Girl on the Train |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | **** | **** | ** | *** | *** | **** | ***** | 78% |
Inhalt:
Rachel Watson (Emily Blunt) ist nach der Trennung von ihrem Ex-Mann Tom (Justin Theroux) psychisch und physisch am Ende: Neben ihrer Alkoholsucht lebt sie ihre Besessenheit der vollkommenen Zweisamkeit aus, indem sie vom Zug aus vermeintlich glückliche Pärchen beobachtet. Als sie eines Tages eines ihrer Lieblingsobjekte beim Fremdgehen erwischt, bricht für sie eine Welt zusammen. Doch nicht genug der Aufregung: Dieselbe Frau wird kurze Zeit später vermisst! Und Rachel scheint zu ahnen, was passiert ist, könnte sie sich nur an die Ereignisse in dieser einen Nacht erinnern…
Kritik:
Die filmische Umsetzung eines Buchs ist komplex und hält meistens größere Enttäuschung für Insider bereit – diese jedoch nicht! Gleich zu Anfang wird der Zuschauer von der Einsamkeit der Hauptfigur eingenommen und sie zieht ihn mit in ihre Welt aus Traurigkeit, Hilflosigkeit und Vorstellung. Ihre Aussichtslosigkeit wird dem Zuschauer anschaulich bewusst und kriecht unter seine Haut. Besonders in solchen Momenten muss man der Maske und der schauspielerischen Leistung Emily Blunts Lob aussprechen: Anders als in ihren sonstigen Rollen stellt sie eine hilflose, verzweifelte Persönlichkeit dar und gewinnt den Zuschauer dennoch durch glaubwürdiges Auftreten. Vor der Sichtung des Films hätte ich nicht für möglich gehalten, dass eine derart attraktive Frau eine so leidvolle und körperlich kranke Person glaubwürdig darstellen kann.
Neben der überzeugenden Darstellung Blunts wirken die Inszenierung des Drehbuchs und die Darbietung manch anderer Darsteller unterklassig und gar lächerlich. Durch willkürliche Dialoge – besonders in Gewalt- und Sexszenen, die zudem seltsam inszeniert sind - blamiert sich so mancher Darsteller. Besonders Justin Theroux in der Rolle des Tom Watson sorgt als typischer Leinwand-Macho eher unfreiwillig für Publikumslacher. Manche Gewaltszenen wirken sogar derart gestellt und absurd, dass sie an die „Scary Movie“-Reihe erinnern.
Die Handlung ist spannend und überwiegend unterhaltsam umgesetzt. Bis auf den Schauplatz (USA statt Großbritannien) ist sie sehr nah am Roman von Paula Hawkins. Obwohl hier einige Kritikpunkte genannt sind, ist dies „Meckern auf hohem Niveau“. Daher eine absolute Kinoempfehlung – sowohl für Kenner als auch Nicht-Kenner des Buches.
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