Moonlight |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
***** | ***** | **** | **** | ***** | *** | ***** | ***** |
96% |
Inhalt:
„Moonlight“ besteht aus drei Teilen mit Episoden aus der Kindheit, der Jugend und der frühen Erwachsenenzeit. Daher gibt es drei verschiedene Hauptdarsteller.
II. Chirons (nun gespielt von Ashton Sanders) Situation hat sich auf der Highschool nicht geändert. Nach wie vor wird er von seinen Mitschülern gepeinigt, obwohl er keiner Seele etwas zuleide tut. Nur Kevin (Jharrel Jerome) hält Kontakt zu ihm. Als beide eines Abends allein am Meer sitzen, wird Chiron unvermittelt von Kevin geküsst und Chiron erlebt erstmals einen überwältigenden Moment der Liebe. Als Kevin ihn kurze Zeit später jedoch verrät, bricht Chiron alle Brücken ab.
Kritik:
Vorlage für den Film war ein Theaterstück (von Tarell Alvin McCraney). Das merkt man dem Film durchaus an, denn es werden verschiedene Episoden lose aneinander gereiht. Für den schwarzen Regisseur Barry Jenkins ist „Moonlight“ erst der zweite Spielfilm, aber mit welcher Routine und Kreativität wurde hier der Theaterstoff in Szene gesetzt! Der Film erzählt packend – fast dokumentarisch und trotzdem spannend - die Ereignisse; das soziale Umfeld mit all seiner Problematik wird mit wenigen Andeutungen überzeugend dargestellt. Der von den Schwarzen gesprochene Slang sagt mehr aus als jede Milieustudie (Daher den Film unbedingt als OmU ansehen!). Jenkins schafft es auch hervorragend, aus den drei bisher unbekannten Akteuren, die Chiron verkörpern, eindringliche Schauspielkunst hervorzuzaubern. Die beste Leistung jedoch liefert Mahershala Ali ab. Der Moment, in dem der kleine Chiron ihn als Drogendealer durchschaut und Ali fassungslos ist und vor Scham kein Wort heraus bringt, könnte nicht intensiver dargestellt werden. Ungewöhnlich ist auch die Kameraführung. Man ist als Zuschauer immer ganz nahe bei den Darstellern, man wird hautnah in die Geschichte hineingezogen und durch die starken Kontraste überzeugen Jenkins’ realistische Bilder. Und man mag es nicht für möglich halten, aber auch die Filmmusik ist grandios: Größtenteils erhebt sich Cellomusik im Hintergrund, minimalistisch, kratzig, aber von großer Ästhetik. „Moonlight“ ist eine völlig neue Art, Geschichten im Kino zu erzählen. Ein Muss für jeden Cineasten.
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