The Whole Truth - Lügenspiel |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
***** | *** | **** | * | **** | * | ***** | **** | 81% |
Inhalt:
Was soll Ramsey (Keanu Reeves) nur machen? Der Strafverteidiger wurde von Loretta Lassetter (Renée Zellweger) beauftragt, ihren Sohn zu verteidigen. Der 17jährige Mike (Gabriel Basso) ist des Mordes an seinem Vater Boone (Jim Belushi) angeklagt und hat auch bereits gestanden, es getan zu haben. Hinzu kommt, dass Ramsey seit Jahren ein Freund der Familie ist und Boone, der wohl erfolgreichste Verteidiger des Staates Louisiana sein großes Vorbild war. Und auch Sohn Mike war auf dem besten Weg, mit einem Jurastudium zu beginnen und macht von seinem Recht, jegliche Aussage zu verweigern, nun Gebrauch, was Ramseys Situation nicht einfacher macht. Schließlich muss er sich auch noch mit der unerfahrenen Janelle (Gugu Mbatha-Raw) als Co-Anwältin herumschlagen. Immerhin erscheint Janelle ab dem zweiten Tag zumindest pünktlich im Gericht. Doch es gibt auch Lichtblicke: Zum einen wäre da der erfahrene Richter Robichaux (Ritchie Montgomery), der zwar ein schnelles Verfahren will, im Gegensatz zum Anklagevertreter aber keine Vorverurteilungen duldet. Außerdem zeichnet sich ab, dass die vereideten Zeugen der Anklage es mit der Wahrheit nicht so genau nehmen – ein Umstand, der vor Geschworenengerichten durchaus zum Vorteil der Verteidigung genutzt werden kann. Aber noch bleibt Ramseys Taktik passiv, er stellt wenige Fragen und lässt die Anklage voranschreiten. Doch dann bricht Mike sein Schweigen und stellt alle Strategien auf den Kopf… Kritik:
Regisseurin Courtney Hunt wählte eine glückliche Mischung aus chronologisch erzählter Gerichtsverhandlung und in zahlreichen Rückblenden zusammengesetztem Tathergang. Dabei sieht der Zuschauer – im Gegensatz zur Jury im Gerichtssaal – die Erinnerungen der im Zeugenstand sitzenden Personen und weiß damit um die kleineren und größeren Lügen oder Verheimlichungen. Außerdem wundert man sich recht schnell, wie viele Personen ein Motiv gehabt haben, um Boone umzubringen. Die vielen Wendungen dieses Puzzlespiels führen dazu, dass man als Zuschauer bezüglich des Täters ebenfalls mehrfach die Meinung wechselt und deshalb kurz vor Ende mit großer Wahrscheinlichkeit falsch liegt. Damit erzeugt dieser ungewöhnlich erzählte und verstrickte Krimi ein großes Zufriedenheitsgefühl. Obwohl er ja eigentlich der Tote ist und nur in Rückblenden in Erscheinung tritt, reißt Jim Belushi mit seiner Präsenz die Aufmerksamkeit auf sich, sobald sein Charakter Boone in Erscheinung tritt. Zudem kann der junge Gabriel Basso die Aufgabe, den halben Film lang in der Rolle des Angeklagten Mike seine Gefühlswelt ohne Worte ausdrücken zu müssen, mit Bravour meistern und auch Keanu Reeves und Renée Zellweger gefallen in ihren Rollen erwartungsgemäß. Positiv in Erinnerung bleibt außerdem Nicole Barré, die die mit der Flugbegleiterin Angela Morley eine Schlüsselzeugin für Mikes Verteidigung darstellt. Hintergrund:
Die am 06.04.2017 bei Eurovideo erschienene DVD/Blu-ray enthält das Original und eine sehr ordentliche deutsche Synchronisation. Hinzu kommen zwei Interviews (mit James Belushi und Gabriel Basso), die zwar in einer Rohfassung belassen aber durchaus sehenswert sind.
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