Ich bin dann mal weg |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | *** | ** | - | *** | ** | *** | *** | 61% |
Inhalt:
Durch beruflichen Stress und einer seiner Gesundheit nicht zuträglichen Lebensweise passiert Hape Kerkeling (gespielt von Devid Striesow) das, was passieren muss: ein körperlicher Zusammenbruch, nach dem seine Gallenblase entfernt werden muss. „So kann es nicht weitergehen“, beschließt der bekannte deutsche Entertainer. Unterstützt von seiner guten Freundin Dörte (Annette Frier) findet er die nötige Courage den Jakobsweg nach Santiago de Compostela anzutreten: über 769 Kilometer. Bald schon auf seiner Reise trifft er auf Weggefährten, die ihn jedoch auf verschiedene Art ablehnen. Den Jakobsweg müsse man alleine gehen, heißt es. Der Grund dafür ist ihm jedoch noch unklar. Erst als seine Kräfte am Ende scheinen, beginnt die erhoffte Erleuchtung ihm zu dämmern. Kritik:
Zunächst mag man sich wundern, warum in einer Verfilmung eines Buches, der Autor nicht selbst die Hauptrolle spielt, obwohl er doch Unterhaltungskünstler ist. Doch wer den Film schaut, mag ebenfalls mögliche Gründe dafür erfahren, die über die künstlerische Darstellung hinausgehen, warum ein 49-jähriger keinen 36-jährigen Pilger spielt. Mit der Zeit trifft der Protagonist jedoch auf immer mehr Bekanntschaften, die der Handlung Form und Charakter verleihen. Interessant hierbei sind vor allem die kesse Journalistin Lena (Karoline Schuch, „Zeiten ändern dich“) und die geheimnisvolle Stella (Martina Gedeck, „Elementarteilchen“, „Das Leben der Anderen“), die Hape immer wieder über den Weg laufen. Treffender sind wiederum die Anspielungen auf Gott und Religion, die den Zeitgeist der modernen europäischen (Leistungs-)Gesellschaft widerspiegeln. Ständig wird gearbeitet, um noch schneller und besser zu sein, um mehr Geld zu verdienen, um letztendlich noch mehr zu arbeiten. Wo ist der Sinn des Ganzen? Kerkeling vergleicht Gott mit einem hervorragenderen Film, dessen Vorführung leider immer wieder gestört wird: die Leinwand hängt schief, es folgen nervige Durchsagen, die Sitze sind unbequem und obendrein wird auch noch gequatscht. Wie soll man da einen einwandfreien Zugang zum Film erhalten, der einen seine Großartigkeit erkennen lässt? Und damit trifft er – meiner Meinung nach – den Nagel auf den Kopf, wenn er sagt, dass der Zugang vieler Menschen zu Gott bzw. der Religion durch äußere Faktoren gestört ist. Folglich müsse man tief in sich gehen und seinen eigenen Zugang zu Gott finden.
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