Noah |
|
Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
*** | *** | **** | **** | **** | ** | *** | ***** | 83% |
Inhalt:
Nachdem Noah (Russell Crowe) eine Blume aus dem Nichts erblühen sah, kommt ihm in der Nacht ein Traum, dass der Schöpfer die Welt in Wasser ertränken wird. Mit seiner Frau Naameh (Jennifer Connelly) und seinen Söhnen Ham (Logan Lerman) und Shem (Douglas Booth) sucht Noah den Rat seines Großvaters Methuselah (Anthony Hopkins). Auf dem Weg müssen sie die Wächter, gefallene und versteinerte Engel, passieren und werden von den Scharen des Königs Tubal-Cain (Ray Winstone) verfolgt. Andererseits nehmen sie unterwegs das verwaiste Mädchen Ila (Emma Watson) in ihre Obhut. Als die Familie schließlich zu Methuselah gelangt, wird Noahs Vision klarer: er soll eine Arche bauen, um von allen Tierarten ein Paar vor der Vernichtung durch die Sintflut zu bewahren. Gemäß des Auftrags des Schöpfers bauen Noah und seine Söhne jahrelang an der schwimmenden Festung. Doch so sehr Noahs Familie auf ihn einredet und Tubal-Cain sich später mit Gewalt in die Sicherheit der Arche bringen will, ist Noah von Anfang an klar, dass im Plan des Schöpfers kein Weiterbestehen der Menschheit angedacht ist. Kritik:
"Noah" ist der erste von mehreren Bibelfilmen im Jahr 2014. Regisseur Darren Aronofsky ("The Wrestler", "Black Swan") und sein Mit-Autor Ari Handel haben die Geschichte von Noah und seiner Arche zu einem bombastischen Fantasy-Spektakel, einem epischen 3D-CGI-Action-Abenteuer aufgepumpt. Das entspricht nicht den bisher bekannten sandaligen Bibelfilmen, sondern ist eine Mischung aus dem Besten von Roland Emmerich (Katastrophenfilm wie "2012", prähistorisches Abenteuer wie "10.000 BC") gepaart mit "Der Herr der Ringe" (die erfundenen, versteinerten Engel haben große Ähnlichkeit mit den baumartigen Ents plus deren Schlacht um Isengart). Eine biblische Geschichte ist noch nie so modern und doch quasi zeitlos erzählt worden. Die dramatischen Momente haben zwei Angelpunkte: den Kampf von Noahs Familie gegen Tubal-Cain sowie das Ringen von Noahs Familie gegen die Ausrottung der Menschheit durch die Sintflut. Während die erste Hälfte des Films einem Abenteuer gemäß die Problematiken und Lösungen ausgewogen aufbietet, scheint Aronofsky und Handel mit Einsetzen der Flut das Konflikt- und Drama-Potential auszugehen. Aus diesem Grund überhöhen sie Noahs Überzeugung, es sei des Schöpfers Wille, dass die Menschheit ausgelöscht werde, bis zum maximalen Starrsinn. Dies findet zwar eine emotionale Auflösung, wirkt aber in dem sonst durchweg gelungenen Film makelhaft konstruiert – und frustrierend. Nach dem Sehen des Trailers und weil ich "Black Swan" aus verschiedenen Gründen nicht mochte, hatte ich arge Befürchtungen. Doch bis auf Noahs Unnachgiebigkeit konnte mich "Noah" großteils als Fantasy-Abenteuer überzeugen. Weil die Charaktere ziemlich stereotyp sind, können die Darsteller zumindest ihre Kernkompetenzen ausspielen: zum Beispiel ist Crowe zurück auf der grimmen, willensstarken Höhe von "Gladiator" und Connelly bringt ihre pragmatische Mütterlichkeit ein. Aronofskys Bilder sind gewaltig und teils sehr frisch, obwohl Parallelen zu anderen Fantasy/Sci-Fi-Filmen des Digital-Zeitalters nicht ausbleiben. Einige Gesichtsnahaufnahmen haben mich gestört; besonders gefallen haben mir die Schattenriss-Szenen sowie die Fotomontage-Sequenzen.
Jetzt
noah (sofern schon verfügbar)
auf DVD übers Internet ausleihen |
TV-Termine
Streaming-Angebote |
zurück zum Filmarchiv
zurück zur Wertungsübersicht
zurück zur Cineclub-Homepage
© 2024 Cineclub, Bochum für alle Texte, die Rechte an den Bildern liegen beim jeweiligen Filmverleih.