Population Boom |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
***** | *** | * | - | ** | - | ***** | ***** |
90% |
Inhalt:
In den Medien wird immer wieder von ihr gesprochen. Nahezu alle modernen Probleme der Gesellschaft und der Umwelt lassen sich auf sie zurückführen – die Rede ist von der „Überbevölkerung“. Doch ist die Erde wirklich überbevölkert?
Kritik:
Nach seinem Erfolg mit „Plastic Planet“ veröffentlicht Werner Boote erneut einen gesellschaftskritischen Film. Mit diesem fasst er die oft vertretende Meinung auf, die Welt sei schlicht überbevölkert, was andere Probleme in den Hintergrund drängt. Unvoreingenommen nimmt er den Zuschauer mit auf eine Reise durch verschiedene Länder und Ansichten. Von den kinderspärlichen Familien in Europa über die Ein-Kind-Politik in China bis hin zu einer 100-köpfigen Familie in Kenia sind alle dabei!
Kostümiert in Anzug und Krawatte macht sich Werner Boote auf in die vermeintlich am meisten überbevölkerten Ecken dieser Welt – arm wie reich! Dabei stößt er auf ganz unterschiedliche Ansichten. Zunehmend fällt ihm – sowie dem aufmerksamen Zuschauer – auf, dass Überbevölkerung ein Problem ist, auf das nur Reiche zu stoßen scheinen. Wenn ein Europäer an Afrika denkt, fallen ihm wahrscheinlich sofort die „Massen“ an Menschen ein, die es da unten scheinbar gibt – kombiniert mit Hunger und anderen Nöten. Doch die weit ausgedehnte afrikanische Steppe ist menschenleer. Selbst in der Hauptstadt von Bangladesch – das am dichtesten besiedelte Land der Welt – spricht man nicht gerne von Überbevölkerung. Eine Aktivistin erklärt, dass dieser Begriff die Armen auf eine geringere Stufe stellt. „Überbevölkerung“ male ein bestimmtes Bild der ärmeren Klassen und erzeuge Stereotype, die wiederum als Ausrede für andere Probleme gelten.
Was stimmt nun? Ist alles so einfach wie es scheint oder trifft Werner Boote mit diesem Film einen besonderen Kern in der modernen Gesellschaft? Laut eigenen Aussagen ging er zu Anfang der Recherchen auch von einer überbevölkerten Welt aus. Zum Ende hin steht ein eindrucksvoller Dokumentarfilm, der die Menschheit mit purer Lebensfreude feiert und auf subtile Weise den Kontrast der Perspektiven in den armen und reichen Ländern dieser Welt verdeutlicht – und ihre Interessenskonflikte hinsichtlich des Bevölkerungswachstums.
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