God's Own Country |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | * | ** | * | - | **** | **** | *** | 64% |
Inhalt:
Zunächst ist Johnny (Josh O’Connor) wenig begeistert davon, dass sein Vater, der seit einem Schlaganfall die Arbeit an seinem Hof nicht mehr selbst übernehmen kann, für die wichtige Zeit des Ablammens den Gastarbeiter Gheorghe (Alec Secareanu) eingestellt hat, der ihn unterstützen soll. Überhaupt fühlt sich Johnny ständig überfordert. Was er auch tut, er kann es seinem Vater nicht gerecht machen. Abends ertränkt er seinen Kummer in Bier und Schnaps, dazwischen bleibt gerade Zeit für gleichsam harte wie unbefriedigende One-Night-Stands mit den wenigen schwulen, jungen Kerlen, die er auf dem Land treffen kann. Erst die Tage in der Einsamkeit bei den Lämmern mit Gheorghe lassen Johnny langsam auftauen und die beiden kommen sich schließlich näher. Doch ein erneuter Schlaganfall von Johnnys Vater und die Großmutter Deirdre (Gemma Jones), die ihr Geheimnis entdeckt, verkomplizieren die Lage für Johnny und Gheorghe. Die eigentliche Frage, die sich auch Gheorghe stellt, ist aber, ob Johnny wirklich in der Lage ist, sich zu ändern und seinen Mann zu stehen. Kritik:
Ein Film, der mit einem kotzenden Mann beginnt und dessen Hauptdarsteller die meiste Zeit völlig fertig durch die Gegend schleicht, das sind schon mal keine guten Vorzeichen. Doch Regisseur und Drehbuchautor Francis Lee hat sich nach Kräften bemüht, eine Figur zu kreieren, die von Anfang an am Abgrund steht und immer wieder darauf balanciert (und abstürzt) und deren einziger Ausweg die emotionale Verbindung zum vermeintlichen Antipol zu sein scheint. Dabei wird erfrischender Weise weniger die Homosexualität selbst als vielmehr das Vater-Sohn-Verhältnis als Ursache des Übels in den Fokus gerückt. In den Nebenrollen gefallen Ian Hart und Gemma Jones als Vater und Großmutter ganz gut, während ansonsten niemand wirklich wichtig wäre. Da ein wesentliches Stilmittel von Francis Lee zudem die Stille und die natürliche Geräuschkulisse ist, kommt der Film zu weiten Teilen ohne jegliche Musik aus. Dass „Gods Own Country“ am Ende schließlich die finale Weiterentwicklung nur andeutet, passt ins Bild. So kann man sich, je nach persönlicher Einstellung entweder wünschen oder befürchten, wie das ganze nach ein paar weiteren Monaten oder Jahren aussehen könnte. Abschließend ein Wort an alle, die überlegen, diesen Film wegen Alec Secareanu anzuschauen: Es lohnt sich, ihr werdet nicht enttäuscht.
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