Kill Your Darlings |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | *** | **** | *** | ***** | **** | ***** | **** |
91% |
Inhalt:
Allen Ginsberg (Daniel Radcliffe), Sohn eines Poeten, wird 1944 an der Columbia University in New York angenommen. Schnell freundet er sich mit Lucien Carr (Dane DeHaan) aus seinem Literaturkurs an. Lucien möchte eine revolutionäre Bewegung begründen, doch ist er völlig unbegabt, selbst zu schreiben. Dies ist ein Grund, warum sich Lucien mit angehenden Schriftstellern wie Jack Keruac (Jack Huston) und William Burroughs (Ben Foster) umgibt. Diese Gruppe von jungen Studenten lehnt es ab, sich durch bestehende Normen der Gesellschaft beschränken zu lassen. Darum experimentieren sie unter dem Namen "Die Neue Vision" mit Drogen, Sexualität und neuen Formen der Lyrik.
Lucien hat jedoch ein weiteres Problem: David Kammerer (Michael C. Hall), ein ehemaliger Professor, der als Hausmeister arbeitet, um in Luciens Nähe zu sein, weil er Lucien liebt. Und irgendwann hat Lucien diese Zuneigung erwidert. Jetzt wäre er David gerne los, doch ist er noch von David abhängig, weil dieser die Uniarbeiten für Lucien schreibt. Als David ertrunken aufgefunden wird, stehen Lucien, Jack und William unter Mordverdacht – und Allen ist der einzige, der Lucien vor dem Knast bewahren könnte…
Kritik:
"Kill Your Darlings" sorgte 2013 beim Sundance und Filmfest Venedig für Furore, denn Daniel Radcliffe, der wegen der Harry-Potter-Reihe zurzeit einer der bestbezahlten Filmschauspieler Hollywoods ist, versucht, sich von dem Image des Zauberlehrlings zu befreien. Obwohl die Potter-Brille der Ginsberg-Brille ziemlich ähnlich ist, muss man sagen, dass es Radcliffe wirklich gelingt – und das nicht nur wegen der schwulen Sexszene.
Und das, obwohl "Kill Your Darlings" ein doch recht kleiner Indie-Debütfilm ist und Mit-Produzent John Krokidas nach wenigen Kurzfilmen vor über 12 Jahren erstmals bei einem langen Film Regie führt. Doch das bemerkenswerte Drehbuch, dass Krokidas mit seinem ehemaligen Unimitbewohner Austin Bunn schrieb und das auf wahren Begebenheiten im Leben der großen Beat-Poeten basiert, überzeugt. Wie es auch der fertige Film tut.
Der Film ist für ein generelles Publikum gedacht, obwohl mehrere der Beat-Poeten schwul oder bisexuell waren und die unerwiderte Liebe von Kammerer für Carr ebenso wie Ginsbergs Zuneigung zu Carr die Motoren der Filmhandlung sind. Doch Liebe, Sehnsucht und Poesie sind universell und sollten niemanden abschrecken. Zumal in "Darlings" die sexuelle Orientierung völlig unaufdringlich, fast beiläufig vermittelt wird. Vielleicht mag aber auch die Neugierde auf Radcliffes erste (und recht kurze) homosexuelle Sexszene ein Antrieb sein, sich auf Krokidas' Film einzulassen.
Hintergrund:
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