Big Game |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
***** | *** | **** | **** | **** | - | *** | **** | 81% |
Inhalt:
Oscari wird 13 Jahre alt, das bedeutet, es ist Zeit für ein altes Ritual seines finnischen Stammes: Er wird in die Wildnis geschickt, um zu beweisen, dass er ein Jäger ist und eine Trophäe nach Hause zu bringen. Sein Vater schoss einst einen Bären und hat monatelang mit seinem Jungen geübt. Trotzdem ist Oscari (Onni Tommila) keineswegs davon überzeugt, dass er jemals aus dem großen Schatten seines Vaters treten kann. Obwohl er noch nicht in der Lage ist, die Sehne seines Bogens ganz durch zu spannen, bricht er notgedrungen mit seinem kleinen Geländefahrzeug auf, denn er hat eine Chance, da sein Vater ihm eine Stelle verraten hat, an der er garantiert Hirsche finden wird. Einige Tausend Meter weiter oben sitzt gerade der US-Präsident (Samuel L. Jackson) bei einem heimlichen zweiten Frühstück in der Air Force One und bespricht den nahenden G8-Gipfel mit seinem Bodyguard Morris (Ray Stevenson). Als die Maschine plötzlich von einem Lasererfassungssystem angepeilt wird, bleibt nur die schnelle Evakuierung in einer Notkapsel, bevor Raketen die Air Force One und ihre Begleitflugzeuge treffen und zum Absturz bringen. Kritik:
Gleich die ersten Filmminuten zeigen, womit dieser Streifen hinlänglich punkten kann, wenn ein optisch elegant eingefangener Kameraflug über schroffe Gebirgskämme und weite bewaldete Flanken begleitet von einem orchestralen Soundtrack den Blick des Zuschauers in seinen Bann zieht. Immer wieder wird auch im weiteren Filmverlauf die Wirkung dieses Panoramas geschickt genutzt. Dabei interessiert es wenig, ob das nun wirklich Finnland oder die bayrischen Alpen sind, in denen in der Tat gedreht wurde. Die inhaltliche Geschichte, die sich in einer Parallelhandlung in der Wildnis und im Pentagon abspielt, ist an sich relativ einfach gestrickt. Vor allem dem ungekünstelten Spiel von Onni Tommila ist es zu verdanken, dass dies trotzdem ganz gut funktioniert. Ein weiterer Pluspunkt ist der weitgehende Verzicht auf amerikanischen Patriotismus – ein Umstand der wohl auch den Sponsoren dieses Filmprojekts geschuldet ist. Jedenfalls ist es recht erfrischend, wenn ein verletzlicher Präsident mit einem 13jährigen über den Verlust von Macht philosophiert – auch wenn die Dialoge dabei keineswegs wirklich tiefsinnig werden. Darüber hinaus erlaubten sich die Produzenten wohl einen kleinen Seitenhieb durch die Besetzung von Jim Broadbent als CIA-Berater Herbert, der so wirkt, als wäre er mal eben aus Hogwarts vorbeigekommen. Leider muss man auch einige negative Punkte erwähnen. So erfährt man von der vermeintlich gefährlichen Wildnis nahezu nichts. Der Wald ist riesig, trotzdem scheinen die mit Hubschraubern ausgerüsteten Erwachsenen kein großes Problem damit zu haben. Im ganzen Film begegnet man – von einigen Trophäen abgesehen – keinem einzigen Tier, selbst ein Marsch ohne Schuh bleibt fast folgenlos. Das ist alles ein wenig zu einfach.
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