Death Wish |
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Länge | Unterhaltung | Spannung | Action | Musik | Erotik | Anspruch | Eindruck | Gesamt |
**** | ** | ** | **** | ** | - | ** | *** | 63% |
Inhalt:
Der gutmütige Unfallchirurg Paul Kersey (Bruce Willis) führt ein eher ruhiges und gesittetes Leben samt Frau Lucy (Elisabeth Shue) und Tochter Jordan (Camila Morrone). Aktuell planen die beiden Kersey-Frauen einen schönen Ausgehabend zur Feier von Pauls Geburtstag. Was niemand ahnt: Miguel (Luis Oliva), ein junger Parkservice-Mitarbeiter, hat einige Stunden zuvor die Adresse der Kerseys vom Navi abfotografiert und einer Bande von Räubern zukommen lassen, die seit einiger Zeit schon die Wohngegend der Kerseys mit ihren Überfallen unsicher machen. Da Paul den geplanten Abend mit der Familie wegen eines Einsatzes im Krankenhaus nicht wahrnehmen kann, sind seine Frau und Tochter daheim geblieben. Das wissen die Einbrecher natürlich nicht und es kommt zu einer Tragödie, bei der Lucy erschossen und Jordan schwer verletzt wird.
Obwohl Paul täglich mit den Ergebnissen der hohen Chicagoer Kriminalität bei der Arbeit zu tun hat, ist dieses persönliche Schicksal für ihn natürlich kaum zu verkraften. Während Jordan noch im Koma liegt, tun sich in Paul immer mehr Abgründe auf. Verzweifelt über den Tod seiner geliebten Frau und auch, weil die verantwortlichen Detectives (u.a. Dean Norris) bei den Ermittlungen kaum Fortschritte machen, nimmt der unbescholtene Bürger die Dinge fortan selbst in die Hand. So kauft Paul sich eine Waffe und übt das Schießen. Auch die Kriminalität auf den Straßen kommt ihm dabei gerade recht, kann er den Frust doch für etwas Gutes einsetzen, meint er. Dass er dabei dank der heutigen Smartphone-Generation dann sogar gefilmt wird und das Video mit ihm im Internet viral geht, stört ihn dabei nur bedingt. Zudem feiern die örtlichen TV-Medien ihn bald als Racheengel ab und selbst Pauls Bruder Frank (Vincent D’Onofrio), der mit der Zeit erkennt, um wen es sich im Video handelt, kann den verzweifelten Familienvater nicht mehr stoppen… oder?
Kritik:
Schon 1974 mutierte Charles Bronson in „Ein Mann sieht rot“ vom erfolgreichen Architekten in New York City zum Rächer, als seine Frau eiskalt von Straßenschlägern ermordet wird. Rund 45 Jahre später erlebt Bruce Willis nun Ähnliches. Dass der sonst so schussgewaltige Actiondarsteller hier eine Person mimt, die anfänglich keinerlei Ahnung von Waffen hat, ist gleichzeitig amüsant wie interessant. Man kann Willis nämlich nicht vorwerfen, dass er nur Sprüche klopfen und rumballern kann. So beweist er in diesem teilweisen Remake erneut, dass tiefgründige Charakterzüge für ihn absolut zu stemmen sind, weshalb man ihm in einigen Szenen den Schmerz sogar abnimmt und ein bisschen mit ihm fühlt. Das ist übrigens gar nicht so einfach, denn die Verlust-Story ist nicht nur altbekannt, sondern auch schnell erzählt.
Nun könnte man ja meinen, dass jeder Zuschauer dieses Machwerks durch die simple Grundhandlung genügend Zeit hätte, sich auf die etwaigen Feinheiten mehr zu konzentrieren. Sei es nun das Abdriften des geschätzten Chicagoer Chirurgen in seine von Trauer geprägte Rache oder der Weg, den er beschreiten muss, um Schießen zu lernen und die Verantwortlichen zu finden – und all das ohne sich verdächtig zu machen. Doch auch das ist nicht wirklich komplex inszeniert. Wozu auch, schließlich ist „Death Wish“ nur ein weiterer von unzähligen B-Movies aus Hollywood, die eine alte Story nochmal neu aufwärmen und mit teils bekannten Gesichtern in Hochglanzoptik versuchen, eine Nüchternheit auszustrahlen, die einfach nie so richtig rüberkommen will… oder durch die anderen Filme dieser Art schon so durchschaubar ist, dass es einfach nicht mehr richtig auffällt, wenn ein solcher Streifen mal einigermaßen gelungen ist. Das ist bei „Death Wish“ nämlich durchaus der Fall, mehr aber eben nicht. Und die Kritik (falls es denn eine ist) an den laxen Waffengesetzen samt den Hinweisen auf die hohe Kriminalität und die überfordeten Cops in Großstädten geht dabei am Ende auch eher unter.
Hintergrund:
Nach dem Originalfilm von 1974 (siehe auch Kritiktext) gab es 1982 noch eine Fortsetzung, ebenfalls mit Charles Bronson. Dort rächt sich der einstige Architekt dann an den Peinigern seiner Tochter. Mal sehen, ob Regisseur Eli Roth auch hier ein teilweises Remake versucht. Hoffentlich nicht, denn insgesamt gab es ganze fünf Teile über den Ex-Architekten, der jetzt alles klein macht, was auch nur in die Nähe seiner Familie und Freunde kommt… An sich eine interessante Franchise, doch wer zum Teufel würde sich schon über mehrere filmische Teile von Eli Roth freuen?
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