The Invisible Woman |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
** | * | * | * | ** | ** | ** | *** | 44% |
Inhalt:
Nelly Ternan (Felicity Jones) ist Lehrerin an einer Jungenschule und inszeniert dort ein Stück vom Schriftsteller Dickens. Sie ist verheiratet mit Kind, doch während der Proben überkommen sie die lebhaften Erinnerungen an damals, als sie mit 18 noch mit ihrer Mutter und ihren Schwestern zusammenlebte. Sie waren alle Schauspielerinnen und lernten darüber am Theater den sehr erfolgreichen Charles Dickens (Ralph Fiennes) in Person kennen. Dickens fand Gefallen an der jungen Nelly und nach vielen Vorwänden des Wiedersehens gingen die beiden eine gefühlstiefe Liebesbeziehung ein – wegen Charles' Bekanntheit und Ehe jedoch in aller Heimlichkeit. Kritik:
Schauspieler Ralph Fiennes hat in einer beachtlichen Liste von Filmen mitgespielt: "Schindlers Liste", "Der englische Patient", "Harry Potter", "Der Vorleser", "Grand Budapest Hotel" uva. Auch mit Historien- und Kostümfilmen kennt er sich aus: "Wuthering Heights" von Emily Bronte, "Die Herzogin", "Onegin" oder "Oscar und Lucinda" mit Cate Blanchett. Deswegen passt es, dass Fiennes sich nach seinem Regiedebüt, der modernen Shakespeare-Adaption "Coriolanus", nun der wahren, aber wenig bekannten Affäre von Charles Dickens (1812-1870) annimmt. Das Drehbuch stammt von Abi Morgan ("Shame", "Die eiserne Lady"), die auf die gleichnamige Biografie von Claire Tomalin zurückgreift. Das Ergebnis war für einen Kostüm-Oscar nominiert und tatsächlich sind die Ausstattung und Kostüme vorzüglich, aber die Geschichte kann irgendwie nicht mithalten. Ich war schon kein Freund von Morgans Erzählung über Margaret Thatcher und bei "The Invisible Woman" plätschert die Geschichte ohne große Höhepunkte oder Spannung dahin. Episoden des Kennenlernens ziehen sich und eine wirkliche Emotionalität kommt nicht auf. Was die betitelte Unsichtbarkeit wirklich für Dickens und Ternan bedeutet hat, ist wenig greifbar, weil bis auf ein paar Zeitungsberichte kaum eine Bedrohlichkeit ihrer Entdeckung aufgebaut wird. Allerdings wird mehr als deutlich gemacht, was für ein gefeierter, gönnerhafter Held Charles Dickens bereits zu Lebzeiten gewesen sein muss. Auch wenn Fiennes erst später beschlossen hat, selbst Dickens zu spielen, färbt sich seine – zugegeben gute – Darstellung in gewisser Weise selbstherrlich. Hervorgehoben werden muss jedoch Felicity Jones, die in der Rolle aufgeht.
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