Suffragette – Taten statt Worte |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
*** | * | * | * | ** | - | *** | *** | 47% |
Inhalt:
Als die Wäscherin Maud Watts (Carey Mulligan) zufällig Zeugin wird, wie die Suffragetten in London Schaufensterscheiben einschmeißen, und dabei ihre Arbeitskollegin Violet (Anne-Marie Duff) unter den Kämpferinnen wiedererkennt, ahnt sie noch nicht, dass dies der Wendepunkt in ihrem Leben sein soll. Wenig später kommt Maud unverhofft dazu, vor dem House of Lords für das Wahlrecht der Frauen vorzusprechen. Damit gerät sie aber auch unweigerlich in Fänge von Inspector Arthur Steed (Brendan Gleeson), der die Frauen in East London schon seit einiger Zeit überwachen lässt und sichtlich darum bemüht ist, die öffentliche Ordnung aufrecht zu erhalten.
Kritik:
Drehbuchautorin Abi Morgan und Regisseurin Sarah Gavron näherten sich mit ihrem Film einem wichtigen Stoff und bedeutenden Personen der Geschichte der Frauenbewegung. Hierzu vermischten sie die authentischen Ereignisse um den Tod von Emily Wilding Davison (im Film gespielt von Natalie Press) beim English Derby von Watson am 4. Juni 1913 mit der fiktiven Geschichte der Wäscherin Maud Watts und ihrer Familie. Dadurch dass der Filmhöhepunkt zumindest einem Teil des Publikums damit von vornherein klar ist, hätte der Film also Überraschungsmomente oder zumindest szenische Spannung aus der Entwicklung der Hauptfigur ziehen müssen. Doch bis auf einen guten Dialog zwischen Maud und ihrem Ehemann, in dem es um den Namen und das Leben einer möglichen Tochter der beiden geht, bleiben weite Teile des Films so vorhersehbar und blass wie die Düsternis der Farben, die selbst so opulenten Kulissen wie dem Londoner Regent’s Park in diesem Film auferlegt wurden. Gleich mehrere Stellen des Films hätten das Potential gehabt, mit den geeigneten Mitteln sehr intensive emotionale Wirkung zu erzeugen. Doch anstatt diese Höhepunkte auszuarbeiten oder zumindest der Musik von Alexandre Desplat mehr Freiraum zu gewähren, wählte Kameramann Edu Grau lieber eine Handkamera, mit der künstliche Nähe aber auch jede Menge Wackelei erzeugt wurde.
Dass der Film mit ein paar zusammengeschnittenen authentischen Archivbildern und einer Jahresleiste der Internationalen Frauenwahlrechtseinführungen endet, hinterlässt einen fahlen Beigeschmack, der aber zum Gesamtwerk passt. Man erfährt nicht, was aus unserer Hauptperson geworden ist – oder aus ihrer Familie.
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