Unter dem Sand - Das Versprechen der Freiheit |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
***** | ** | *** | ** | *** | - | ***** | **** | 77% |
Inhalt:
Mehr als zwei Millionen Landminen hatten die Nazis an der Westküste Dänemarks einst im Sand vergraben. Ziel war es, damit die zum großen Teil aus Großbritannien anrückenden Soldaten der Allierten zu stoppen. Nun ist der Krieg vorbei und die deutsche Wehrmacht ist längst geschlagen. Die Aufräumarbeiten beginnen – nicht nur in den bombardierten deutschen Städten, sondern auch an besagter Küste. Dort werden deutsche Jungsoldaten, die inzwischen Kriegsgefangene sind, nun verstreut hingeschickt, um mit eigenem Körpereinsatz besagte Minen zu finden und zu entschärfen. Eine lebensgefährliche Aufgabe, doch die deutschen Jugendlichen haben keine andere Wahl. Erst, wenn sie alle Minen entschärft haben, dürfen sie zurück in ihre deutsche Heimat.
Eine der Gruppen wird geleitet von Carl Rasmussen (Roland Møller), einem dänischen Feldwebel, der die Deutschen absolut hasst. Das bekommen die zehn deutschen Jungs, die ihm nun unterstehen, auch schnell zu spüren. Während einige der Jugendlichen jeden Abend davon träumen, wie es wohl sein wird, wenn sie nach Deutschland zurückkehren und dort ein normales Leben mit normaler Arbeit bei Verwandten beginnen dürfen, erhoffen sich andere eine Art Aufstand gegen den Feldwebel. Vielleicht ist sogar eine Flucht von der Küste möglich, denn so unterschiedlich die Gedanken der Jungs auch sind – in einer Sache sind sich alle einig: Diese Arbeit kann jeden Tag ihren sicheren Tod bedeuten. Auch Carl Rasmussen erkennt seinerseits bald, dass es sich bei den Jungs nicht um böse Nazis sondern schlichtweg um verängstigte Kinder handelt und dass diese die alltäglich tödliche Gefahr unter dem Sand am Ende ebenfalls nicht verdient haben...
Kritik:
Als ein Bekannter mich bat, diesen Film mit ihm zu schauen weil er so gut ist, konnte ich mir nicht vorstellen, dass dieses dänisch-deutsche Machwerk ebenfalls so überzeugen würde. Meine Zweifel basierten auf dem Kurzinhalt, der für mich irgendwie langweilig klang. Was die Macher und der Cast und Regisseur Martin Zandvliet hier jedoch geschafft haben, ist beachtlich:
Neben der Tatsache, dass man auch als Zuschauer nie weiß, ob eine der unzähligen im Sand vergrabenen Landminen nicht gleich hochgeht und einen der Jugendlichen zerfetzt, stellt man sich auch immer wieder die Frage, ob die ehemaligen Soldaten-Kiddies wirklich am Ende ihrer Arbeit (sofern sie diese halt überleben) zurück in das zerstörte Deutschland gehen dürfen, um ein weitestgehend normales Leben wieder führen zu dürfen. Die Hoffnung darauf wird von den unterschiedlichen Jugendlichen jedenfalls immer wieder geäußert und so wird man als Zuschauer in manche Gedanken hineingezogen, die man so wohl nur haben kann, wenn man im Gefängnis sitzt oder eben am dänischen Strand Minen entschärfen muss...
Jedenfalls hat mich „Land of Mine“ (so der englische Arbeitstitel für diesen Film) nicht nur positiv überrascht sondern auch hineingezogen in eine Situation, wo man die hier gezeigte Strafarbeit zwar als nachvollziehbar empfindet (irgendwer muss ja die Minen der Nazis wieder entfernen), die Auferlegung dieser gefährlichen Tätigkeit auf den vermeintlichen SS-Nachwuchs jedoch auch fast nur deswegen toleriert, weil besagte Kinder eben einst dem sogenannten Bösen dienten. Doch auch hier gilt, was bereits gesagt wurde: Es sind nur Menschen und dieser Film beschäftigt sich vor allem mit der Charakterentwicklung in dieser Situation und zu diesen Zeiten ebenso, wie mit der Moral hinter allem – und all das eben basierend auf wahren Begebenheiten...
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