Nightcrawler - Jede Nacht hat ihren Preis |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
***** | *** | ***** | ***** | **** | * | ** | ***** | 88% |
Inhalt:
Eigentlich hatte Louis Bloom (Jake Gyllenhaal) nicht damit gerechnet, die Chance seines Lebens zu erhalten, als er an einem Unfall auf der Autobahn anhält. Während zwei Polizisten um das Leben einer im brennenden Auto eingeklemmten Frau kämpfen, beobachtet Louis, wie der Nightcrawler Joe Loder (Bill Paxton) mit seiner Kamera draufhält und ohne jede Skrupel die extremen Bilder aufnimmt. Als er am nächsten Morgen in den Frühnachrichten Joes Bilder sieht, weiß Louis sofort, dass er dies auch kann und dass es die Chance ist, um vom kleinen Dieb zum selbstständigen Geschäftsmann aufzusteigen. Alles, was er dafür braucht, ist eine Kamera, ein bisschen Übung und einen Assistenten. Diesen findet er in Rick (Riz Ahmed), einem Obdachlosen, den er über eine Anzeige anwirbt und der sich fortan um die Überwachung des Polizeifunks und die Navigation zu den Einsatzorten kümmern soll.
Aber auch im Business der Nightcrawler geht es nicht immer bergauf. Einerseits nimmt die Zahl der Verbrechen und Unfälle tendenziell in L.A. eher ab. Zum zweiten gibt es einige Konkurrenz, darunter z.B. Joe Loder, der mittlerweile mit zwei Crews in voll ausgestatteten Vans durch die Stadt heizt und Louis ein ums andere Mal zuvorkommt. Und dann passiert auch noch das, was eigentlich gar nicht passieren dürfte: Louis erreicht den Tatort eines Einbruchs noch bevor die Polizei da ist und filmt sowohl Morde als auch die Täter und bringt sich damit selbst in Lebensgefahr.
Kritik:
Von der ersten Minute an erfüllt Jake Gyllenhaal diesen Film mit der Präsenz seines Charakters. Louis Bloom ist ein Einzelgänger an der Klippe zwischen Legalität und Kriminalität, der mit seiner Ausstrahlung in einer Personen wie ihm grundsätzlich feindlich gesinnten Welt Fuß fassen will. Damit hat er die Sympathien des Zuschauers zumeist auf seiner Seite – auch wenn das Finale des Films zum Zweifeln anregt, da hier bewusst Grenzen überschritten werden.
Ob ein (Lokal-)Nachrichtensender die gefilmten Bilder am Ende tatsächlich so senden würde, bleibt in letzter Instanz im Ermessen des Zuschauers. Abwegig ist die Vorstellung dieser Art von Sensationsjournalismus, bei der der Aufmacher „eine schreiende Frau mit aufgeschlitzter Kehle“ ist, aber keinesfalls. Ohne es tatsächlich zu thematisieren, streift der Film nebenbei auch die Diskussion über das Recht am eigenen Bild – mal wird ein verblutendes Unfallopfer gezeigt, mal das Gesicht einer Leiche verpixelt. „Nightcrawler“ liefert eine Vision auf eine Gesellschaft, in der jeder mit wenig Voraussetzungen Bilder ins Fernsehen (oder auch ins Internet) bringen kann…
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