Nakom |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | *** | *** | ** | **** | * | ***** | ***** | 82% |
Inhalt:
Idrissu studiert Medizin in einer der großen Städte Ghanas. Eines Tages ruft seine Schwester an mit der Nachricht, dass ihr gemeinsamer Vater frühzeitig gestorben sei. Eilig macht sich der junge Mann auf den Weg in sein Heimatdorf Nakom im entlegenen Nordosten. Dort angekommen steht er stetig im Zwiespalt: Verantwortung für das Erbe seines Vaters zu übernehmen oder möglichst bald zu seinem Medizinstudium zurückkehren, für das der Vater ebenfalls viel geopfert hat. Kritik:
„Nakom“ ist eine Koproduktion eines U.S-amerikanischen Filmteams und Schauspielern aus Ghana. Bemerkenswert ist, dass nach eigenen Angaben, niemand der Akteure bisher vor der Kamera stand. Für diese Umstände ist die dargebotene Leistung schier unglaublich! Der Zuschauer darf 90 Minuten in das Leben eines jungen ghanaischen Manns eintauchen, der zwischen der modernen Welt und der Hinterlassenschaft und Tradition seiner Familie steht. Dieser innerliche Kampf wird auf emotional intensive Weise veranschaulicht, überträgt sich jedoch nur geringfügig auf die Aktionen der Handelnden untereinander. Äußerlich versucht Idrissu alle Gemüter zu befriedigen, doch lastet die hohe Erwartung auf ihm und es fällt ihm sichtlich schwer, sich mit dem Erbe seines Vaters zu identifizieren. Das ist es, was die Handlung des Films ausmacht. Zusätzlich wird der Zuschauer Zeuge des starken Kontrasts zwischen der Neuen Welt in der Stadt und der Alten auf dem Land. Im noch von Traditionen beherrschten Nakom finden die Jugendlichen und Erwachsenen weder viel versprechende Arbeit noch Freiraum zur persönlichen Verwirklichung. Die Zeit scheint einen anderen Rhythmus zu haben. Wohlstand ist abhängig von der Ernte und der Anzahl der arbeitenden Familienmitglieder. Doch schlechte Wetterverhältnisse trüben die Gewinnaussicht, wohingegen der Ruf der Stadt Erfolg verspricht. Jemand aus der Stadt hat Geld, jemand vom Land nicht, so heißt es im Volksmund. Doch Idrissu muss hart arbeiten, um seiner Familie und sich die Zukunft zu sichern. Wer die empathischen Fähigkeiten besitzt und die kulturellen Umstände nachvollziehen kann, für den hält „Nakom“ ein besonderes Gefühl der positiven Andersartigkeit bereit.
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