Madame Mallory und der Duft von Curry |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | **** | *** | ** | ***** | ** | ***** | ***** |
91% |
Inhalt:
Bereits in seiner Kindheit hat Hassan (jung, Rohan Chand) im Restaurant seiner Eltern mitgearbeitet und bei Mama (Juhi Chawla) die Kochkunst gelernt. Als die Familie nach einem Feuer, bei dem auch Mama ums Leben kam, in Europa einen Neuanfang sucht, werden sie zunächst nicht recht glücklich. Bei ihrer ersten Station in der Nähe von Heathrow leiden sie unter dem Wetter und der schlechten Qualität der vorhandenen Zutaten. So beschließt Papa (Om Puri) mit seiner Familie auf eine Reise durch Europa zu gehen, die aufgrund einer Autopanne in einem kleinen französischen Dorf ein abruptes Ende findet. Dort findet Papa durch Zufall ein zum Verkauf stehendes altes Restaurant, das ihm sofort ans Herz wächst. Ohne auf seine Söhne Hassan (jetzt Manish Dayal) und Mansur (Amit Shah) zu hören, greift er zu, obwohl direkt klar ist, dass es Probleme mit den Nachbarn geben wird. Denn auf der anderen Straßenseite befindet sich das beste französische Restaurant weit und breit. Madame Mallory (Helen Mirren) besitzt sogar einen Michelin-Stern…
Während Hassan mit der kecken Marguerite (Carlotte Le Bon) eine neue Freundin gewinnt, durch die er einen ersten Eindruck von der französischen Küche bekommt, braut sich zwischen den Restaurantbetreibern Unheil an. Als Madame Mallory dann die Eröffnung der „Manson Mumbay“ sabotiert, gibt es Krieg – und das obwohl Madames fachlich geübter Gaumen schnell ahnt, welches Talent mit Hassen in der gegnerischen Küche steht. Erst als die Auseinandersetzung in einem ausländerfeindlichen Eklat gipfelt, gelingt es Madame Mallory, ein Zeichen zu setzen und damit Hassan die Chance seines Lebens zu ermöglichen.
Kritik:
Lasse Hallström ist es gelungen, einen wahren Bilderrausch zu komponieren. Abgesehen von der Pariser Phase, die ein klein wenig hektisch zusammengeschnitten wirkt, ist jede Szene perfekt durchdacht und in Kameraführung und Beleuchtung auf die gewünschte Wirkung abgestimmt. Immer wieder verfolgen Personen durch Fenster das Geschehen auf der Straße oder im gegenüberliegenden Restaurant. Papa, der offensichtlich in Gedanken oft bei seiner verstorbenen Frau ist, scheint von ihr in besonderen mit starkem Gegenlicht gefilmten Momenten Hinweise zu bekommen. Genauso ergeht es an zwei Stellen Hassan.
Obwohl die Liebesgeschichte zwischen Hassan und Marguerite zu weiten Teilen das Zugseil der filmischen Spannung darstellt und Charlotte Le Bon und Manish Dayal in allen Phasen der Beziehung auch sehr glaubwürdig agieren, ist es das famose Spiel von Om Puri als Papa, das von diesem Film lange in Erinnerung bleibt. Helen Mirren hat etwa zur Mitte des Films die Schlüsselszene, in der die Stimmung kippt, wenn sie sich im Regen stundenlang mit Putzmittel abmüht. Doch schon einige Minuten vorher fängt die Kamera ihren Gesichtsausdruck ein, der eindeutig Ungläubigkeit und Distanzierung von dem Gesehenen widerspiegelt – hier sieht man ihre ganze schauspielerische Klasse.
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