Nächster Halt: Fruitvale Station |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
** | ** | * | ** | *** | *** | ** | ** | 50% |
Inhalt:
Der Afro-Amerikaner Oscar Grant III (Michael B. Jordan) hat wegen Unpünktlichkeit seinen Job verloren und wegen seiner Untreue ist auch seine Freundin Sophina (Melonie Diaz) nicht gut auf ihn zu sprechen. Am Silvestertag 2008 versucht Oscar, alles wieder gut zu machen und sein Leben auf die Kette zu kriegen: sich mit seiner Freundin zu versöhnen, mit seinem ehemaligen Vorgesetzten zu sprechen, um seinen Job zurückzubekommen, und das Dealen mit Drogen aufzugeben, um nicht wieder im Knast zu landen – und gleichzeitig seiner Mutter Wanda (Octavia Spencer) eine Freude zu ihrem Geburtstag zu machen. Doch dann kommt es zu einem Vorfall an der Fruitvale Station… Kritik:
Was dem 22-jährige Oscar Grant III in den frühen Morgenstunden des 01.01.2009 an der S-Bahnhaltestelle Fruitvale in Oakland, Kalifornien, widerfahren ist, wurde von anderen Zugreisenden mit Digital- und Handykameras aufgezeichnet, ins Netz gestellt und millionenfach gesehen. Daraufhin folgten aufständische Proteste und Märsche in der Nachbarschaft und seitdem finden jährlich am Neujahrstag an der Station Gedenkkundgebungen statt. Der in dem Vorfall hauptsächlich tätige Polizist Johannes Mehserle wurde in einem Gerichtsverfahren wegen fahrlässiger Tötung zu zwei Jahren Haft verurteilt. Nach mehreren Kurzfilmen wählte der 1986 geborene Drehbuchautor und Regisseur Ryan Coogler die Geschichte von Oscar Grant als Thema für seinen ersten Langfilm. Er konnte Hollywooddarsteller Forest Whitaker (Oscar für "Der letzte König von Schottland") als Produzenten für sein Projekt gewinnen, drehte einen Film über Grants letzte 24 Stunden und gewann mit dem Werk zahlreiche Preise: den Jury- und Publikumspreis beim Sundance, Auszeichnung als bester Erstlingsfilm in Cannes und bei den Independent Spirit Awards, zwei Satellite Awards u.v.a.
Oscar hilft einer Frau im Supermarkt – oh, er ist ein guter Mensch. Oscar schlägt seiner Mutter keinen Wunsch ab – ja, ein echt Guter. Oscar trauert um einen Hund – ja, er ist wirklich herzensgut. Oscar hilft einer Schwangeren – ja ha, verstanden! Aber das reicht Coogler immer noch nicht. Gut eine Stunde lang zeigt er episodenhaft, wie Oscar sein Leben ordnet, wie er durch die Stadt reist, wie er eine gute Tat nach der anderen vollbringt. So abscheulich die "versehentliche Hinrichtung" durch die Polizei war, erschafft Coogler in seiner filmisch warmen, doch gänzlich spannungslosen Nacherzählung eine Erhöhung Grants zu einem Märtyrer. Die größeren Fragen, die dieser Vorfall aufwirft, werden einfach ausgeblendet. So war der Film für mich und meine Begleitung ein überambitionierter, eindimensionaler Film, der ziemlich langweilte.
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