Kundschafter des Friedens |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
***** | **** | *** | ** | *** | * | *** | **** | 74% |
Inhalt:
Als der zukünftige katschekische Präsident entführt wird, ist in Berlin guter Rat teuer. Kurz vor der Unterzeichnung eines Wiedervereinigungsvertrages zwischen Ost- und West-Katschekistan gibt es keine Agenten, die man noch schnell zur Rettung einsetzen könnte. Außer… Außer ein paar Ex-DDR-Kundschafter-des-Friedens. Doch die Spione, die einst unter Jochen Falk (Henry Hübchen) im Einsatz waren, sind längst Rentner. Trotzdem ergreift Falk die Gelegenheit zur Reaktivierung beim Schopf, denn schließlich war der BND-Spion, der sich entführen ließ, jener Kern (Jürgen Prochnow), der ihn einst enttarnte. Gemeinsam mit dem Techniker Jaecki (Michael Gwisdek), dem Logistiker Locke (Thomas Thieme) und dem immer noch in Katschekistan lebenden Romeo-Agent Harry (Winfried Glatzeder) scheinen sie bestens gerüstet, denn auf der Gegenseite steht ebenfalls ein alter Bekannter: Ex-KGB-Verbindungmann Dymov (Wladimir Tarasjanz). Doch der BND besteht darauf, dass die junge Agentin Paula (Anja Traue) die Kundschafter begleitet. Außerdem hat der Zahn der Zeit (und Lockes Geldmangel) kräftig an der Ausrüstung im alten katschekischen Hauptquartier genagt. Also heißt es improvisieren. Kurzerhand mutieren unsere Spione zu einem westdeutschen Investorenteam, das ein Hotel kaufen möchte.
Kritik:
Henry Hübchen macht vom Start weg eine gute Figur und vermittelt den einstigen Super-Spion, der seine erniedrigende Enttarnung immer noch nicht überwunden hat, absolut glaubwürdig. Auch die drei anderen Hauptdarsteller wurden sehr passend besetzt und haben die Möglichkeiten genutzt, die sich ihnen geboten haben, um sich in die Herzen der Zuschauer zu spielen. Das ist auch bitter nötig, denn nur so kann man dem Film die unfassbar vielen Drehbuchschwächen verzeihen. Logik wird der Dramaturgie geopfert – und das mit einer erstaunlichen, von Anfang bis Ende durchgezogenen Konsequenz.
Das zweite Stilmittel, das den Film immer wieder begleitet, sind die von Regisseur Robert Thalheim eingesetzten Split-Screens, die einerseits nostalgische Gefühle erwecken, wenn sie bei der Charaktereinführung an Serien der 70er Jahre erinnern und andererseits eigentlich wenig spektakuläre Szenen gewaltig aufwerten, wie man es aus Heist-Filmen wie Ocean’s Eleven kennt. Dazu passen Musik und Ausstattung ganz gut.
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