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Dass Cate Blanchett eine herausragende Schauspielerin ist, wissen wir bereits seit „Der Herr der Ringe“. Aber was sie hier zeigt, ist einfach atemberaubend.
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Inhalt:
Der Film „Carol“ ist eine Verfilmung eines frühen Romans von Patricia Highsmith aus den frühen Fünfziger Jahren. Die Autorin brachte ihn unter einem Pseudonym heraus, denn das Thema lesbische Liebe war zu dieser Zeit nichts, mit dem man Ruhm und Ehre hätte erlangen können.
Carol (Cate Blanchett)ist eine reife Frau, die während ihrer Ehe mit Mann und Tochter ihre lesbische Neigung entdeckt hat. Sie führt nur noch eine formelle Ehe, ihr Mann (Kyle Chandler) jedoch versucht, sie unter Druck zu setzen, der Schein soll aufrecht erhalten werden. Da lernt sie zufällig die wesentlich jüngere Verkäuferin Therese (Rooney Mara) kennen und es beginnt ein Kampf um Glück und Aufrichtigkeit.
Kritik:
Den Regisseur Todd Haynes kennen wir bereits aus dem berührenden Film „Dem Himmel so fern“. Bereits dort hatte er eine atmosphärisch dichte Leistung abgeliefert. Aber „Carol“ geht noch weit darüber hinaus. Wir werden hier zu distanzierten Zuschauern der gefühlskalten 50er Jahre in den USA, die von Oberflächlichkeit, Statusdenken und Engstirnigkeit geprägt waren. Haynes erreicht diese Distanz dadurch, dass wir die Protagonisten selten richtig deutlich sehen. Sie verbergen sich hinter Fensterscheiben, Regentropfen, Pelzmänteln, Schminke, denn sie sind gefangen in den Konventionen ihrer Zeit. Manche Szenen erinnern an Gemälde von Edward Hopper, Haynes benutzt sogar die Farbgestaltung seiner Bilder für den Film, so dass dieser umso authentischer wirkt. Die dadurch bebilderte Erstarrung der Zeit wird dann jedoch durch die fließende Handlung langsam durchbrochen, so dass der Zuschauer den Charakteren sehr nahe kommt.
Und wie herrlich ist es, Cate Blanchett zuzusehen, wie sie einen Laden betritt und den Blick schweifen lässt! Sie kann sich als Schauspielerin inzwischen mit Meryl Streep messen, denn allein ihre Ausstrahlung macht diesen Film großartig. Aber auch Rooney Mara, die anfangs ein wenig an Audrey Hepburn erinnert, wird von Szene zu Szene stärker. Sie wird sicherlich eine große Leinwandkarriere vor sich haben.
„Carol“ ist ein Film, den man so schnell nicht vergisst, werden doch große Themen angesprochen: Verbotene Liebe, deutlicher Unterschied in der sozialen Herkunft und des Alters. Aber es ist alles kunstvoll miteinander verwoben und es wird dem Zuschauer Zeit gelassen, sich dieser Zeit anzunähern. Einige Szenen sind enorm ausdrucksstark, und dass Haynes die Eingangsszene am Schluss wieder aufnimmt, macht den Film zu einem genauso großen Kunstwerk wie ein Gemälde von Hopper.
![Carol Carol](//www.cineclub.de/images/2015/12/carol-p.jpg)
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Fakten |
Originaltitel: Carol
deutscher Kinostart am: 17.12.2015
Genre: Drama
Regie:
Todd Haynes Länge: ca. 113 Minuten FSK der Kinofassung: ab 6 freigegeben Kinoverleih: DCM
Dieser Film wurde bewertet von: Bernd(92%)
Texte: Bernd
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Synchronsprecher
Schauspieler | Synchronsprecher |
Cate Blanchett | Elisabeth Günther |
Rooney Mara | Kaya Möller |
Kyle Chandler | Thomas-Nero Wolff |
![](/images/leer.gif) TV-Termine
Datum | Uhrzeit | Sender |
10.12.2024 |
22:15 |
HR |
01.12.2024 ²) |
01:10 |
ARD |
²) Sendezeiten bis 05:00 Uhr sind in der Nacht zum Folgetag.
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