Crimson Peak |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
***** | *** | ***** | ** | **** | ** | *** | **** | 81% |
Inhalt:
Es scheint ein ungewöhnlich glücklicher Zufall zu sein, dass Sir Thomas Sharpe (Tom Hiddleston) ausgerechnet dann zu einem Termin bei seinem potentiellen Investor Carter Cushing (Jim Beaver) erscheint, als dort dessen Tochter Edith (Mia Wasikowska) ihr Romanmanuskript abtippt. Für die beiden ist es die sprichwörtliche Liebe auf den ersten Blick. Und obwohl Thomas‘ Schwester Lucille (Jessica Chastain) ebenso wenig begeistert ist wie Edith Vater, heiraten Thomas und Edith und ziehen auf das englische Anwesen der Sharpes.
Und dieses Gemäuer hat es in sich: Das Dach ist löchrig, durch Ritzen in Fußboden und Wänden quatscht rote, fast flüssige Matsche. Neben einer riesigen Freitreppe im Mittelpunkt, bieten sich zwischen einem gruseligen Schlafzimmer und einem spärlich eingerichteten Badezimmer gleich mehrere Hohlgänge mit Albtraumpotential. Da ist es nicht verwunderlich, dass sich schon bald merkwürdige Ereignisse häufen: Während Edith immer wieder die Geister ehemaliger Bewohnerinnen erscheinen, begreift sie erst, in welcher Todesgefahr sie schwebt, als Thomas ihr den Spitznamen des Hauses mitteilt: Crimson Peak. Doch da es für eine Flucht mitten im Schneesturm längst zu spät ist, beschließt Edith, stattdessen das Geheimnis aufzuklären, das die Familie Sharpe umgibt.
Kritik:
Mit starken Ausstattungskontrasten von romantisch-kitschig-schön bis gruselig verziert und verwittert trifft „Crimson Peak“ von der ersten Minute an den Nerv des Zuschauers. Gerade am Anfang kann man sich zwar fragen, warum das Elternhaus der Cushings ebenfalls diese Gruselatmosphäre verpasst bekommen hat, aber es erklärt ein wenig auch, warum eine junge Frau wie Edith später überhaupt bereit ist, in Crimson Peak einzuziehen, bzw. auch nur eine Nacht freiwillig dort zu verbringen. Der Schwerpunkt des Grusels liegt auf zaghaften Andeutungen und dem was die menschliche Fantasie daraus macht. Nur selten wird der Film so brutal, wie beim im Vollbild gezeigten Einschlagen eines menschlichen Schädels. Verantwortlich für (angekündigte) Schockmomente sind naturgemäß die Geister, die das optische Erscheinungsbild ihrer menschlichen Leichen annehmen müssen. Trotzdem ist es letztendlich eine klassische Thrillerhandlung, die den Höhepunkt der Geschichte ausmacht und deren Finale einen erfrischend selbstironischen Abschluss findet, anstatt sich endlos hinzuziehen. Die fast flüssige rote Erde an allen möglichen und unmöglichen Stellen zur künstlichen Blutassoziation zu verwenden, ist ein nettes Stilmittel, das aber auch bis zum Äußersten ausgereizt wurde. Da ist es fast schon wohltuend, wenn am Ende graues Blut an Ediths Fingern klebt… Schauspielerisch weiß vor allem Jessica Chastain als Lucille zu punkten und fällt mit ausdrucksstarken Blicken und ihrer Körpersprache auf. Bei Mia Wasikowska sind es mehr die geschickt gewählten Kostüme, die mit Form und Farbe in den entsprechenden Hintergründen eine eindrucksvolle Wirkung entfalten. Die männlichen Hauptdarsteller Tom Hiddleston und Charlie Hunnam sind durchaus passend besetzt, haben aber keine Momente mit stärkerem Erinnerungswert.
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