Vor ihren Augen |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
***** | *** | ***** | **** | **** | - | **** | **** | 84% |
Inhalt:
Als Ray Kasten (Chiwetel Ejiofor) in den behördlichen Strafakten das Bild von Beckwith (Joe Cole) findet, ist er sofort davon überzeugt, den Mann zu sehen, der ihm 12 schlaflose Jahre beschert hat, weil er einst die Tochter seiner Kollegin und Freundin Jess (Julia Roberts) brutal ermordete. Er fliegt also von New York nach L.A. und besucht Clair Sloane (Nicole Kidman), die damals als Anwältin mit ihm für die Anklage gegen den Täter kämpfte, was aber der damalige Oberstaatsanwalt Morales (Alfred Molina) mit allen Mitteln zu verhindern wusste, weil der Täter gleichzeitig ein Anti-Terror-Informant war. Kritik:
Während sich für den Zuschauer nur sehr langsam enthüllt, was 12 Jahre zuvor geschehen war, gibt es mit dem Wiedersehen zwischen Ray und Jess einen Schlüsselmoment, der augenblicklich die Spannung anschürt, die bis zum Filmende anhält: Wenn man Julia Roberts erblickt, die von Trauer zerfressen ist und sich dennoch eisern unter Kontrolle hält, ahnt man sofort, dass Billy Rays Film in menschliche Abgründe und tiefe Tragik blickt. Und immer wieder – schön gleichmäßig über den Film verteilt – hat Julia Roberts ganz starke Momente: Einer davon, wenn sie im Fahrstuhl auf den Spiegel einschlägt... Chiwetel Ejiofor und Nicole Kidman spielen ebenfalls gut, vor allem letztere kann allerdings nur einmal richtig positiv auffallen, als sie einen kurzen Blickwechsel mit Ross Partridge hat, der ihren Mann Ellis verkörpert. Das Drehbuch von „Vor ihren Augen“ setzt sich unter anderem intensiv damit auseinander, was Schuldgefühle und verpasste Gelegenheiten aus einem Menschen machen können. Währenddessen lebt die unterschwellige Spannung von der parallelen Chronologie der Ereignisse. Damals wie heute wird der der Täter ermittelt und gejagt. Es sind die gleichen Personen beteiligt, die es bei der zweiten Chance unbedingt besser machen wollen. Mit gewissen hervorgehobenen und schließlich auch in schnelleren zusammengeschnittenen Rückblenden nochmal gezeigten Dialogen erzeugt Billy Ray vor dem Finale eine Erwartungshaltung beim Zuschauer, mit der er dann ganz bewusst spielt.
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