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Der 17jährige Elio (Timothée Chalamet) verbringt den Sommer mit seinen Eltern in einer Villa in Norditalien. Als er den 7 Jahre älteren Oliver (Armie Hammer) kennenlernt, wird seine Gefühlswelt auf den Kopf gedreht. Cineclub-Filmtipp!
Inhalt:
Elio (Timothee Chalamet) verbringt den Sommer zusammen mit seinen Eltern in Norditalien. Seine Zeit vertreibt er mit Lesen, Klavierspielen und Flirten mit Bekannten.
Sein Vater (Michael Stuhlbarg) hat, wie jedes Jahr, einen Studenten eingeladen, der ihm bei seinen archäologischen Arbeiten helfen soll. Der 24jährige Oliver (Armie Hammer) stößt mit seiner typischen amerikanischen Lässigkeit zunächst auf wenig Gegenliebe bei Elio.
Elio (Timothee Chalamet) bei einem seiner Zeitvertreibungen im Sommer...
Je mehr Elio aber Zeit mit Oliver verbringt, umso mehr spürt er, dass er Gefühle für ihn entwickelt. Und auch Oliver scheint nicht gänzlich abgeneigt zu sein. Erste vorsichtige Anbandelungen werden von Oliver jedoch ziemlich direkt abgewiesen.
Auf Dauer kann aber auch Oliver seinen Wunsch nach Nähe zu Elio nicht weiter verdrängen. Schlussendlich geben beide ihren Sehnsüchten nach.
Elio und Oliver genießen die gemeinsame Zeit und nutzen auch die Gelegenheit, alleine in eine benachbarte Stadt zu fahren und dort die letzten Tage des Sommers zu genießen, bevor Oliver zurück in die Staaten muss.
...doch dann stellt ihm sein Vater den Amerikaner Oliver (Armie Hammer) vor.
Kritik:
Luca Guadagnino hat hier den Roman „Ruf mich bei deinem Namen“ von André Aciman verfilmt. James Ivory hat das Drehbuch geschrieben und dafür den Oscar bekommen. Insgesamt war der Film in 4 Kategorien (u.a. "Bester Film") nominiert.
Guadagnino ist es gelungen, ein gefühlvolles Coming-of-Age-Drama zu schaffen in dem die Tatsache, dass es sich bei der Liebe um eine homosexuelle Liebe handelt, kaum eine Rolle spielt. Erfrischender Weise hat er sämtliche Klischees, die man aus solchen Filmen kennt, außen vor gelassen.
Zusammen mit dem Kameramann Sayombhu Mukdeeprom hat er es zudem geschafft, den Sommer des Jahres 1983 einzufangen und wie den berühmten Langnese-Werbespot wirken zu lassen. Passend dazu der Soundtrack und typische 80er-Jahre Modeerscheinungen.
Wo die Liebe hinfällt...
Wenn man nun von Gärten mit Pfirsich-, Aprikosen- und Granatapfelbäumen schreibt, von der Leichtigkeit des Lebens und von der perfekten Familie, die im Film dargestellt wird, könnte man fast glauben, man befinde sich in einem Roman von Rosamunde Pilcher.
Dankbarerweise fügen sich die Bilder aber zu einem Erinnerungskonvolut zusammen, dass in sich perfekt harmoniert und weit entfernt ist von Kitsch und Überdramatik.
Das alles würde aber nicht für einen guten Film reichen, wenn da nicht das sensationelle Schauspielduo Chalamet und Hammer wäre. Wenn sich Elio und Oliver z.B. für Mitternacht verabreden und Elio damit beschäftigt ist, die Warterei zu überbrücken, kann man seine Ungeduld beinahe spüren. Mit Schlag Mitternacht entlädt sich dann endlich die bis dahin angespannte Erotik in einem ästhetischen Urknall, der die norditalienische Hitze noch zusätzlich anheizt.
Sommer 1983 in Italien.
Als es dann zum Abschied zwischen Oliver und Elio kommt, wird man zwangsläufig an seine erste Liebe und die damit verbundene Trennung erinnert und kann den Liebeskummer von Elio nachvollziehen.
„Call Me by Your Name“ ist wunderbares und gefühlvolles Kino ohne in Kitsch abzudriften. Und selbst, wenn die Pfirsichszene kurze Erinnerungen an „American Pie“ erweckt, so kann man hier Hammer, Chalamet und Guadagnino danken, dass sie auf jeglichen Klamauk verzichten und den Fokus auf die Beziehung der beiden Hauptakteure zurücklenken.
Für alle Bilder gilt: © 2017 Frenesy Film Company SRL and La Cinefacture SARL. All Rights Reserved.
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Fakten |
Originaltitel: Call Me by Your Name
deutscher Kinostart am: 01.03.2018 auf DVD/Blu-ray ab: 05.07.2018
Genre: Coming-of-Age-Drama / Lovestory
Regie:
Luca Guadagnino Länge: ca. 133 Minuten FSK der Kinofassung: ab 12 freigegeben mit Eltern ab sechs Jahren erlaubt Kinoverleih: Sony
Dieser Film wurde bewertet von: AL (91%) & RS (79%)
Texte: AL
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Synchronsprecher
Schauspieler | Synchronsprecher |
Armie Hammer | Sascha Rotermund |
Timothée Chalamet | Marco Eßer |
Michael Stuhlbarg | Axel Malzacher |
Streaming-Angebote
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