Blackhat |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
** | *** | **** | *** | * | * | ** | *** | 56% |
Kritik:
Was mit gelungenen Visualisierungen eines Hackerangriffs stimmungsvoll beginnt, entwickelt sich schon bald zu einer spannenden Schnitzeljagd. Im ersten Drittel des Films kann man es noch wunderbar verzeihen, dass keiner der handelnden Figuren persönliche Charakterzüge gegönnt werden. „Blackhat“ lebt in dieser Phase allein von der ungewöhnlichen Vorstellung einer chinesisch-amerikanischen Zusammenarbeit und der über allem schwebenden Frage, was das nächste Ziel des Hackers sein wird. Dass die eine oder andere Szene weniger überzeugen kann, liegt auch an der oft eigenwillig gestalteten Musik- und Soundkulisse. Die Ästhetik eines unter maximaler Ausnutzung des Surround-Sounds vibrierenden Handys ist mindestens genauso Geschmacksache wie eine bei einer wilden Rennerei minutenlang schrill piepende Fußfessel. Etwa ab der Mitte erlebt „Blackhat“ dann einen eigentümlichen Knick in der Spannungskurve: Als klar wird, worauf der geheimnisvolle Hacker aus ist, verschwindet schlagartig einer der Antreiber der Handlung. Dass der Film sich fortan auf seine beiden Hauptcharaktere fokussiert, trägt ebenso wenig zu einem guten Gesamteindruck bei, wie die überharte und außerdem völlig unrealistische Abschlussszene, die angesichts des technologiegetriebenen Themas wie aus einer fremden Zeit entführt wirkt. Überhaupt scheint hier einiges ein wenig zusammengewürfelt. Die Länge, die sich der Film mit dem Hubschrauberflug des chinesischen SWAT-Teams gönnt, hätte man besser für eine tiefere Charakterzeichnung nutzen können. Gleiches gilt für die Ballerei im Containerhafen. Actionstunts bietet „Blackhat“ zwar in ausreichender Zahl, schauspielerisch sind aber keine Glanzlichter dabei. Sowohl Viola Davis als auch Leehom Wang wissen zwar zu gefallen, Chris Hemsworth und Wei Tang bleiben hingegen ebenso blass wie fast alle anderen Nebendarsteller.
Wer sich darüber hinaus von diesem Film tiefgreifende Erkenntnisse darüber erhofft, wie das Handwerk der Hacker funktioniert, wird enttäuscht werden. Denn es ist in den gezeigten Fällen ausschließlich der Faktor Mensch, der einen Zugriff in ansonsten sichere Systeme gewährt. Sicherlich manchmal auf eine spektakulärere Weise, doch eigentlich alles nichts Neues. Und die Malware besteht aus kompilierten Codezeilen die mit erstaunlichen Geräuschen über die Bildschirme huschen…
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