Dive! |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | **** | ** | - | *** | - | ***** | **** | 80% |
Inhalt:
Jährlich werden in den USA ca. 43 Mrd. Kilo Lebensmittel weggeworfen. In Europa sind es über 120 Mrd. Kilo. Jeremy und seine Freunde suchen ihr Essen nur noch in den Containern der nahegelegenen Supermärkte. Dort finden sie zum Teil Lebensmittel, die noch mehrere Tage haltbar sind. Manchmal haben sie so viel, dass sie nicht wissen wohin damit und schätzen die Nahrung so teilweise noch weniger, als wenn sie sie selbst kauften. Dennoch verstehen sie nicht, wie so viel Essen verschwendet werden kann. Auf der Suche nach einer Antwort stoßen sie meist auf Ablehnung. Ein berühmter Nahrungs- und Gesellschaftswissenschaftler vermag ihnen einige Antworten zu geben. Ist die Wurzel des Problems gesellschaftlicher Herkunft und mit der Zeit gewachsen? Zugegeben: Unsere Groß- und Urgroßeltern waren stark durch den Krieg geprägt und wussten, was Hunger bedeutet. Sind die heutigen Generationen wirklich so verkommen?
Kritik:
Der Low-Budget-Dokumentarfilm hat weltweit schon über 21 Festival-Preise abgeräumt. Mit seinem einfachen Charakter „Sie werfen’s weg, wir essen’s“ überzeugt er womöglich den ein oder anderen Skeptiker, dass Abfall zu essen gar nicht so ungesund sein muss, wie man zunächst annimmt. Immerhin ernährt Jeremy damit sogar seinen jungen Sohn.
Als Jeremy aktiv wird, verleiht er dem Film Spannung. Der investigative Journalismus trägt zwar kaum Früchte, macht aber auf den Umfang des Problems aufmerksam: Den Leuten der Supermarktleitung ist es entweder nicht bekannt oder sehr wahrscheinlich sogar gleichgültig. Immer wieder nimmt Jeremy seine Söhne, die circa zwei und vier Jahre alt sind, als Beispiel, um zu erklären, wie einfach es doch ist, was man mit dem „Abfall“ machen sollte: sammeln und an Hilfsbedürftige verteilen. Doch die Zahlen der Statistiken, die Jeremy zwar liebevoll und kreativ aufzeichnet, erschlagen den Zuschauer eher regelrecht, als dass sie ihn von dem Umfang des Problems überzeugen. Da guckt man doch lieber die bunten Karotten und Tomaten an, die über den Bildschirm tanzen…
Leider ist der Film nicht frei verfügbar, sondern muss entweder kostenpflichtig bestellt oder heruntergeladen werden (10€ bei iTunes). Daher mangelt es ihm auch an wirklichem Aktivismus, denn so wird er sich sicher nicht so schnell verbreiten. Wer den Film dennoch sehen mag, kann beispielsweise bei realeyz.tv ein Art-Abo für 2,90€ im Monat abschließen.
Hintergrund:
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