Logan - The Wolverine |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
***** | *** | **** | **** | *** | - | *** | **** | 80% |
Inhalt:
Im Jahr 2029 ist die Welt der Muntanten längst kein Zuckerschlecken mehr. Seit bereits 25 Jahren wurden offiziell keine Nachkommen mehr geboren und die Erinnerungen an manche Heldentaten der X-Men verblassen in bunten Comicheften. Die Jagd nach verbliebenen Mutanten ist dennoch weiterhin im Gange und ihre Kräfte gelten inzwischen nicht selten vor dem Gesetz als Massenvernichtungswaffen. Ein Beispiel dafür ist das Hirn von Charles Xavier (Patrick Stewart), welcher inzwischen über 90 Jahre alt ist und mit einer neurodegenerativen Erkrankung auf Medikamente zurückgreifen muss, die seine unkontrollierbaren Psy-Ausbrüche abmindern sollen. Versorgt wird der alte Mann von einem ebenfalls in die Jahre gekommenen Logan (Hugh Jackman), der sein Geld als Chauffeur verdient und mit dem gesparten Geld hoffentlich bald ein Boot kaufen kann, welches ihm und Charles ein sicheres Leben auf hoher See ermöglichen soll. Noch leben die beiden einstigen X-Men in einer verlassenen Schmelzanlage - gemeinsam mit Mutant Caliban (Stephen Merchant), welcher früher seinesgleichen aufspürte, nun aber Wolverine und Charles Xavier Unterschlupf gewährt.
Während Logan immer wieder mit Caliban wegen Professor X' Ausbrüchen im Clinch liegt, spürt dieser die Gegenwart neuer Mutanten, was ihm jedoch weder Logan noch Caliban abkaufen wollen. Doch dann wird Wolverine von einem Cyborg namens Donald Pierce (Boyd Holbrook) aufgesucht und kurz darauf lernt Logan die ehemalige Krankenschwester Gabriela (Elizabeth Rodriguez) kennen. Sie bittet Logan, sich und ihre Tochter Laura (Dafne Keen) zu einem sicheren Ort in North Dakota zu bringen, wofür Logan auch eine Menge Geld bekommen soll. Als Gabriela dann ermordet wird und Pierces Männer kurz darauf Laura gefangen nehmen wollen, bricht die Hölle los, in deren Wirren bald klar wird, dass Laura selbst ein Mutant ist - geschaffen im Labor mit vielen anderen Kindern. Geplant als menschliche Waffen haben die geklonten Mutantenkinder jedoch nicht entsprechend reagiert und nun ist die verantwortliche Firma "Alkali-Transigen" unter der Leitung von Dr. Zander Rice (Richard E. Grant) hinter ihnen her. Eine schwierige Flucht beginnt und die Verbundenheit zwischen Wolverine und Laura wird immer deutlicher und geht am Ende über gemeinsame DNS hinaus...
Kritik:
Mein letzter X-Men-Film war Teil 3 ("Der letzte Widerstand") und auch die Origins-Ableger habe ich nicht gesehen. Ich mochte die X-Men zwar immer - besonders als Kind mit Comics und Actionfiguren - doch bei den ganzen Comicverfilmungen der letzten Jahre habe ich irgendwann die Übersicht und durch die Masse an Kinostreifen auch die Lust verloren. Den offiziell letzten Streifen mit Patrick Stewart und Hugh Jackman wollte ich mir jedoch nicht entgehen lassen, zumal mich die Darstellung der alternden Helden durchaus interessierte. Und ich kann festhalten, dass sowohl Stewart (er sowieso) als auch Jackman es geschafft haben, das Altsein ihrer Charaktere entsprechend darzustellen. Ebenfalls hat die Figur des Wolverine wieder mein Interesse wecken können, denn ich war nie der größte Fan dieses populären Mutanten. Ich fand ihn zwar immer gut, aber er war nie mein Liebling. Ich bevorzugte immer den X-Men Gambit, welcher ja im Wolverine-Origins-Film auch einen Spot bekam, aber leider nicht so, wie ich es mir gewünscht hätte, weshalb ich eben auch den Streifen mied.
Aber zurück zum Thema: In "Logan" wird die Figur des Wolverine noch einmal von allen Seiten beleuchtet - eben auch durch den weiblichen Wolverine-Nachwuchs in der Rolle der Laura (bzw. "X-23"), deren Figur von der noch unbekannten Dafne Keen gut verköpert wurde. Sicherlich war das kein allzu schwerer Job, da die Elfjährige nicht viel Text hatte und das Kampfgeschrei des kleinen Mädchens in Verbindung mit der brutalen aber ebenso professionellen Schnitttechnik tat ihr Übrigens. Und doch glaube ich, dass der britisch-spanischen Kinderdarstellerin spätestens nach diesem recht großen Spotlight in den kommenden Jahren noch einige gewichtige Rollen bevorstehen könnten.
Für die Hollywoodstars Jackman und Stewart hingegen war dies nun erstmal der Abschied von ihren vielleicht populärsten Kinorollen, doch hey - ich feiere Stewart und seine bei Insidern durchaus bekannte Komik weiterhin in der Trickserie "American Dad" ab und Jackman ist ohnehin auch durch andere Filme bestens versorgt. Der Abschied von Wolverine ist den Machern von "Logan" zudem auch gut gelungen - eben so gut, dass der Abschied nicht allzu schwer fiel, konnte man sich vorher doch noch einmal all die Dinge ins Gedächtnis rufen, die den populärsten aller X-Men ausgemacht haben. Zudem war Logans Ende definitiv ein besseres, denn wäre es nicht so gekommen wie hier, hätten ihn am Ende seine alten Trinkgewohnheiten und das Adamantium, welches sein Skelett und die tödlichen Krallen umhüllt, das Leben gekostet. So hat Logan wenigstens noch etwas Gutes getan und kann nun mit Professor X die Unendlichkeit genießen... warum auch nicht, hat Hollywood mit Comicfigur Deadpool doch schon längst eine neue Geldmaschine ausfindig machen können, die dem Zeitgeist mehr entspricht und dessen erster Kinofilm eh am meisten von allen bisherigen X-Men-Filmen einspielte.
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