Lilting |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
***** | **** | **** | - | **** | ***** | ***** | ***** |
96% |
Inhalt:
Nach dem Tode seines Geliebten besucht Richard (Ben Wishaw) dessen Mutter Junn (Pei-pei Cheng) in einem Altersheim. Sie stammt aus China und lebt bereits seit Jahrzehnten in England, spricht aber die Sprache des Landes nicht. Richard möchte ihr, die von der Homosexualität ihres Sohnes nichts weiß, sagen, dass er und ihr Sohn Kai (Andrew Leung) ein Liebespaar waren. Daher engagiert er die Dolmetscherin Vann (Naomi Christie) und versucht, Junns ablehnende Haltung ihm gegenüber zu überwinden. Dieses scheitert jedoch, bis Robert erkennt, dass Worte manchmal einer Verständigung entgegenstehen können. Kritik:
In den letzten 25 Jahren beeindruckten immer wieder asiatische Filme durch ihre überragende Bilderflut bei gleichzeitig reduziertem Einsatz von Dialog. Das führte zu völlig neuen filmischen Möglichkeiten im Verhältnis zwischen Bild und Wort. Man denke an Meisterwerke wie „Kitchen“, „In the Mood for Love“ und „Frühling, Sommer, Herbst...“. Nun zeigt uns Hong Khaou erneut, wie man eine Grenzsituation im Leben eines Menschen behutsam und intensiv darstellen kann, so dass der Zuschauer die Gefühle der Protagonisten fast körperlich spüren kann. Ihm gelingt es, durch Andeutungen wie innig verschränkter Hände, ein achtlos übergeworfenes T-Shirt oder ein gefundenes Haar Vergangenes und Gegenwärtiges so zusammenzuführen, dass eine große Intimität zwischen den Darstellern entsteht. Dabei überstrahlt Ben Wishaw alle anderen hervorragenden Schauspieler. Es ist schon unglaublich, wie einfühlsam er in Roberts Trauer und Hilflosigkeit eintaucht. „Lilting“ ist ein außergewöhnlicher Film mit höchstem Anspruch. Hoffentlich geht Hong Khaou, der auch das Drehbuch geschrieben hat, den eingeschlagenen Weg weiter, so dass wir noch weitere Meisterwerke auf diesem Niveau erwarten können.
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