The Normal Heart |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
*** | ** | **** | *** | **** | **** | ***** | ***** |
90% |
Inhalt:
Im Sommer 1981 feiert der schwule Autor Ned Weeks (Mark Ruffalo) mit seinen Freunden auf Fire Island den Geburtstag von Craig Donner (Jonathan Groff), der seit Kurzem mit Bruce Niles (Taylor Kitsch) zusammen ist. Doch mitten am Strand bricht Craig hustend zusammen. Zurück in New York City liest Ned einen Artikel in der Times über eine seltene Krebsart, die bei 41 Homosexuellen diagnostiziert wurde. Vorsorglich lässt sich Ned von Dr. Emma Brookner (Julia Roberts) untersuchen, die viele schwule Patienten behandelt hat. Weil Dr. Brookner vermutet, dass es sich um eine ansteckende Krankheit handelt, versucht sie, Ned als offen schwule Persönlichkeit als Befürworter von Enthaltsamkeit zu gewinnen. Obwohl Ned sich dagegen sträubt, als Sprecher zu fungieren, ruft er Freunde und Bekannte zu einem Gespräch mit Dr. Brookner zu sich ein. Noch will keiner die Konsequenzen der Vorfälle tragen, aber immer mehr Bekannte und Freunde in Neds Umfeld erkranken und sterben. Deswegen sucht Ned auch den Times-Reporter Felix Turner (Matt Bomer), um mehr Öffentlichkeit zu gewinnen, denn weder der angeblich versteckt schwule Bürgermeister noch die Regierung nehmen sich der unbekannten, sich ausbreitenden Krankheit an. Zusammen mit seinen Freunden Mickey (Joe Mantello), Tommy (Jim Parsons) und anderen gründet Ned schließlich die Gruppe Gay Men's Health Crisis (GMHC), um die schwule Szene zu informieren und Betroffenen zu helfen, und Neds älterer Bruder Ben (Alfred Molina), ein Rechtsanwalt, willigt ein, der Gruppe kostenlose Rechtsberatung zu geben. Während sich Ned in Felix verliebt, kommt es bei GMHC immer stärker zu Interessenskonflikten, denn Ned macht Druck und besteht auf Dringlichkeit – und das nicht erst, als sein Liebespartner Felix erkrankt. Kritik:
Nach der Filmbiographie "Liberace" mit Matt Damon und Michael Douglas über den schwulen Starpianisten der 1970er veröffentlichte der Bezahl-TV-Sender HBO dieses Jahr das von Kritik und Zuschauern gefeierte HIV/Aids-Drama "The Normal Heart". Mit einem eindringlichen Drehbuch von Autor Larry Kramer, der sein eigenes autobiographisches Bühnenstück von 1985 adaptierte, gelang es Regisseur Ryan Murphy, eine äußerst prominente Hollywood-Besetzung für ein doch recht schwieriges Thema zu finden. Die Anfangsjahre der Aids-Krise sind aber nicht nur ein Geschichtskapitel der Bedrohung und des Sterbens, sondern auch eines der Kraft des Protestes, der Selbstorganisation und der gegenseitigen Unterstützung.
"The Normal Heart" ist recht stark auf die Charaktere fokussiert, so dass die schauspielerische Leistung hier besonders zum Tragen kommt. Zwar bekundeten der heterosexuelle Mark Ruffalo wie auch der schwule Matt Bomer im Vorfeld Bedenken wegen ihres Filmkusses, doch davon ist im Film nichts mehr zu spüren. Rufallo, der nicht nur in Dramen und Romanzen mitgespielt hat, sondern auch den Hulk in Marvels Filmen wie "The Avenger" verkörpert, kann hier die wütende Kraft, die aus seinem zahmen Wesen ausbrechen kann, vollkommen ausspielen. Aber auch Julia Roberts, die die querschnittsgelähmte und langsam verzweifelnde Ärztin spielt, sowie der mehrfach Emmy- und Golden-Globe-ausgezeichnete Jim Parsons brillieren hier.
Hintergrund:
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