullins ihr daraus eine Art Minirock zurecht. Anschließend ist minutenlanges fremdschämen angesagt, wenn über die Tanzfläche gefegt und geschuppst wird, was das Zeug hält, um dem bösen Jungen eine Wanze ins Handy zu montieren – benutzt wird diese Wanze im weiteren Filmverlauf obendrein nie… Leider ist dies nicht die einzige Stelle, an der es Drehbuchautorin Katie Dippold mit der Logik nicht so genau genommen hat. Immer wieder gibt es wenig kreative Szenen, die Lücken im Handlungsverlauf stopfen sollen. Bestes Beispiel: Wie finden die Streithennen zu einander? Natürlich indem sie sich gemeinsam besaufen. Und da es ja nicht darum geht, junge Männer abzuschleppen, wurde die Szene in eine Bar voller Rentner verlegt. Glücklicherweise beweist Regisseur Paul Feig Händchen bei seiner temporeichen Inszenierung, die meisten Szenen sind überzeugen vom Schnitt und der Film ist mit einer passenden Auswahl von Songs unterlegt. Dadurch wird einiges wieder gut gemacht, wodurch „Taffe Mädels“ insgesamt dann doch ganz gut anzuschauen ist. Für Fans von McCarthy und Bullock in den für sie gewohnten Rollen, ist dieser Film garantiert sein Geld wert. Nur sollte man am besten keinerlei Ansprüche an die Geschichte stellen. Die Chance, hier ein weibliches Gegenstück zu ‚Lethal Weapon‘ zu kreieren, wurde vertan – obwohl die Charaktere an sich das Potential gehabt hätten. Hintergrund:
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