Er ist wieder da |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | **** | *** | * | *** | * | *** | *** | 65% |
Inhalt:
Irgendwo in Berlin in der Jetztzeit erwacht Adolf Hitler (Oliver Masucci). Mithilfe der Presseauswahl eines sympathischen Kioskbesitzers (Lars Rudolph) akklimatisiert er sich schnell und wird vom Möchtegern-Filmemacher Fabian Sawatzki (Fabian Busch) entdeckt, der endlich seine große Chance im Privatfernsehen bei MyTV kommen sieht. Doch sein Kontakt im Sender, der durchtriebene Christoph Sensenbrink (Christoph Maria Herbst), wurde gerade von Senderchef Kärner (Thomas Thieme) übergangen und sucht nun nach einer Gelegenheit, seine ungeliebte neue Chefin Katja Bellini (Katja Riemann) schnellstens loszuwerden. Da kommt Hitler gerade zur rechten Zeit. Mit Hilfe von Michael Witzigmann (Michael Kessler) will er die Volksverhetzung auf die Spitze treiben. Doch Adolf Hitler entwickelt sich stattdessen zum Talkshowstar und ist von allen geliebt…
Kritik:
von RS: Es ist ein gefährlicher Grad, auf dem diese Satire einherwandelt. Während auf der einen Seite die politischen Größen des Landes durch pointierte Analysen ebenso ihr Fett weg bekommen wie einige Köpfe der rechten Szene von AfD und NPD, sammelte Regisseur David Wnendt andererseits im Interviewstil auch eine bunte Mischung von Stammtischparolen ein, die einen Teil des Publikums bestürzen, während sich andere dadurch in ihren Ansichten bestätigt fühlen. Entsprechend unterschiedlich fallen die Reaktionen aus… Der durch den Film aufgezeigte, mögliche Weg einer politischen Entwicklung lässt einen Teil der Zuschauer sehr nachdenklich werden - vor allem angesichts der Tatsache, dass ähnliche Dinge in anderen Ländern der Welt (im Jahr 2016) gerade passieren…
Schauspielerisch punktet bei diesem Film natürlich Oliver Masucci, der seinen Adolf Hitler glaubwürdig vermittelt. Alle anderen Darsteller leiden ein wenig darunter, dass das Drehbuch ihre Charaktere ziemlich unsympathisch ausgestaltet hat. Weder der Möchtegern-Filmemacher Sawatzki, noch die karrieregeile Senderchefin können dem Zuschauer ans Herz wachsen – und der intrigante Produktionschef Sensenbrink sowie nicht. Das zum Filmende hin aufkommende Film-im-Film-Stilmittel wurde zudem leider nicht sehr glücklich eingesetzt, was die finalen Szenen reichlich unrund wirken lässt.
von Conway: Auf was für Ideen manche Leute kommen... aber irgendwie respektiere ich den deutschen Journalisten und Autor Timur Vermes für diese. Ok, vielleicht nicht für die Idee selbst aber für die inhaltliche Umsetzung. Die Vermischung aktueller Gegebenheiten mit den Denk- und Handlungsweisen eines solchen Mannes ist schon ziemlich abgefahren und doch irgendwie interessant. Ein bisschen Zeitreise-Gefühl kommt hier natürlich auch auf und schon das spricht ja manche Cineasten an. Mit der Person Adolf Hitler bzw. den Informationen über ihn und seine Verbindung zur Geschichte kann zudem beinahe jeder Deutsche irgendetwas anfangen und das zieht.
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