Eye in the Sky |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
***** | * | **** | ** | *** | - | ***** | **** | 79% |
Inhalt:
Es ist irgendwie wie eine gemeinsame Spielrunde in einem Kriegs-Computerspiel: Während irgendwo in Nevada zwei Piloten in einem Container sitzen und eine Drohne fernsteuern, betrachten im britischen Einsatzlagezentrum General Benson (Alan Rickman), der Verteidigungsminister (Jeremy Northam), Generalstaatsanwalt Matherson (Richard McCabe) und die Staatssekretärin Angela Northman (Monica Dolan) die Bilder eines Straßenzuges in Nairobi, die von der Drohne übertragen werden. Es geht um einen von Colonel Katherine Powell (Helen Mirren) koordinierten Einsatz, bei dem im befreundeten Kenia Terroristen festgenommen werden sollen, darunter auch eine zum Islam konvertierte Britin und ein ehemaliger US-Staatsbürger. Doch die Aktion geht schief, da die Terroristen das Haus wechseln und nun in einer anderen Gegend von Nairobi ihre Vorbereitungen für ein Selbstmordattentat vorantreiben. Dort ist ein Zugriff mit Bodentruppen ausgeschlossen. Die einzige Chance scheint der Abschuss aus der Luft zu sein, denn die Drohne ist auch mit zwei Raketen bewaffnet. Doch das Ganze hat auch noch eine andere Geschichte. Im Nachbarhaus wohnt die kleine Fatima (Faisa Hassan), die fleißig Mathe lernt, gerne mit Hula-Hup-Reifen spielt und für ihre Mutter an der Straßenkreuzung Brot verkauft. Leider liegt ihr Brotstand im Zerstörungskreis der Rakete. Als der Pilot, der den Abschussbefehl erhalten hat, dies erkennt, nutzt er seine Rechte und bittet um die Neuberechnung des Kollateralschadens. Damit stürzt der die Gruppe um General Benson in ein moralisches Dilemma. Was ist wichtiger: Das Leben eines unschuldigen Mädchens oder die Verhinderung eines Selbstmordanschlags? Und wer darf eigentlich diese Entscheidung treffen? Das Militär? Der Verteidigungsminister? Der Außenminister? Der Premierminister? Kritik:
Ausgehend von der technischen „Spielerei“ einer ferngesteuerten und dazu noch bewaffneten Drohne, die zudem wunderbar für das filmische Stilmittel der Überkopfkamera verwendet wurde, zeichnet „Eye in the Sky“ die Vielschichtigkeit des moralischen Dilemmas nach, den der Kampf gegen den Terrorismus aufwirft. Durch die chronologische Erzählweise, in der geschickt die Ereignisse vor Ort, die beobachtenden Gruppen um Colonel Powell und General Benson, aber auch die Gewissenskonflikte der Piloten in einander verwoben wurden, entsteht ein hohes Spannungsniveau und der Zuschauer wird schließlich mitgezogen in den Konflikt und ertappt sich mehrfach dabei, wie er selbst die Meinung darüber ändert, ob nun geschossen werden sollte oder nicht. Am Ende bringt es ein Dialog zwischen General Benson und Staatssekretärin Angela Northman auf den Punkt. Die hochkarätige Besetzung mit Helen Mirren und Alan Rickman, die zudem mit Monica Dolan, Phoebe Fox, Aaron Paul und auch Faisa Hasan wunderbar ergänzt wurde, hat der moralischen Konfliktsituation durch ihr intensives Spiel eine Glaubwürdigkeit verliehen, die den Zuschauer bis zur letzten Sekunde fesselt und auch über das Filmende hinaus nachdenken lässt. „Eye in the Sky“ ist sicherlich ein Genrefilm, der mit seinem militärisch-politischen Stil nicht jedermanns Sache sein dürfte. Als Reflexion über den Kampf gegen den Terror im Allgemeinen aber auch die eigene innere Einstellung im Speziellen ist der Film aber in jedem Fall gut geeignet.
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